Samstag, 12. November 2022

Ich bin die Neue!

Ich las einmal auf einem Blog, dass man gar keinen neuen Bücher braucht, sondern die 30 Jahre alten Exemplare ja immer noch gut genug seien - und zwar für mehr, also nur ein Tischbein damit wackelfrei abzustützen. Schon mal gar nicht braucht man neue Gartenbücher. Und dann versucht man, Tiere im Garten mit den alten Schinken zu bestimmen, und macht folglich alles falsch, weil das Tier eingewandert ist und bei Drucklegung noch nicht bekannt war.

So geschehen in diesem Garten hier, der überrannt, oder besser überkrochen wird von einer Gehäuseschnecke, auf die das alte Werk, so gut bebildert es auch ist, keine Antwort hatte. Denn das hier ist die Kantige Laubschnecke (Hygromia cinctella). Sie hat ein gekieltes Schneckenhaus, und dieser Kiel schmückt sich meist mit einem weißen Band. Früher kam sie nur im Süden vor, zum Beispiel in Italien, wurde aber mittlerweile in unsere Breiten verschleppt. Klein genug ist, als dass sie einen perfekten blinden Passagier abgibt.



 


Ich finde diese Schnecke inzwischen reichlich und überall. Oben auf den Pflanzen und unten in der Laubstreu. Während die Schnirkelschnecken rückläufig sind seit den trockenen Sommern, ist der Laubschnecke alles egal. Kunststück, wenn sie aus dem Süden angereist ist.


Eine andere neue Schnecke ist die Gefleckte Weinbergschnecke. Sie hatte ich einmal im Garten und dann wurde sie nie wieder gesehen. Sie ist deutlich gefräßiger als unsere große Weinbergschnecke und wurde wie die Kantige Laubschnecke aus dem Süden eingeschleppt.


 


Großen Schaden scheint Hygromia cinctella nicht anzurichten, vor allem in der Laubstreu ist sie willkommen und darf gern das Laub zerkleinern. Aber wer weiß, ob sie nicht auch Keimlinge vertilgt? Im Sellerie muss ich  immer gut nachsehen, damit keine Schnecken in der Suppe landen.

Die Kugelspringer jedenfalls haben nichts gegen die Neue. Sie benutzen sie gern aus Aussichtspunkt oder fahren schon mal auf ihrem Gehäuse mit, wenn sie nicht laufen wollen.








 

Beide Arten findet man zusammen in der Laubstreu und es ist immer ein schönes Fotomotiv, die kugeligen Springschwänze als Schneckenreiter aufzustöbern.

Habt ihr diese Schnecke auch schon im Garten?


12 Kommentare:

  1. Das ist ungefähr so wie: "Wie, Sie schreiben ein Buch? Die kann man doch fertig kaufen...!"
    Die Schnecken hab ich beide noch nie gesehen. Wobei ich die erste vielleicht auch für was anderes gehalten hätte.
    LG
    Centi

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  2. Bisher habe ich diese Schnecke noch nicht bei uns im Garten angetroffen. Wenn sie aus dem Süden kommt, müsste sie auf dem Weg zu dir eigentlich bei uns vorbei gekommen sein ... Jetzt fahren deine Kugelspringer auch noch per Anhalter - sie werden mir immer sympathischer!
    Liebe Grüße
    Susanna

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  3. Ich dachte tatsächlich, Du hast die Gefleckte Weinbergschnecke (Cornu aspersum) in Deinem Garten gefunden. Die hat mir tatsächlich Probleme gemacht, weil ich sie auf meiner Website nicht in meinem Schnecken-Krimi erwähnt habe. Sie frisst offenbar alles, was ihr im Weg steht. Genauso wenig wie die von Dir vorgestellten, habe ich allerdings auch diese spezielle Weinbergschnecke mit ihrem unanständigen Appetit nicht in meinem Garten. Die drei Südländer sind erst mal in den milden Weinbaugegenden etabliert und breiten sich von da systematisch aus, wie es inzwischen ja immer mehr Mittelmeerbewohner machen. Gesehen habe ich alle Drei schon in Mainfranken und im Rheintal, aber den Oberbayerischen Winter scheuen sie offenbar noch. LG Wurzerl

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    1. Ich habe die Gefleckte Weinbergschnecke in meinem Garten gefunden, aber nur einmal. Sie ist aber in Bielefeld bodenständig, man findet sie in anderen Gärten reichlich.

