Ich bewege mich die meiste Zeit mit einem Tunnelblick durch's Leben. Den kann ich bereits bei Schrittgeschwindigkeit und zu Fuß derart perfektionieren, dass ich es in beengten Räumen grundsätzlich schaffe, mir die Hüfte, Ellbogen oder sonstwie exponierte Stellen an Dingen zu stoßen, die sich nicht im unmittelbaren Fokus meines Blickfeldes befinden. Leider beschränkt sich diese unglaubliche Fähigkeit nicht allein auf blaue Flecken an diversen Körperteilen, sondern ich beherrsche auch das Zerstören von Gegenständen durch unvorsichtiges Ummichgreifen. Das Ganze gepaart mit einem generellen Hang zur Ungeschicklichkeit lässt mich zum Elefanten im Porzellanladen werden. Wobei ich mich natürlich nicht allein auf Porzellan spezialisiert habe, das wäre doch etwas zu einseitig. Nein, auch das Unkenntlichmachen von Glaswaren mit Hilfe der Schwerkraft und eines Fußbodens gehört zu meinen besonderen Talenten.
Weinglas in seinem natürlichen Lebensraum |
Wem diese Gabe nicht unbekannt ist oder sie schon einmal bei anderen in Aktion erleben durfte (hoffentlich nicht bei den eigenen Gefäßen), wird sicher mit scharfem Blick bemerkt haben, dass Weingläser nicht einfach in tausend Stücke zerspringen. Wenn man sie nämlich unvermittelt mit einem harten Gegenstand konfrontiert, zeigt sich eine feine Sollbruchstelle etwas unterhalb des Kelches. So erhält man meistens zwei chirurgisch einwandfrei getrennte Einzelteile in Form von Kelch und Stiel. Mit letzterem lässt sich nicht so viel anfangen, es sei denn, man benutzt ihn als winzigen Regenschirm für kleine Pflanzen, oder beschriftet ihn auf der Unterseite wasserfest und steckt ihm umgedreht in die Erde, um eine Staude oder Aussaaten zu kennzeichnen. Das hat den Vorteil, dass die angebrochene Stelle hübsch in der Erde verschwindet und nur noch der perfekt erhaltene Teil herausschaut. Sollte ewig halten, wenn man ab sofort einen großen Bogen darum macht und von weiterer Gewaltanwendung absieht.
Aber auch der Kelch des Weinglases lässt sich noch umwandeln zu etwas Sinnvollem. Mir schwebt da ein Aussaatgewächshaus vor, das genau auf einen runden Topf passt. Dummerweise ist die weniger schöne Bruchstelle nun oben und man muss sie irgendwie verschönern und unauffällig entgraten. Deckel von kleineren Gefäßen können auf die unattraktive Seite passen - oder Fingerhüte.
Hier hab ich das mal demonstriert - aus Mangel an schönem Wetter gibt's auch kein sonderlich schönes Foto:
Wichtiger Hinweis: Das Herstellen von Miniatur-Klimakammern aus Weingläsern sollte wirklich nur von Personen praktiziert werden, denen von unabhängingen Experten ein Mangel an Geschicklichkeit sowie ein außergewöhnlich hoher Elefant-im-Pozellanladen-Faktor bescheinigt wurde. Ansonsten kann das absichtliche Zerdeppern von Hausrat doch schnell ins Geld gehen. Das tut es natürlich auch bei den Elefanten unter uns, aber dafür können wir ja nichts.
Hier hab ich das mal demonstriert - aus Mangel an schönem Wetter gibt's auch kein sonderlich schönes Foto:
Der Kaffee musste mal wieder als Modell herhalten |
Wichtiger Hinweis: Das Herstellen von Miniatur-Klimakammern aus Weingläsern sollte wirklich nur von Personen praktiziert werden, denen von unabhängingen Experten ein Mangel an Geschicklichkeit sowie ein außergewöhnlich hoher Elefant-im-Pozellanladen-Faktor bescheinigt wurde. Ansonsten kann das absichtliche Zerdeppern von Hausrat doch schnell ins Geld gehen. Das tut es natürlich auch bei den Elefanten unter uns, aber dafür können wir ja nichts.
