Sie sind gelb, duften und wenn sie einem auf den Kopf fallen, gibt es eine Beule, nur nicht am Fallobst: Quitten sind lecker, können aber auch eine quittengelbe Qual sein, wenn es zu viele sind. Ein junger Baum erzeugt erst einmal eine küchentaugliche Menge nach dem Motto Qualität statt Quantität. Doch wehe, wenn er groß geworden! Schon kann man sich kaum retten vor lauter steinharten Früchten, und nach ein paar Jahren gilt: Qualität und Quantität, da lässt sich die Quitte nicht lumpen.
Wenn die Früchte nur nicht so hart wären! Beim Zerteilen riskiert man immer den Verlust mehrerer Finger, wenn man nicht aufpasst. Man kann Kompott, Gelee oder Marmelade aus Quitten zubereiten, wobei das schöne Quittegelb dann eher ins Bräunliche abgleitet. Lecker ist alles, was man mit ihnen anstellen kann.
Da die Früchte auffällig gelb sind und ein starkes Aroma verströmen, kann die Quitte als Säugetierfucht bezeichnet werden. Die Größe unterstreicht dies, denn für Vögel ist sie zu groß und sie würden den Duft auch nicht wahrnehmen. Es sollte dann auch ein etwas größeres Säugetier sein, das die Samen verbreitet, denn dazu muss die Frucht im Ganzen verspeist werden, ohne allzu sehr auf den Kernen herumzukauen. Gute Zähne braucht das mysteriöse Säugetier also auch. Durch die Zucht sind die Früchte jedenfalls größer geworden und man müsste schauen, ob vielleicht Esel die wilden Quitten futtern.
Nun liegt es jedenfalls an uns, die Bäume zu verbreiten. Und gäbe es Quitten als kleinen Säulenbaum, wären sie sicher in jedem zweiten Garten zu finden. Ein wenig bändigen kann man sie, indem man das Gehölz zum Spalier erzieht, wenn man so geschickt ist.
Hat man also einen normalen Quittenbaum im Garten, muss man zusehen, möglichst viele Früchte mühsam selbst zu verarbeiten oder den Überschuss zu verschenken. Über Quitten in homöopathischen Dosen freut sich sicher jeder. Und so bin auch ich an 6 Quitten für drei Gläser Marmelade gekommen: Beim Spaziergang in Travemünde raschelte es in einem Garten und ich beobachtete, wie die Gartenbesitzerin dicke Quitten aus dem Baum pflückte. Ich sah sie an und sagte nur begeistert: "Quitten!" Prompt hatte ich ein Tütchen voll in der Hand.
Zuhause habe ich sie verarbeitet und die Marmelade ist wirklich köstlich. Um die harten Früchte besser schneiden zu können, kann man sie in der Mikrowelle oder im Backofen erweichen, ansonsten braucht man ein scharfes Messer und große Vorsicht, dann klappt es auch ohne Energiezufuhr.
Also, liebe Pflanzenzüchter und -veredler, so einen winzigen, schmalen Quittenbaum, der jedes Jahre eine Anzahl Früchte im sehr niedrigen zweistelligen Bereich zustande bringt, wäre sofort gekauft!
Vor zwei Jahren haben wir akribisch die Grösse und Lichtverhältnisse unseres Garten vermessen und alles hin und her gerechnet. Fazit: zu klein für eine Quitte. Dabei hätte ich so gerne eine!! Zum Glück habe ich eine Freundin mit einem alten Quittenbaum. Wenn es denn eine Säulenquotte gäbe, wäre ich dabei!
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
Oh ich kann auch etwas dazu beisteuern. Ich habe einen kleinen schon recht alten Quittenbaum der Sorte Aofelquitte. Der sollte gefällt werden in dem früheren Garten. Mein Mann grub ihn mit dem Enkel zusammen aus. Er wurde von mir gekürzt, da javiele Wurzeln gekappt waren. Er Wuchs wunderbar in der Komposterde an, da er täglich Wasser bekam. Nun trägt der Baum sehr viele leckere Quitten, aber er bleibt kleiner.
AntwortenLöschenund gesund. Mit nun der großen Ernte erfreue ich nun auch viele, die keinen Quitten Baum haben.
Ach, Quitten sind toll! Ich habe natürlich keine, da keinen Garten, aber wenn ich einen hätte, stünden sie in der engeren Auswahl.
AntwortenLöschenMein Vater hat sich neulich 9 kg Quitten übers Internet bestellt. Eigentlich wollte er nur Quittenschnaps machen (also nur ansetzen, nicht brennen), aber wer hätte auch gedacht, dass 9kg so dermaßen viele Quitten sind...? Naja, jetzt sollte es noch Marmelade geben... ich weiß noch nicht, was er alles damit angestellt hat!
