Mein Garten ist gar nicht hipp. Auch nicht trendy. Im Gegenteil, der ist total hinterwäldlerisch, obwohl er in der Großstadt liegt, denn ich habe keine Hochbeete. Man braucht auch keine, um Gemüse anbauen zu können, der Gartenboden tut es genauso, oder wie bei mir, große Kübel auf der Terrasse. Denn irgendwie will diese große freie Fläche an der Hauswand ja auch begrünt werden. Die Beete sind ja leider meistens zu voll für Gemüse, weil ich Stauden auch so gern mag.
Dummerweise mache ich mit meinen wirklich großen Kübeln aber genau dasselbe, was ich mit den Beeten mache, nur eine Etage höher: Ich packe sie zu voll. Normalerweise wachsen da nur die Tomaten drin, dann habe ich Minze dazu gepflanzt, schließlich hatte ich die Schnapsidee mit dem Palmkohl. Denn der hat ja Geschichte: Vorletztes Jahr hatte ich ihn vom Kompost gerettet, letztes Jahr hat er geblüht, danach ist er planmäßig abgestorben und ich konnte Samen ernten.
So schön sah die Pflanze im Frühjahr 2020 aus:
Sofort habe ich die Samen ausgesät, aber die sibirische Woche dieses Jahr im Februar hat die Pflanzen erfrieren lassen. Also im Frühjahr noch mal von vorn. Die Jungpflanzen habe ich nach hinten in die großen Kübel gesetzt. Und die Rechnung ohne die Tomaten gemacht - und ohne die Minze. Natürlich.
Die wurden dann vorn so groß, dass der arme Palmkohl kaum Licht bekommen hat, geschweige denn Luft zum Atmen. So sieht er jetzt aus:
Gut, eine ganze Mahlzeit wird das nicht, aber als Zugabe zum Wokgericht kann man sich die unteren Blätter doch vorstellen.
Es geht in der Tat auch noch kleiner und mickriger, der hier steht in einem anderen Topf:
Wie jeder weiß muss das eigentlich so aussehen, aber das ist mir nicht gelungen:
Zurück zum Kohl und den kulinarischen, oder besser, den Gewissensfragen: Die größte der Kohlpflanzen lieber nicht komplett abernten, damit sie blüht, oder macht mir dann wieder ein ganz fieser Frost einen Strich durch die Rechnung? Wenn man das nur wüsste...
Ohhh, den Palmkohl finde ich ja sehr dekorativ, nachdem ich ihn in Gartenschauen als Pflanzungen bewundern konnte. Aber anbauen würde hier nicht gelingen...so grün ist mein Daumen für Gemüse jetzt auch nicht. ;-))
AntwortenLöschenLieben Gruß und hab ein feines Adventswochenende, Marita
Ich mag den Palmkohl nicht. So chic er aussieht... Ich würde ihn blühen lassen 😉
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
Hallo Elke, vielleicht mögen Kohlweisslinge ihn nicht? Mein Rosenkohl ist elendiglich zerfressen, Blumenkohl, russian kale, Kohlrüben und Kohlraben, Rucola und Mairüben bestanden teilweise nur aus Frasslöchern. Der Palmkohl hatte aber nicht eine einzige Raupe!
AntwortenLöschenMuss man mal beobachten.
Viele Grüße und lasst es euch gut schmecken die Mettenden mit einem Hauch Grün-pardon Palmkohl. Liebe Grüße Achim
liebe Elke, ich glaube Palmkohl ist unser "chou kale" * habe gestern davon im markt gekauft (bio) und kein löchlein ! sehr interessant deine experimente * übrigens der "chou kale" schmeckt sehr gut * habe noch nicht versucht ihn zu pflanzen * aber habe einige andere kohlpflanze die schon mehrere jahre in Kübel auf der terrasse blühen ( mit minze und sogar jasmin und kleine bäumchen die ich rette möchte...) und freue mich jedes jahr wenn die immer längere pflanzen mit kleinerer blätter doch blühen und weiterwachsen und obwohl die schmetterlinge sie besuchen haben sie keine schäden.