Liebe Elke,
AntwortenLöschenmeine Schwiegermutter hat in ihrem Fundus, aus Kindertagen, eine Puppenstube Kuchenplatte. Aus dem Stiel eines Weinglases. Hat zwar nichts mit Garten zu tun, aber auch für diese Teile gibt es noch eine Verwendung, falls man kleine Kinder in der Umgebung hat.
Man setzt dafür den Stil mit Fuss auf ein Stückchen Holz,
als Fuss in diesem Fall.
Wünsche dir ein schönes WE. Lieber Gruss Sibylle
Hej Elke,
AntwortenLöscheneine schöne Idee! Hätte ich das doch schon früher gewusst ;-) Ich bin nämlich auch ein bisschen tölpelhaft im Umgang mit Geschirr und Gläsern. Mir ist es mal passiert, dass ich ein ganz frisch gekauftes Cocktail-Glas quer durch den Raum geschleudert habe, weil ich auf dem Glas aus dem Augenwinkel heraus eine kleine Spinne gesehen habe (glücklicherweise stand da niemand...). Das Glas ist wie dein Weinglas genau an den besagten Stellen zerbrochen...doch letztendlich landete es im Müll
Liebe Grüße aus´m Norden!
Hallo Elke,
AntwortenLöschendein Post ist genial geschrieben! Schade, dass du mein Gesicht nicht sehen konntest - es wurde ein immer breiteres zustimmendes Grinsen entdeckt.
Die Idee finde ich klasse, aber ich habe leider mehr Tassen ohne Henkel und irgendwann viele Untertassen ohne Tassen. Da ist nichts als Minigewächshaus geeignet. Hast du noch Verwendungsideen?
Außerdem habe ich altes Porzellan geerbt(teilweise über 50 Jahre alt und viele Einzelstücke), dass ich nicht verwende, aber auch nicht verramschen möchte.
Ich bräuchte aber den Platz und so stecke ich in der Zwickmühle fest.
Liebe Grüße aus dem tiefverschneiten Frankenwald
Jetzt weis ich endlich was man damit machen kann. DANKE
AntwortenLöschenElefantöse Grüße Simone
Ich freue mich schon jetzt auf meinen nächsten "Unfall" :o)
AntwortenLöschenMal sehen, ob ich das Ergebnis auch soooo toll verwenden kann.
GlG Jane
Gröhl, ach Elke, Du bist einfach genial! Endlich weiss ich, wie ich die Spuren meiner Ungeschicklichkeit verwischen kann. Und wenn es in meinem Garten plötzlich wimmelt von Gläsern, ja dann nur aus Fürsorge für meine Pflänzchen... ist ja klar.
AntwortenLöschenWünsche Dir ein schönes und gemütliches Wochenende und ehm... Achtung, Glas nähert sich von rechts.
En liebe Gruess
Alex
Eeeelke, das ist ein zu schöner Post, da musste ich so was von grinsen ;) Toll deine Ideen die Restteile sinvoll einzusetzen ;)
AntwortenLöschenLg von Sandra die auch ein Schüssel ist ;)
Liebe Elke
AntwortenLöschenIch bin einerseits beruhigt, dass nicht ich allein oft etwas tapsig durchs Leben schreite, andererseits aber auch tief beeindruckt ob dem, was du aus dem Missgeschick neues. schaffst! Ist ja suuuper :-)
Herzlichst
Ida
=0))
AntwortenLöschenMit Schmunzeln habe ich Dein Posting gelesen....
Aber Du hast den Kelch wunderbar wieder genutzt...und so hatte das Ganze ja auch etwas Gutes, das mir gefällt.
