Samstag, 15. Oktober 2022

Seidenpflanzengelb

Was macht eigentlich das Null-Euro-Beet, das die meiste Zeit verborgen hinter den Garagen vor sich hin vegetiert und am ehesten von den Besuchern des angrenzenden Chinarestaurants  in abendfüllender Länge begutachtet weden kann, meistens geringschätzig? Dieses Jahr hat es sich nämlich zusätzlich das Prädikat "Null-Gießen-Beet" verdient, denn es hat tatsächlich nicht eine volle Gießkanne gesehen, nicht mal eine leere.

Und es sieht gar nicht mal so verheerend aus, dafür dass es mehrere Male ein Bombardement von Gehölzschnitt vom Nachbarn aushalten musste, der zwar alles selbst abschneidet, was durch den Zaun zu ihm hinüber wächst, aber das Schnittgut nicht selbst entsorgt, sondern zu mir über den Zaun wirft, denn Strafe muss sein.

Die Astern, die in meinem Garten nie etwas werden, weil sie von den Schnecken immer massakriert werden, sehen hier prima aus und haben sich sogar gegen das Seifenkraut behaupten können:

 



Der Rote Hartriegel ist ein Monster geworden und macht mich wahnsinnig mit seinen Ausläufern, da können sie noch so rot sein, da sehe ich dann auch rot. So im Gegenlicht mit Herbstfärbung sieht er aus, als könnte er kein Wässerchen trüben. Leider sind seine Beeren zu Rosinen geworden.



 
Auch nichts für schwache Nerven ist die Rosa x salaevensis, die ebenfalls lustig rotberindete Ausläufer treibt. Aich sie macht jetzt im Herbst einen auf Unschuld vom Lande mit ihren Hagebutten und bunten Blättern.



Doch wer macht denn hier einen auf Indian Summer ganz in Quitte-Gelb und lässt sich von Asternblüten wirkungsvoll kontrastieren?


Das ist die Gewöhnliche Seidenpflanze (Asclepias syriaca). Die wuchert auch ziemlich, aber noch finde ich das großartig, denn ich habe sie als kleinen Ableger aus einem Schrebergarten bekommen und nicht gedacht, dass sie sich durchsetzt. Hat sie aber. Jedes Frühjahr treibt sie mir zwar die Sorgenfalten auf die Stirn, weil nichts zu sehen ist, aber das ist normal, sie treibt sagenhaft spät aus.


Jetzt sieht man nicht nur ihre Herbstfärbung, sondern auch die Früchte, aus denen bald die seidigen Samen entfleuchen.




Das hier sind die Blüten im Juli:


Ein paar Himbeeren gab es auch zu naschen dieses Jahr im Null-Euro-Beet, was will man mehr, so ohne gießen?



16 Kommentare:

  1. Guten Morgen Elke,
    da sind ja wahre Überlebenskünstler im Beet versammelt und warten zudem mit wunderbarer Herbstfärbung auf. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Astern die Trockenheit hier gut verpackt haben. Vielleicht sollte ich noch einige setzen ;-)), die nicht so einen Ausbreitungsdrang an den Tag legen wie Aster ager. "Ezo Murasaki", von der ich mich dieser Woche leider trennen musste.
    Ein feines Wochenende wünscht dir Marita

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  2. Das ist doch toll, wie das alles gedeiht... ohne Geld und ohne Gießen (selbst wenn der eine oder andere ein bisschen übertreibt mit dem Gedeihen)! Ich finde, das ist ein gutes Beispiel dafür, dass man Außenflächen auch hübsch und grün/bunt gestalten kann, ohne dass man täglich mit Kanne, Schere, Dünger und Gift hantieren muss. Ja, genau, ich denke da natürlich an die Unsitte der Kiesfriedhöfe, weil Pflanzen ja per definitionem zuviel Arbeit machen. Ich glaube, mir würde die Aussicht auf dein Beet vom Restaurat aus gefallen!
    LG
    Centi

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  3. Liebe Elke,
    schön auch mal solche Beete zu sehen. Bei mir schau es nämlich auch so aus. Ja, der rote Hartriegel, da kann ich ein Lied von singen:) Aber die Natur braucht solche Beete. Genau was Centi sagt, Kiesfriedhöfe sind nicht schön. Herzlichst Kirsten

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  4. Hallo Elke,
    schön chaotisch muss es im Herbst im Garten aussehen! Wild und üppig geht es in den Winter und im Spätwinter wird langsam aufgeräumt. Dein Nachbar sieht das anscheinend anders.
    LG...Stephanie

