Samstag, 18. Februar 2023

Der smarte Garten

In Zeiten, wo die KI erschreckend mächtig geworden ist, habe ich langsam Angst um meine beiden Jobs. Sowohl als Autorin als auch in der IT werde ich wohl über kurz oder lang nicht mehr wirklich gebraucht, oder? Vom Bloggen mal ganz zu schweigen. Da kann man ja von Glück sagen, dass im Garten noch alles analog zugeht.

 


Die Elfenkrokusse wachsen ohne Akku, und ihre Zwiebel wollen wir mal nicht als solchen bezeichnen... Die Schneeglöckchen nicken mit Windkraft und nicht durch Strom betrieben. Die Honigbienen sind keine Drohnen und die Lenzrosen brauchen auch kein Kabel. Seltene Erden brauchen wir nicht, nur Humus soll es sein. Die Pflanzen nutzen ihre eigenen Solarpaneele, die effizienter sind als die künstlichen.





Obwohl, nicht alles im Garten ist gänzlich unsmart. Wo der Mähroboter halbwegs schlau seine Kreise zieht und dabei die analogen Krokusse übermäht, die sowieso unter seiner Würde sind, oder wo der Rasensprenger computergesteuert anspringt, weil's Not tut, ist mir das doch schon zu viel des Guten. Im Garten möchte ich entschleunigen und keine Kabel verlegen, ich verlege lieber neue Blumenzwiebeln. Auftanken soll meine Domäne sein und nicht die der Elektrogeräte.

Doch, was, wenn sich plötzlich alle Gartengeräte irgendwie intelligent anstellen? Man denke nur an eine rasend clevere Regentonne, die sich Wasser aus dem Internet bestellt, wenn sie leer ist, oder der darbende Kübel, der sich Dünger von einer Drohne schicken lässt. Beide sind hoffentlich Zukunftsmusik. Nicht auszudenken, wenn sich die Terrasse vorwurfsvoll Öl bestellen würde, weil sie mal wieder eine Massage haben möchte.

Vielleicht haben wir ja bald so viel Zeit wie wir möchten für den Garten übrig, wenn die KI uns ersetzt hat. Und dann ist es umso wichtiger, wenn man Pflanzen im Garten hat, die nicht von smarten Bewässerungsanlagen im riesigen Gewächshaus herangezogen wurden, sondern in der eigenen Gartenerde - selbstversamende Stauden sind wichtig, wenn die KI unseren Job macht, denn sie macht es ohne Lohn, den wir dann ja nicht mehr bekommen.

 

Doch bis es soweit ist, freue ich mich an der natürlichen Intelligenz der Eichhörnchen und Meisen.

12 Kommentare:

  1. Wunderschöne Krokusse! Bei uns tüpfeln sie nur vereinzelt die grosse Moosfläche, ich mag sie aber deshalb trotzdem gerne und hoffe immer auf mehr, weil wir ja seit unserem Einzug das Mähen immer mehr vernachlässigen... Liebe Grüsse, Stefanie.

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  2. Oh, das sind aber besonders schöne Fotos heute! Bei uns blühen die Krokusse noch nicht, aber die Schnneglöckchen sitzen in den Startlöchern.
    Ich mag dieses pseudointelligente Zeug für den Garten gar nicht. Seit ich weiß, dass Mähroboter wirklich Igel überfahren oder zumindest ansägen (so eine kleiune Pfote ist ja schnell ab), schon überhaupt nicht mehr. Ich bin ja eh eher für vergleichsweise pflegeintensive Außenanlagen, zumindest bei Privatgärten, weil die Gartenarbeit doch ein Teil der Erholung ist. Nur im Liegestuhl sitzen und dem Kiesharkroboter zugucken, wäre mir echt zu langweilig.
    LG
    Centi

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  3. Sobald sich Anfang Februar meine Botanischen Krokusse, Schneeglöckchen, Frühlings-Alpenveilchen und Winterlinge neben den Lenzrosen und Primeln zeigen, atme ich (stellvertretend für die Wildbienen) auf, dann geht das Durchblühen wieder automatisch bis zum Dezember. Also ich träume von einem Roboter-Butler, der von Mitte Nov. - Mitte Febr. für die immer früher aufwachenden Insekten ein Zuckerwasser-Büffet frostfrei anbietet. Das würde ich noch als sinnvoll im Garten ansehen, ansonsten kommt mir kaum Technik in den Garten. Elektrische Heckenscheren oder Mähroboter??? Nein, danke.
    LG
    Wurzerl

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  4. Hallo Elke,
    wunderschöne Frühlingsfotos, hach! Naja, mal gucken was die Zukunft so bringt, auf jeden Fall viele Veränderungen. Wenn allerdings öfter mal der Strom ausfällt oder die KI gehackt wird....aber, abwarten.
    Viele Grüße
    Gabi