Ganz billige Weingläser könnte man ja durchaus versuchen..naja...
Oder wird das bei gewollten Versuchen doch ein anderer Bruch?
;D
Ja, Elke, hie und da geht es wohl jedem so wie Dir....vor allem,
wenn die Figur, wie bei mir, recht rundlich geworden ist...;D
Schönen Sonntag und lG von Luna
Ich lach mich schlapp- Elke, hier zu lesen vertreibt jede trübe Regenwetterstimmung. Und für den nächsten Weinglasentsorgungstermin habe ich ja nun die tolle Idee von dir. Herrlich.
AntwortenLöschenSonntagsbrötchenduftgrüße, Jo
Liebe Elke, eine sehr schöne Idee, ;-) aus der Not eine Tugend gemacht... obwohl ich doch für deinen Geldbeutel hoffe, dass dieses Minigewächshaus ein Einzelstück bei dir ist ;-) Ich hab auch gelegentlich elefantöse Schübe, also immer schön vorsichtig durch Leben tappen ;-) Liebe Grüße Annette
AntwortenLöschenLiebe Elke
AntwortenLöschenEin Post zum Schmunzeln! Deine Miniatur-Klimakammern sind einfach genial! Sieht super aus!
Einen gemütlichen Restsonntag wünscht Dir Yvonne
Hallo liebe Elke.
AntwortenLöschenDu hast immer schöne tolle Ideen was deinen Pflänzchen zu gute kommt.
Schöne Idee aber ich laß es lieber das ganze an Ort und Stelle zu bringen.Erfreue mich an deine Pflänzchen.
Schönen Sonntag und liebe GRüße Jana
Schade, dass bei mir die Gläser immer an anderen Stellen kaputt gehen!
AntwortenLöschenIch würde es sofort nachmachen. Gruß vom Frollein
Herrlich, Du hast immer so tolle Ideen! Bei mir brechen die Gläser nur leider immer an ungünstigen Stellen auseinander, so dass sie sich nur noch für den Mülleimer eignen...Was wächst denn da Schönes im Weinglas-Gewächshaus???
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Bärbel
Liebe Elke, die Idee finde ich nicht schlecht - man könnte sich so billige Weingläser bei Ikea besorgen und diese zweckentfremden :)
AntwortenLöschenlg kathrin
musste lachen, und an meinen neuesten blauen fleck denken. Ich mache, wenn ich zeit habe (also so gut wie nie) teelichter aus den kelchen.
AntwortenLöschenHm, du kokettierst hier mit einer Ungeschicklichkeit, die sicher die meisten kennen. Typisch Frau! Ich sehe eher eine Frau voller Kreativität, Improvisationstalent , Vorstellungskraft und Fantasie und sogar deine Fotos degradierst du, die sind aber ausgesprochen passend und dekorativ!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sisah
Mein Vater war Uhrmacher und hat mit (abgeschlagenen) Weinglaskelchen die geöffneten Uhren in Arbeitspausen vor Staubkörnchen geschützt.
AntwortenLöschenLeider haben wir letztens beim Einschlagen einer Vitrinentür die bleikristallne Biertulpe am Kelch zerdeppert statt am Stiel...
Wie lernt man das Stiel-Killen?
Liebe Grüße
Meike B.
Ja, wie lernt man das mit der Sollbruchstelle? Ich weiß es auch nicht, aber ich kriege es immer ganz gut hin, bin wohl ein Naturtalent. ;-)
AntwortenLöschenVG
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenalso beim Zerschlagen von Glas bin ich nicht so talentiert. Dafür hole ich mir andauernd irgendwo blaue Flecken. Besonders Türrahmen haben es auf mich abgesehen. Dabei sind meine Türen auch nicht schmaler als anderswo, so dass ich bequem hindurchpassen müsste.
Liebe Grüße
Jutta