LG
Centi
hihi
AntwortenLöschenhabe wieder genüßlich deinen Beitrag gelesen
mir hat mal jemand gezeigt wie man den Früchten zu Leibe rückt
und zwar schneidet man immer nur kleine Stücke weg
quer zur Frucht.. nicht in die Tiefe
das ging ganz gut
ich hatte mal eine nur für den Duft (mir im Feld geklaut :D )
liebe Grüße
Rosi
Als ich in einem früheren Leben noch Banker war und keine Ahnung von unserem neu erworbenen Garten hatte, da blühte immer ein "Großbonsai" wunderbar rot und bekam dann steinharte apfelartige Früchte. Ich beließ sie immer am Bäumchen und später im Winter gab es dafür schon Interessenten. Als ich in meiner Abteilung darüber erzählte, dass ich eine Zierquitte habe, da wurde ich prompt nach den Früchten gefragt. Gut, ich brachte eine Tüte voll mit. Die Kollegin, die sich davon wunderbare Marmelade versprochen hatte, hatte auf den Zusatz "Zier" nicht geachtet und tagelang nicht mit mir gesprochen, weil die Steine einfach nicht weich werden wollten.... LG Wurzerl
AntwortenLöschenDer Tipp mit der Mikrowelle ist praktisch! Sollte ich je Quitten geschenkt bekommen, werde ich ihn ausprobieren.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Susanna
Meine Mutter schneidet mit der Brotschneidemaschine - ich benutze in Ermangelung einer solchen ein großes Sägemesser, das klappt besser als glatte Messer!
AntwortenLöschenDas Gelee ist ja lecker, aber bis es soweit ist hat man zu kämpfen. Da lob ich mir die Schlehen, sie sind schneller verarbeitet als Gelee und schmecken traumhaft, wir haben gerade ein Glas auf. Sie sind zwar mühsamer wenn man sie pflücken muss, aber es lohnt sich.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Edith
Mit Hilfe der Mikrowelle ist das Verarbeiten viel viel leichter - wir haben das auch erst dieses Jahr entdeckt:
AntwortenLöschenhttps://www.das-wilde-gartenblog.de/2022/10/23/quitten-schneiden-so-gehts-viel-leichter/
Hmmmm Quitten, da bin ich gerne das samenverbreitende Säugetier. Aber auch bei mir ist ein normaler Quittenbaum einfach zu groß und vor allen Dingen zu fruchtbar. Zumal ich die einzige in der Familie bin, die Quitten mag. Deine Fotos duften fast bis zu mir.
AntwortenLöschenViele Grüße
Claudia
Liebe Biologin, Vögel können nicht riechen?
AntwortenLöschenVor ein paar Jahren habe ich gelesen, dass die Amselmutter ( und vermutlich auch der fürsorgliche Amselvater) ihre Jungen am Geruch erkennen kann. Das habe die Forschung herausgefunden.
Ich werde diesbezüglich keine Experimente durchführen und mich an meiner Gartenamsel, die seit sieben Jahren eine weiße Schwanzfeder hat, erfreuen. Futter hängt schon!
ALeXa grüßt dich herzlich!
Liebe Alexa,
Löschenda habe ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt: Auch wenn Vögel riechen können, benutzen sie ihren Geruchssinn nicht, um Früchte zu finden. Das tun sie optisch, weswegen Beeren meistens rot sind. Kolibriblüten sind ebenfalls rot, auch sie werden optisch gefunden. Säugetiere hingegen nutzen eher ihren Geruchssinn, um reifes Obst aufzustöbern.
Viele Grüße
Elke
Hallo Elke,
AntwortenLöschendieses Jahr habe ich zum ersten Mal von meinem Quittenbaum ein Mus gemacht. Köstlich!!! Der Baum hat dieses Jahr massig Früchte produziert und ich bin jedes Mal glücklich wenn ich Abnehmer finde. Das ist gar nicht so einfach, denn keiner hat mehr Bock auf die Arbeit. Ich habe meinen Mann der haut mir die Früchtchen zurecht. Es ist halt ein toller Baum der im Frühjahr seine wunderschönen großen Blüten präsentiert. Leider ist er sehr wuchsfreudig und wir müssen ihn jedes Jahr ordentlich schneiden. Egal, ich finde ihn großartig.
LG...Stephanie
Hallo Elke,
AntwortenLöschendie Pflanze ist eine Peperomie, ein Zwergpfeffer. Pflegeleicht und anspruchslos. Super Anfänger Pflanze.
LG...Stephanie
Quitten duften einfach super finde ich und so müssen in der Saison 2-3 Früchte auf den Tisch. Verarbeitet habe ich sie lediglich mit Äpfeln zur Marmelade, die war sehr lecker. Dafür wurden die Quitten geteilt, die gleiche Menge Äpfel (pie mal Daumen) dazu und alles mit Wasser bedecken und mit einer Zimtstange eine gute Stunde bis fast zwei Stunden aufkochen. Das Ganze abkühlen bzw. 24 Stunden ziehen lassen. Dann die Flüssigkeit mit 3:1 Gelierzucker aufkochen und in Gläser füllen.
AntwortenLöschenLieben Gruß von Marita