Wenn ein Meisenknödel abends im letzten Licht des Tages noch prall und kugelrund herumhängt, im Morgengrauen aber nur noch das leere Netz ohne kalorienhaltigen Inhalt schlaff im Wind baumelt, dann darf man davon ausgehen, dass es nicht die Meisen waren, die einen solchen unbändigen Appetit an den Tag gelegt haben. Die kleinen Vögel sind zwar oft bei einer Hängepartie am fettigen Futter zu beobachten, haben aber insgesamt nur einen Spatzenhunger und würden niemals in derartiger Geschwindigkeit speisen. Zumal Blau- und Kohlmeisen meist unter sich sind und zartere Vögel wie Schwanzmeisen erbost wegmobben, obwohl diese ihnen zahlenmäßig überlegen sind und immer auch ihre großen Brüder mitbringen.
Bleibt wohl nur ein Tier übrig, das in der Lage ist, in luftiger Höhe einen Knödel im Ganzen zu entführen: Das Eichhörnchen. Da es ein paar Tage später bei einer Nachkontrolle am nun leeren Meisenknödelhalter inflagranti erwischt wurde, erhärtet sich der Anfangsverdacht. Die plüschigen Pinselohren halten auch nicht wie Igel und Siebenschläfer einen echten Winterschlaf, sondern stehen durchaus öfter mal auf, um sich was aus dem großen Kühlschrank zu holen.
In Großbritannien, wo die aus Amerika eingeschleppten Grauhörnchen eine pelzige Plage darstellen, müssen sich die Gartenbesitzer die waghalsigsten Konstruktionen ausdenken, um das Vogelfutter nur der Zielgruppe zukommen zu lassen. Gitterkäfige, durch die nur die Vögel passen, sind dort sehr gefragt.
Hierzulande haben wir immerhin das Glück, nur das heimische Hörnchen zu haben, dem man natürlich nichts abschlagen kann. Daher habe ich ihm extra einen mit Walnüssen gefüllten Intelligenztest für kletternde Nager hingehängt, bei dem sie mit dem Kopf den Deckel aufstoßen müssen, um an die Nüsse zu gelangen. Doch Meisenknödel machen einerseits satt wie sonstwas, zum anderen sind sie auch leichter und ohne Nachdenken zu plündern.
Die Birkenholzeule, in die man einen Fettball einhängen kann, ist offenbar zu einfach auszuräubern. Also gibt es nun eine vermeintliche Diebstahlsicherung - auch ein Fundstück der Silvesternacht, das neben einer Feuerwerksbatterie herumlag.
Diese winterlich rote Metallspirale war vermutlich mal eine Raketenabschussrampe? Einmal den Stiel umgebogen, wird ein Haken draus, mit dem man die Konstruktion kopfüber aufhängen kann. Dann den Meisenknödel samt Netz eingefädelt und ganz fest in die Spirale gepresst. Passt und wackelt nicht. Was ich natürlich nicht bedacht habe, ist, dass der Knödel mit der Zeit ja immer dünner wird.
Immerhin - einige Tage blieb das Futter nun schon an Ort und Stelle, ohne dass findige Pfoten sich daran zu schaffen gemacht haben. Ich bin jedenfalls ganz begeistert von meinem kostenlosen Recycling-Knödelhalter. Das artistisch nicht so begabte Rotkehlchen auch, denn es kann sich ganz einfach oben auf die Spirale setzen, was bei einer frei schwingenden Fettkugel ohne Halterung nicht so einfach möglich ist.
Warten wir also ab, ob der Rotschopf auf vier Beinen nun endlich mal zu den Walnüssen übergeht. Den Vögeln wäre das jedenfalls mehr als recht.
Tolle Eichhörnchenbilder!