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  4. Deine vorgestellten Schnecken fühlen sich bei uns besonders wohl. Die Kantige Launschnecke habe ich in diesem Jahr ertsmals gefunden, das aber gleich in Massen. Sie sind wirklich winzig und verstecken sich gerne ganz tief im Salat, da sollte man jedes Blatt genau ansehen.
    Lieber Gruß
    Edith

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  5. Hallo Elke,
    diese Schnecken sind mir bisher noch nicht über den Weg gelaufen, aber die Kantige Laubschnecke scheint auch recht klein zu sein. Neue Bücher lohnen immer, ich würde mir allerdings anderes Papier wünschen, umweltfreundlicher. Und etliche Gartentipps sind irgendwie auch nicht mehr zeitgemäß, zumindest empfinde ich das so.
    Tolle Fotos von den kleinen Springern mal wieder!
    Viele Grüße und einen schönen Sonntag,
    Gabi

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    1. Hallo Gabi, das kommt ganz auf den Verlag und die Interessen an. Man kann ganz nachhaltig gedruckte Bücher zu aktuellen Gartenthemen kaufen. Da hat sich gerade in den letzten Jahren schon viel getan...das nehme ich als sehr positiv wahr, auch wenn es natürlich die Hochglanz-Fotobücher mit wenig Inhalt auch noch gibt. LG Sigrun

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  6. Ach je, der Garten. Ziemlich vernachlässigt gerade ...
    Deine Schnecken, darauf werde ich achten!
    Herzlichst
    yase

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  7. Ab jetzt wird jede Gehäuse-Schnecke auf Kanten untersucht...;-)
    Das kommt mir auch sehr bekannt vor, die Meinung, dass man keine neuen Gartenbücher bräuchte....und vor allem, dass die alten Zeichnungen viel besser, als jede Fotografie sind. Ob da wohl auch Kugelspringer drin sind?
    LG Sigrun

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  8. bücher kann man nie genug lesen * aber bin eigentlich eher eine médiathèque besuchererin denn meine regale sind voll mit bücher * finde in einige ältere bücher noch immer vieles interessantes zum dazulernen aber natürlich auch in neue * bücher schenke ich gerne und pflege es sie mit sorgfalt zu wählen * besonders zu weihnachten ... habe heute morgen schon 3 gekauft !
    liebe grüsse
    mo

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  9. Hallo Elke,
    diese beiden Schneckchen haben sich in meinem Garten noch nicht blicken lassen. Eigentlich habe ich auch genug von den kleine Schleimern. Ich würde bei mir von einer Schnecken Invasion sprechen. Das blöde ist, wenn ich im dunkeln durch den Garten muss, laufe ich wie auf rohen Eiern um keines dieser Tierchen zu zertreten. Es tut mir in der Seele weh, wenn ich dieses knirschende Geräusch unter meinen Schuhen höre. Aber der Hund muss Pippi...
    LG...Stephanie

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    1. Oh ja früher war alles besser und die Menschen wussten viel mehr auch in Naturwissenschaften, das ist schon besser sich auf verstaubte und überholte Schinken zu verlassen. Und weil es damals keine Dürre in Deutschland gab, diese such heute leugnen…. Kenne auch so jemand…. Gut, das du das Nicht machst und immer wieder Neues und Interessantes fuer und findest.
      Viele Grüße der Achim

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