AntwortenLöschenliebe grüsse
mo
Winterzeit ist Kohlzeit, so kenne ich es zumindestens noch von früher. Da flog man kein Gemüse ein, man ass das, was es im Garten gab, oder was man konserviert hatte. Palmkohl kenne ich garnicht, er scheint wohl eher neueren Datums zu sein. Als "Winterpalme" kenne ich den Grünkohl aus dem Norden, aber der hat sicher nichts mit deinem Palmkohl zu tun? Ich mag alle Kohlsorten, den Palmkohl sicher auch, wenn ich an ihn rankomme.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Edith
Palmkohl ist nah mit dem Grünkohl verwandt, aber weniger frosthart.
LöschenLiebe Grüße
Elke
Hach, warum muss ich jedes Mal lachen, wenn ich Deine neuesten Abenteuer lese. Diesmal also mit Palmkohlzwergen. Jepp, könnte mir auch alles passieren. Aber ich pflanze nix essbares mehr. Ich bin allein und alles wird ja gleichzeitig reif. Aber halt, ich könnte auch ein paar Kübel volldrangsalieren, dann gäbs tatsächlich mal Wokzutaten aus eigener Ernte. Nein, echt, zu köstlich, danke, you made my day! LG Wurzerl
AntwortenLöschenPalmkohl könnte ich mal wieder probieren. Er wird sogar im Topf schön, und Fraßschäden hatte ich nie. Früher habe ich keinen Kohl gegessen, inzwischen mag ich ihn, also Zeit für einen neuen Anlauf. Was ist das für ein hübscher Falter auf dem blühenden Palmkohl?
AntwortenLöschenDas ist ein Weibchen vom Aurorafalter.
LöschenHallo Elke,
AntwortenLöschenich hab's ja nicht so mit dem Gemüseanbau, bei mir sind es dann Stauden, die keine Traummaße erreichen. Die Blüten sind so hübsch und mit dem Allium zusammen ganz wunderschön. Wenn du mich fragst, lass wenigstens etwas zum Blühen kommen. Außerdem - kriegt bei dir nicht jedes Pflänzchen eine zweite und vielleicht sogar dritte Chance? Dann brauchst du neue Samen ...
Liebe Grüße,
Susanna
Von Kohl habe ich so gar keine Ahnung, aber bevor der Frost ihn ganz dahin rafft würde ich ihn lieber abschneiden und essen.
AntwortenLöschenSehr schön dein Schmetterlingsfoto.
LG
Gabi
Liebe Elke,
AntwortenLöschenmusste gleich mal googeln. Der kann ja richtig groß werden und
ist wirklich dekorativ. Wieder was gelernt.
Ganz viele liebe Grüße von Urte
und ich wünsche dir einen schönen 4. Advent :-)
Hallo Elke,
AntwortenLöschenPalmkohl habe ich auch. Im Gegensatz zum Grünkohl mag ich den sehr gerne. Aber jetzt wo du es sagst - ich hatte auch nie irgendwelche Schädlinge am Palmkohl, während sich Kohlweißlinge und andere ungebetene Gäste über alle anderen Kohlarten hermachen. An "mickrig" kann es also nicht liegen. Wäre spannend zu erfahren, was der Grund ist.
Viele Grüße
Claudia
Mein Stadtgarten ist, glaube ich, noch etwas geschützter als Deiner. So hat bei mir der sogar der Senf den Wintereinbruch überstanden und mich im Frühjahr erst mit Salat, dann mit seiner wunderschönen Blüte versorgt.
AntwortenLöschenIn diesem Winter probiere ich es wieder, und hoffe, geschützt vom Laub-Mulch schafft er es.
Viele Grüße vom Niederrhein
Thomas