AntwortenLöschenUnd eine noch cleverere Erfindung :)
Alles Liebe zum neuen Jahr
Herzlichst
yase
Liebe Elke,
AntwortenLöschendie Bilder sind ja entzückend! :D
Ich hänge auch brav einen Meisenknödel nach dem anderen auf, aber lange leben sie nicht... Dabei wäre knapp daneben die Haselnusstankstelle! Naja, sollen sie haben, die Kleinen! :)
Guten Morgen Elke,
AntwortenLöschenja ja die ungeplanten Mitesser ;-) Wir haben neben Eichhörnchen auch noch akrobatisch begabte Mäuschen zu bieten. Und Raben verschleppen bei uns im Frühjahr ganze Gitterkäfige mitsamt des Futterhauses. Daher wird ein Meisenknödel bei mir immer in starken Kaninchendraht verpackt und an den Enden verdrahtet. Dann kommen alle dran, aber der Knödel bleibt meist ein paar Tage am Platz …
LG Silke
Hier wurden auch schon die Meisenknödel geplündert...aber Eichhörnchen habe ich hier noch nie gesehen...wahrscheinlich gibt es noch andere Diebe...;-). LG Lotta.
AntwortenLöschenDu hast also den Meisenknödeldieb enttarnt!!! Haha... Das ist aber wirklich ein süßer Dieb, dem man natürlich auch ein wenig Futter gönnt! Die Halterung für den Meisenknödel sieht richtig toll aus! Könnte auch ein Designerstück sein!!!
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit
Das ist wieder so lustig....Elke, ich wünsche dir, dass die Hörnchen den Intelligenztest doch noch bestehen. Vielleicht wirkt sich die Eule, als Symbol für Weisheit, doch noch aus. Das Eichhörnchen ist ja so goldig. Ich würde glatt ein paar Knödel opfern, um so ein Fotomotiv vor die Linse zu bekommen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Sigrun (und danke für den Zuspruch zu meiner Buchenhecke)
tolle Fotos und wie immer ein humorvoller Beitrag mit viel Info (übringens eine absolut perfekte Mischung, die Du da drauf hast).
AntwortenLöschenIch habe Dein rotes Dingens in grün und gekauft. Funktioniert gut und ist sehr lange haltbar. Die sind nach unten immer mehr zu und so kann nix rausrutschen.
Wir haben leider immer noch viel zu wenig Vögel im Garten und Eichhörnchen weit und breit nicht mehr. Dabei haben wir so viele Bäume.
Viele Grüße von Renate
Haha, so ein putziger Meisenknödeldieb! Bei mir konnte ich eine Elster beobachten, die den Knödel vom Haken lupfte und damit davonflog. Mir machte später die Frage Sorge, wie sie wohl das Plastiknetz entfernt hat ...
AntwortenLöschenHerzliche Grüße und ein frohes Neues von Petra
Da sind Dir ja wieder einmal ganz großartige Fotos gelungen! Das ist so drollig, das kleine Eichhörnchen, dem kann man doch nicht böse sein...Die rote Spirale zum Futterbehältnis umzufunktionieren, ist ja auch eine tolle Idee. Vielleicht läßt sich das Ende noch kleiner biegen (also konisch) dann fällt der Knödel, wenn er denn schrumpft, nicht durch..
AntwortenLöschenViele Grüße
Kathinka
Hallo Elke,
AntwortenLöschenerst mal ein gutes neues Jahr.
Um ehrlich zu sein, hätte ich auch mal gerne ein Eichhörnchen von nahem in meinem Garten gesehen, auch wenn sichs jetzt ein wenig komisch anhört.
Obwohl ich am Ortsrand lebe, sieht man von den kleinen kaum etwas.
Dafür streiten sich andere um meine Meisenknödel.
Leider ist dann zusätzlich noch eine andere Spezies um den Weg. Die Katzen.
Werden leider auch von den Vögel angelockt (und sitzen dann bei mir auf der Terrasse rum und warten).
Trotzdem ist es interessant die Vögel zu beobachten, wer denn da so kommt.