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  5. Dein NAchbar wird sich noch all die Äste zurückwünschen, wenn er sie denn verbrennen könnte..
    Dein 0-Euro-Nicht-giessen-Beet macht mich immer neugieriger..
    Herzlichst
    yase

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  6. "Asclepias syriaca" hier "herbe aux perruches" genannt : habe ich das erste mal auf einer ladentheke gesehen : die samenkapsel wie kleine vögel (perruches) die wasser trinken auf einer vase. danke für die viele bilder die du vom deinem wilden garten zeigst !
    habe mir einen topf astern (dieselbe farbe wie bei dir) gekauft weil diese planze einfach hier nicht wachsen will...und finde sie einfach fabelhaft im herbstlicht !
    liebe grüsse
    mo

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  7. Hallo Elke,
    die Seidenpflanze finde ich klasse. Die Samenstände sind so auffällig und dekorativ.
    Liebe Grüße
    Susanna

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  8. Der Herbstgarten ist jedes Jahr eine neue Überraschung, was hat den Sommer überstanden, was hat durch den Spätregen noch volle Power? Immer wieder sehr schön was der Herbst an Farben zaubert. Wenn die Sonne scheint kommt alles so richtig zur Geltung und wir Fotografinnen haben die Qual der Wahl. Komm gut in die neue Woche
    liebe Grüße
    Edith

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  9. Hallo Elke,
    bei meinem Lieblingschinesen hat man einen unverbauten Blick durch künstliche Weinranken auf ein Flachdach mit Schotterwüste. Ich feiere da jedes winzige Unkraut, dass da, aller widrigen Umstände zum Trotz, noch Fuß fassen kann. Da wäre dein Null-Euro-Beet eine großartige Verbesserung. Asclepia habe ich mehrmals vergeblich versucht bei mir anzusiedeln, schon wegen der Fruchtstände, die umgedreht wie Papageien aussehen. Vielleicht versuche ich es nochmal auf einem Beetstück, das immer vergessen wird.
    Viele Grüße
    Claudia

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  10. Null-Euro-Beet klingt jetzt aber ganz schön geringschätzig, erstens für die Superpflanzen und zweitens für die Tatsache, was Du Dir an Wasserkosten ersparst auf diesem gelungenen Fleckchen Erde. Ich gieße auch nicht im Garten, wenn die Wiese braun wird, interessiert mich nicht, im Herbst hat sie sich berappelt, wenn so manche Staude den Kopf hängenlässt, halte ich ihr einen Vortrag, dass sie in einem Survival-Areal lebt und bitte das Überlebenstraining jetzt im Ernstfall doch bitte endlich anwenden soll. Aber, Gärtnerin hat auch ihre schwache Stunde, als auf dem Steingarten meine Larix- und Abies-Hexenbesen anfingen Ende Juli Nadeln abzuwerfen, da tönte ganz laut in meinem Kopf: "Right plant - right place". Die musste ich natürlich dann retten und es reichten zwei Gießkannen 2 Wochen lang und sie hatten sich wieder berappelt. Dass ich immer noch keine Asclepia im Garten habe, ts ts ts... LG Wurzerl

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  11. Das ist einfach perfekt, wenn die Pflanzen ganz ohne zusätzliche Wassergaben auskommen. Und wenn sie dann auch noch Entsorgungswürfe des Nachbarn überleben, ist das doch grandios!
    Viele Grüße von
    Margit

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  12. Total klasse dieses Beet und schon irgendwie ein ganz besonderes Gartenjahr, nicht wahr ? Die Astern schauen wundervoll aus und die Seidenpflanze ist ja interessant, was sie für dicke Früchte hat.

    Herbstliche Grüße
    von Anke

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  13. hach
    toll dein Überlebensbeet ;)
    ich glaube Hartriegel habe ich auch.. Ausläufer hat er aber keine ..
    und so eine blaue Aster habe ich mir auch geholt ;)
    mal sehen ob sie dann auch durch den Winter kommt
    die Seidenpflanze sieht ja toll aus .. interessant die Früchte
    liebe Grüße
    Rosi

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  14. Wow, ein Nachbar, der beim Gehölzschnitt hilft, ist doch Gold wert...;-))
    Falls du mal Samen von der Seidenblume hast...ich nehme gerne welche ab. Meine ist im alten Garten verschwunden. Abgedrängt von Astern und Agastachen.
    LG Sigrun

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  15. Und das alles ohne gießen, wer hätte das gedacht. Scheint so, als wären die Pflanzen widerstandsfähiger als gedacht. Schön wieder deine Fotos,
    Viele Grüße
    Gabi

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  16. Coming up for air from iNaturalist. I also want a Seidenpflanze ... on my list.

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