Samstag, 26. November 2022

Wurstfinger

Ich habe Wurstfinger geerntet, sehr knackige sogar! Oder Tannenzapfen, wie man es auch sehen mag. In jedem Fall habe ich etwas wirklich schönes aus der Erde geholt, das man dort nicht vermutet hätte, so sehr sieht es nach kleinen Kunstwerken oder Schmuck aus. Auch als Weihnachtsbaumanhänger können diese kleinen Würste hier noch doch glatt durchgehen, oder?

Sind diese Farben nicht herrlich? Man möchte sie glatt als Aquarell malen.




Un was ist das? Kann man das essen? Man kann, denn das sind Oca-Knollen, die ich im Mai in einen Kübel auf der Terrasse eingepflanzt habe. Man nennt die Pflanze auch Knolligen Sauerklee (Oxalis tuberosa). In ihrer Heimat Südamerika ist die Oca ein begehrtes Gemüse - und bei mir nun auch!

Mir hat an der Pflanze gefallen, dass sie den Schnecken nicht gefällt und eine üppige, dekorative Blattmasse bildet, die auch einen guten Bodendecker abgibt. Das Laub hat Zierwert wie ein Glücksklee - und ist zu unserem Glück und seinem Leidwesen auch essbar. Die Blätter schmecken herrlich säuerlich, man sollte sie wegen der Oxalsäure aber nicht kiloweise vernaschen.


Den Sommer über muss man den Sauerklee nur manchmal wässern und düngen, aber ansonsten wuchert er so vor sich hin und macht keine Scherereien. Leider kommt er in unseren Breiten nicht zur Blüte, das ist sein einziges Manko.


Die Knollen bilden sich erst, wenn die Tage kürzer werden. Man kann also ruhig bis zum ersten Frost warten, bis man sich auf Schatzsuche nach den pastellfarbenen Wurstfingern begibt - vorher also Finger weg!


Jetzt am Wochenende war es soweit: Das Laub war Matsche, die Knollen zum Glück noch nicht.




Das ist die Ernte aus einem 10-Liter-Topf:





 

Als Rezept habe ich mir im Wok angebratene Oca mit Tamari-Sauce an Basmatireis ausgedacht. Schälen muss man die Knollen nicht - noch ein Pluspunkt.

Ich werde auch nächstes Jahr wieder Oca anbauen - so ein dankbares, pflegeleichtes Gemüse findet man selten. Habt ihr euch schon mal an den Anbau von Wurstfingern gemacht?

18 Kommentare:

  1. Oh, wie niedlich... ich hätte die jetzt fast für Weihnachtskerzen gehalten. Der Wurzelschnippedullrich sieht aus wie ein Docht. Kannte ich noch gar nicht, diesesn klee, aber ich werde mir den Namen merken!
    LG
    Centi

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  2. Hört sich interessant an. Ich habe hier Topinambur, der aber nicht ausreift.
    Wie schneckt dieses Sauerkleegemüse?
    Herzlichst
    yase

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    1. Im Wok blieb es sehr lange knackig, was eine schöne Konsistenz ergab, geschmacklich fand ich es sehr neutral, nimmt also Soßen und Chili sehr gut an.
      VG
      Elke

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  3. Ein interessantes Gemüse, Elke. Die Knollen sehen knuffig aus und das Blattwerk finde ich auch hübsch. Dass der Klee nicht blüht, würde ich nicht als Manko betrachten, denn wenn er sich aussamte, stelle ich es mir ähnlich vor wie bei dem roten Horn-Sauerklee, der sich über die Samen so unangenehm ausbreitet.
    Liebe Grüße
    Susanna

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    1. Der ist ja nicht winterhart, eine Aussaat wäre also nicht so schlimm.
      VG
      Elke

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    2. Mit so einer Überlegung bin ich vorsichtig geworden. Meine Mutter hat vor vielen Jahren einen nicht winterharten Windling gepflanzt, dessen Samen den Winter aber unbeschadet überstanden haben. Damit haben wir damals nicht gerechnet.
      Liebe Grüße
      Andrea

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  4. Kannte ich bisher noch nicht, sehen aber witzig aus und bei den Blättern hätte ich nie so eine Knolle darunter vermutet. Es kann aber gar nicht genug leckeres Gemüse geben, daher finde ich es ganz spannend.
    Viele Grüße und ich wünsche dir einen schönen 1. Advent,
    Gabi

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  5. Hallo Elke, was für eine tolle Ernte. Und schön das du mit dem Klee aufs „Selbstversorgen“ gekomnen bist. Ist eine dankbare Pflanze dafür. Und man muss nicht mal Saatgut kaufen, hat ja immer Knöllchen für die nächste Saison übrig.