Wünsch Dir ne schöne Woche.
der gartenengel
Meisenknoedel hänge ich nicht mehr auf die krähen hacken sie sofort klein selbst aus Futterglocken und ich hatte auch schon Knödel im Auto Motorraum von marder! ! Grüße von Frauke
AntwortenLöschenMaisenknödel und ein gefülltes Vogelhäuschen finden sich auch in meinem Garten, aber die Vögel nehmen beides nicht wirklich an - warum auch immer! Die Bilder sind süß!
AntwortenLöschenlg kathrin
Hahaha, großartig! Ein schöner Post und über Deine so elegante und schnelle Lösung habe ich sehr geschmunzelt. ;)
AntwortenLöschenLG
/inka
Hallo Elke,
AntwortenLöschendie Fotos sind mal wieder super gelungen! Das Eichhörnchen in Frontalansicht sieht so putzig aus, ein toller Schnappschuss! In Deinem Stadtgarten hast Du eine weitaus größere Artenvielfalt als wir hier auf dem Land. Von Schwanzmeisen (und Tannenmeisen aus einem Deiner letzten Posts) kann ich nur träumen...Ein Eichhörnchen habe ich bei uns auch noch nie gesehen. Im Garten einer Freundin, die weiter unten im Dorf wohnt, gibt´s allerdings Eichhörnchen, vielleicht weil dort größere Bäume und Tannen stehen?
Liebe Grüße, Bärbel
Liebe Elke,
AntwortenLöschendas ist ja ein Hammerfoto mit dem flatternden Rotkehlchen. Wunderbar hast du das alles fotografiert und kommentiert. Ich habe meine Meisenknödel auch im Rosenbogen hängen. *lach
Liebe Grüße, Johanna
Hallo Elke,
AntwortenLöschenvor Jahren haben wir eine Maus beobachtet, wie sie am Meisenknödel genagt hat. Der oder die Kleine war dann so findig, dass die Befestigung abgeknabbert und der Knödel mit ins Nest geschleppt wurde. Zur Belohnung hat Speedy dann einen eigenen Knödel bekommen...
Liebe Grüße, Carola
Hihi, dem Fettpolster des Eichhörnchens nach zu urteilen, hat es da wirklich kräftig zugelangt :o). So ein Eichhörnchen-Futterkasten haben wir auch. Im einen Jahr wurde er täglich in den frühen Morgenstunden geplündert ... war absolut herrlich zum Zuschauen, aber seit zwei Jahren bleibt das Häuschen meistens ohne Besuch. Manchmal scheint nachts ein Räuber aufzutauchen, der die Klappe auch irgendwie öffnen kann, aber nur wenige Nüsse klaut. Bei den Eichhörnchen wurde der Kasten immer vollständig geplündert... man will ja schliesslich nichts verkommen lassen, nö. Mich nähme es also schon wunder, wer da nachts vorbeischaut, aber eine Nachtsichtkamera haben wir leider nicht. En liebe Gruess
AntwortenLöschenAlex
Liebe Elke
AntwortenLöschenEs ist zwar schon ein paar Tage alt, das neue Jahr, dennoch möchte ich dir zuallererst auch noch ein glückliches und gutes neues Jahr wünschen!
Also auf die Idee mit dem Eichhörnchen wäre ich nie gekommen. Deine Bilder sind einfach fantastisch und ... ich liebe Eichhörnchen ... na ja, wer nicht. Tja, jetzt bringst du mich auch auf eine Idee. Ich glaub, in unserem Garten stibitzen auch welche die meisenknödel, denn der Anblick kommt mir gewaltig bekannt vor. Leider habe ich noch keines gesehen aber ... im Herbst beim Pflanzen einräumen haben wir überall in den Töpfen versteckte Nüsse und Haselnüsse gefunden. Kann ja wohl auch nur das Eichhörnchen gewesen sein, oder?
Hab eine gute Restwoche.