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  5. Deine Elfenkrokusse sind allerliebst, Elke. Ich hoffe, deine Zukunftsvisionen treffen nicht ein. Nur - einen intelligenten Spaten, der mir wenigstens die Gräser selbständig teilt, wenn es nötig wird, hätte ich schon gerne. Aber das geht eher in Richtung Harry Potter als KI ...
    Liebe Grüße
    Susanna

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  6. Hallo Elke,
    wie gut das wir noch selbst im Garten rumbuddeln müssen. Anschließend zur Physiotherapie müssen weil das Kreuz schmerzt sowie die geschundenen Hände wieder in Ordnung bringen, die von Dornen und Schnittwunden nicht gerade vorzeigbar sind. Und wie groß die Befriedigung ist wenn man auf sein Tageswerk blicken kann! KI müssen leider draußen bleiben. Hier herrschen wir, die unbesiegbaren Gartenfreaks. Schönen Sonntag.
    LG...Stephanie

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  7. So wie du die Zukunft beschreibst, bekommt ja richtig Panik, ich hoffe dass das nicht eintrifft. Wenn man in manche Neubaugärten schaut, bekommt man eine kleine Vorstellung davon. Englischer mit Roboter gemähter Rasen, es fehlen Blüten und Bienen, Regenspenger im Dauereinsatz, da dreht sich mir das Herz um. Ich frage mich immer, was machen die Leute mit der gewonnenen Zeit? Sind sie mit Billigfliegern unterwegs um das Leben zu geniessen? Dabei liegt Entspannung so nah.
    Liebe Sonntagsgrüße
    Edith

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  8. Ei, das sind ja gruselige Gedankengänge heute...
    Analoger Garten, da bin ich dabei. Selstzupfendes Unkraut wäre aber vielleicht doch eine Überlegung wert. Und irgendwas gegen Schnecken..
    Herzlichst
    yase

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  9. musste lächeln * habe nachgesehen was der deutsche ausdruck "KI" gedeutet und die übersetzung kam gleich "IA" = intelligence artificielle * finde es praktisch aber kann auch sehr gefährlich werden !
    die insekte kommen mit all dieser technik ganz gut aus ! deine bilder von nah so schön : bestimmt nicht einfach bravo ! habe versucht die insekte auf den blüten des mandelsbaumen hier zu fotographieren : abeilles bourdons papillons = Bienen Hummeln Schmetterlinge, sie wechseln immer den platz und da braucht man viel geduld :)
    liebe grüsse
    mo


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  10. Schwarzhumorig, aber genial ist dein Post und ganz ehrlich, die KI lässt mich auch schon sorgenvoll in die Zukunft blicken. Aber der Garten bleibt und ist Natur, wird analog gepflegt und gehegt. Wobei ich gegen den automatischen Zwiebelpflanzer, die selbstständig agierende flinke Rosenschere und den super leicht grabenden und teilenden Spaten nichts einzuwenden hätte....aber natürlich unter meiner Oberaufsicht als Headgardener. ;-))
    Lieben Gruß von Marita

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  11. Ich würde mir beim Obstbaumschnitt oder Schnitt der Gehölz schon KI wünschen. Wenn die Bäume endlich anzeigen würden, wo was geschnitten werden soll und wann, dann müsste man ich stundenlang rätselnd vor dem Apfelbaum stehen und sich Stammverlängerung, Leitast und Seitenäste suchen und überlegen, schneid' ich hier oder schneid' ich da. Schneid ich heut' oder schneid' ich besser morgen....ähn später. Wäre so schön, wenn einfach ein rotes Strichlein am Ast erscheint, das sagt: "Schneid mich hier" und ein gelbes: "Du könntest auch hier noch schneiden". Grün wäre: hier alles OK.
    Auch wäre schön, wenn die KI sagen könnte: jetzt ist der Frost vorbei und jetzt geht es los.... es heißt immer so schön: die letzten starken Fröste abwarten.... aber wann ist das....???? Oder ein Vogelfutterspender, der weiß, wann was am Besten gefüttert wird: Jetzt kommt Kraftfutter für die werdenden Eltern, dann wird umgestellt für die Kleinen und es gibt auch einen automatischen Blattlausschubser, der die Blattläuse in die Vogelfutterbehälter treibt, so dass die Meisen diese nur noch dort aufpicken müssten. Ne Wetterapp für die Bienchen wäre auch toll --> rauskommen lohnt sich, Wetter ist schön.... jetzt weiterkuscheln Wetter ist schlecht.

    Ach es gäbe so vieles was helfen könnte, aber das wird wohl nie kommen, den damit lässt sich wohl kein Geld verdienen....

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    1. Oh, das mit dem Obstbaumschnitt könnte mir auch gefallen. Vielleicht wird das sogar irgendwann gehen: Man macht ein Foto und eine App sagt einem, welcher Ast weg muss. ;-)
      VG
      Elke

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