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  6. Auch mir ging se so, ich kannte dieses Gemüse nicht. In unserem Garten gibt es Tompinanpur, allerdings ist das nicht so mein Fall. Deine " Würstle" sehen jedenfalls bunt aus.
    Liebe Grüße
    Edith

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  7. Liebe Elke, 2 Fragen, finde das nämlich sehr spannend, wie hat Dein Wok-Gericht geschmeckt? Kommt da auch die Oxalsäure geschmacklich zum Tragen? In den meisten Gemüsen bemerkt man sie ja eigentlich nicht. Aber was mich noch mehr interessiert. Du erntest Deine Würstchen, was Du zeigst sind doch Mutterknöllchen? Haben die auch Brutknöllchen gebildet, die Du weiterkultivierst, oder versenkst Du einen Teil der Mutterknöllchen, aber dann würden es ja jährlich weniger werden? Wünsche Dir einen schönen 1. Advent. LG Wurzerl

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    1. Die Knollen schmeckten ziemlich neutral, fand ich, noch neutraler als Kartoffeln. Oxalsäure scheinen sie nicht zu enthalten. Die Knollen auf den Bildern sind die gesamte Ernte, also alle, die ich finden konnte. Für nächstes Jahr habe ich ein paar große und ein paar kleine zur Seite gelegt. Man kann auch alle zu kleinen im nächsten Jahr wieder einpflanzen. Ich experimentiere noch mit der richtigen Menge.

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  8. Wurstfinger hört sich auf jeden Fall schon mal witzig an! Bei Sauerklee schrillen bei mir allerdings sofort die Alarmglocken. Ich kenne ihn als sehr hartnäckiges Unkraut vom Friedhof, das, wenn man nicht aufpasst, schnell zur Plage werden kann. Aber ich weiß natürlich nicht, ob der Wurstfinger auch so wuchert.
    Viele Grüße von
    Margit

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  9. habe diese "tubercules" im bioladen gesehen * hier einige sorten oxalis im garten aber bestimmt nicht diese sorte ? habe gelesen wenn die knollen etwa eine woche lang abwechselnd sonne und nachtfrost ausgesetzt werden, kann der säuregehalt stark reduziert oder sogar beseitigt werden... oder ein paar tage in der sonne ?
    gibt mir lust es zu kosten !
    liebe grüsse
    mo

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  10. Hallo Elke,
    Deine kleinen Handgranaten erinnern mich noch an ganz andere Dinge! Gut das Du sie nicht schälen musstest, sonst wäre wahrscheinlich nicht soviel in Deinem Wok gelandet. Am besten finde ich die Idee als Weihnachtsschmuck.
    LG...Stephanie.

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  11. Die Knollen sehen ja irre interessant aus, liebe Elke...noch nie was von gehört und wieder dazu gelernt. ;-))
    Lieben Gruß von Marita

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  12. Interessant, von Oca habe ich noch nie gehört, probiere ich vielleicht auch nächstes Jahr aus - Grünreich

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  13. Hallo Elke!
    Oca habe ich mir für schon im Sommer für das nächste Jahr vorgenommen. Bin gespannt.

    Ich frage mich, ob der heimische, essbare Sauerklee auch so Knollen ausbildet? Und ob er botanisch mit Oca verwandt ist? Dann bleibt noch die Frage, ob Oca Wühlmausresistent ist? Weißt du das zufällig?
    Herzliche Grüße, Sonja

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    1. Hallo Sonja,
      der heimische Sauerklee gehört zur selben Gattung Oxalis. Ich habe aber noch nicht geschaut, ob er Knollen hat.
      Ob Oca von Wühlmäusen gefressen wird kann ich nicht sagen, ich hatte sie im Topf.
      VG
      Elke

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