Herzliche Grüsse
Ida
Wunderschoene Bilder, ich liebe Eichhoernchen ja ;D
AntwortenLöschenWir haben dieses Jahr angefangen, die Voegel ein wenig mehr anzufuettern. In den letzten Jahren sind es stetig weniger geworden (was wir ein wenig auf Nachbarskatzen zurueckfuehren) ... aber unser Eichhoernchen ist scheinbar verschwunden. Vielleicht sollten wir ihm auch eine Futterbox mit Walnuessen hinhaengen.
Hallo Elke,
AntwortenLöschenbei uns und in der Nachbarschaft stehen einige Walnussbäume. Die auch z. Teil nicht geerntet werden, daher werden bei und die Meisenkugeln wohl verschont. Ich finde aber dafür immer auf unserem Grundstück überall Walnussbaumsetzlinge!!!
LG Dagmar
leider gibt es hier kein feuerwerk (verboten), also auch keine interessanten ueberreste - aber es ist eine gute idee und normaler dicker draht liesse sich sicher auch biegen! eichhoernchen haben wir hier uebrigens auch nicht - aber dafuer diebische elstern und kraehen, die wir schon mit komplettem knoedel samt netz haben davonfliegen sehen! und ab und an fanden wir dann zerfetzte netzreste im garten, wer will sowas schon im nest liegen haben:) seitdem habe ich selbst halbe kokosnussschalen gefuellt, weil sie die noch nicht davongeschleppt haben.... aber so ein ring - wird mal angetestet!
AntwortenLöschendanke fuer den tip - und fuers neue jahr auch viele schoene gartenideen - die wir mit den augen klauen koennen (hm, das war jetzt ein wunsch fuer mich selbst, ist das zulaessig?:)
Bettina
von der gruenen insel, wo es zwar pieselwarm ist, dafuer aber extrem windig!
Liebe Elke
AntwortenLöschenGanz herzlich möchte ich Dir für den wunderschönen Beitrag in der GartenIdee gratulieren. Sooo schön! Ich freue mich für Dich!
Ein gemütliches Wochenende wünscht Dir Yvonne
Eine sehr schicke und praktische Idee, um Meisenknödel diebstahlsicher aufzuhängen! Ich denke, diese Idee werde ich dir schamlos klauen;-)
AntwortenLöschenBei uns sind nicht Eichhörnchen die Plünderer, sondern Krähen, die mittlerweile auch im Winter in riesigen Kolonien hier leben und das Futter klauen. Ratzfatz, so schnell kann man gar nicht schauen sind die Knödel weg oder leergefressen, die Nüsse, eigentlich für unsere beiden Buntspechte, sind innerhalb einer Stunde weg - alles holen sich die schlauen Krähen. Langsam verdrängen sie auch in den Gärten die Singvögel, das mag ich gar nicht.
Liebe Grüße, Margit
Ach du Liebe, wie hab ich dich vermisst !
AntwortenLöschenDeine lebendige und soooo schöne Art zu schreiben *DANKE* Die Eichhörnchen sind schon klasse und wir haben hier auch ab und an so einen kleinen Futterdieb, sozusagen: Mundräuber !! Aber beim Vogelfutter drücke ich zwei Augen zu, was mir nicht so gefällt ist, dass sie ja auch Nesträuber sind und manes bei ihrem freundlichen Aussehen gar nicht vermuten möchte ;-/
liebe Elke, dieser smilie samt Punkten zeigt dir, dass ich be dir noch weiter zurück husche :O) .....
Wie schön! Du hast das Fuchsfarbene sogar in Deinem Garten. Bei uns ist leider weit und breit nichts, wo Eichhörnchen gut leben könnten, daher kommen sie in unseren Garten leider nicht. Der Wald ist dafür zu weit entfernt ...und zu wenig hohe Bäume im Umkreis.
AntwortenLöschenLiebe Grüße auch hier
Sara