Irgendwo hatte ich eine Anleitung für eine Katzenhängematte gefunden, die Katzen toll zum Schlummern finden und die man unter einem Stuhl anbringen kann, damit Katz ein Dach über dem Kopf hat. Die Nähmaschine hat mitgemacht und schon war die Hängematte fertig (einfach zwei Lagen Stoff auf links zusammennähen und an jeder Ecke eine Schlaufe aus Gummiband mit einfassen, dann wenden und die Wendeöffnung zunähen). Was ich nicht bedacht hatte: Unsere schwarze Schlummerrolle namens Quietschie hat ja nur noch ein Hinterbein und traut sich daher nicht auf wacklige Untergründe. Ich kann es verstehen, da kann man auch bös abstürzen und sich den Katzenhintern prellen.
Aber das wäre doch gelacht, wenn man keine Nutzungsänderung für das immerhin floral bedruckte Machwerk finden könnte. Das muss in den Garten, ganz klar! Und zwar unter den Gartenstuhl, für den Fall, dass ich ihn mal wieder weit abseits des nächsten Tisches hingestellt habe, um Mauerbienen, der Sonne oder sonstwas zu folgen.
Wenn ich dann etwas schnell weglegen muss, zum Beispiel, weil das Telefon klingelt: Ab damit in die gemütliche Hängematte für Zeitschriften oder Bücher - mit Netz und doppeltem Boden!
Wenn ich dann etwas schnell weglegen muss, zum Beispiel, weil das Telefon klingelt: Ab damit in die gemütliche Hängematte für Zeitschriften oder Bücher - mit Netz und doppeltem Boden!
Und was ich da gerade lese und nur selten weglege, ist Folgendes: "Schön wild" von Brigitte Kleinod und Friedhelm Strickler, erschienen im pala-Verlag.
Das Buch bietet Beetvorschläge für Kombinationen heimischer Pflanzen für jeden Standort mit Pflegeanleitung. Die Autoren sind kompetent, Herr Strickler ist schließlich bekannt als Gärtnereibesitzer für heimische Pflanzen und hat einen großen Schaugarten. Selbst war ich leider noch nicht dort.
Stinkender Storchschnabel mit Angelica |
Wiesenknopf mit Blutzikade |
Wald-Storchschnabel mit Schlangen-Knöterich (Rhön), Gänse-Fingerkraut, Ginster mit Roter Lichtnelke |
Bevor es an die einzelnen Beetvorschläge geht, werden die Grundlagen erläutert. Es wird betont, dass es keinen Sinn macht, den Boden an die Pflanzen anzupassen. Besser, einfacher und ökologischer ist es, die Stauden für die herrschenden Bedingungen auszuwählen. Als Zugabe gibt es eine Liste mit heimischen Zwergsträuchern sowie eine Aufzählung von Stauden, die Unkraut unterdrücken können. Viele davon kann ich bestätigen: Echtes Seifenkraut, Wald-Erdbeere, Bärlauch, Wald-Ziest und Waldmeister funktionieren bei mir bestens als Bollwerk.
Rot-Klee, Zaun-Wicke mit Langhornbiene (Weibchen), Spitzwegerich mit Pusteblume |
Wiesenraute mit Rosenkäfer |
Der Hauptteil ist den Bepflanzungsbeispielen gewidmet. Wie meistens beim pala-Verlag enthält das Buch keine Fotos, sondern farbige Zeichnungen. Das tut dem Ganzen keinen Abbruch, denn es wäre unglaublich schwierig, alle diese Beete zu jedem Zeitpunkt zu fotografieren. So kann die Skizze eine Idealvorstellung wiedergeben.
Knöllchen-Steinbrech, Zaunwicke mit Langhornbiene (Männchen, Bamberg) |
Ein Manko ist das Register, das ist für Fortgeschrittene, da es keine Trivialnamen verschlagwortet. Aber womöglich ist das auch so gewollt und das Buch richtet sich an Gartenbesitzer mit einem großen Pflanzenwissen, denen nur die Ideen für gelungenen Kombinationen fehlen. Lustig ist, dass immer wieder Tiere versteckt sind, die man finden muss.
Wiesen-Salbei, Bläuling, Witwenblume |
Es ist unter den 22 Vorschlägen wirklich für jede Lebenslage etwas dabei - sogar an trittfeste Stauden zum Unterpflanzen von Obstgehölzen wurde gedacht - wo gibt es sowas schon? Die kann man dann bei der Ernte ruhig mal mit Füßen treten. Auch schön ist das Beet mit essbaren Blüten oder das für Sandbienen.
Insgesamt enthält das Buch ein Füllhorn an Pflanzen, die normalerweise bei der Gartengestaltung übergangen werden und endlich mal aus der Versenkung geholt werden müssen - den Insekten und den Pflanzen selbst zuliebe. Mit dabei ist auch das Scharbockskraut, das meiner Meinung nach besser ist als sein Ruf.
Ich jedenfalls habe Anregungen für trockene, schattige Plätze bekommen, auf die ich so nicht gekommen wäre - zum Beispiel die Schwarzwerdende Platterbse! Die könnte man doch ausprobieren - wenn ich mich denn mal von meinem Hängemattenstuhl losreißen kann...
Danke für die süße Idee mit der Katzenhängematte. Schade dass ich überhaupt nicht nähen kann... ich teil mir mein Zuhause mit 8 Miezen, so ein Ding wär bestimmt der Renner. :-)
AntwortenLöschenDankeschön für die tolle und Ausführliche Buchbeschreibung. Das Buch hört sich gut an und wäre bestimmt was für mich :) Die Bücherhängematte ist auch eine süße Idee. Ich denke das wäre auch der Lieblingsplaz meiner Katze.
AntwortenLöschenViele liebe Grüße
Silke
Die Idee mit der Hängematte ist toll!
AntwortenLöschenBin auch schon vor einer Weile dazu übergegangen, nur noch Stauden zu pflanzen, die mit meinem Boden zurecht kommen! Alles andere ist einfach zu viel Aufwand! Bei mir muss alles überwiegend selbst zurecht kommen! Gepäppelt wird nicht!
Viele Grüße von Margit
Bücherhängematte, das ist ja mal eine originelle Idee...
AntwortenLöschenDas Buch klingt jedenfalls interessant. Ich suche gerade nach Anregungen für mein kleines Staudenhangbeet, das nach dem Terassenbau bepflanzt werden sollte.
Liebe Grüße
und ein schönes Wochenende
Nula
Dankeschön für die tolle und Ausführliche Buchbeschreibung. Das Buch hört sich gut an und wäre bestimmt was für mich :) Die Bücherhängematte ist auch eine süße Idee. Ich denke das wäre auch der Lieblingsplaz meiner Katze.
AntwortenLöschenViele liebe Grüße
Silke
...deine Fotos zum beschriebenen Buch sind wunderbar, das könnte wieder ein eigenes Buch von dir werden...und ich freue ich, dass einige der genannten Pflanzen bereist den Weg in meinem Garen gefunden haben...teils gewollt, teils kamen sie selbst und werden freudig begrüßt,
AntwortenLöschenliebe Grüße Birgitt
Ich habe deinen Bläuling gefunden...deine Fotos wären wahrscheinlich eine prima Bereicherung für das Buch. Ich habe ein Gartenkochbuch von diesem Verlag und kann mir vorstellen, was du meinst. Also, diesen tollen Gartenstuhl mit Bücherhängematte hätte ich auch gerne....aber nur mit der Lektüre von der Strickler-Gärtnerei.
AntwortenLöschenIch habe hier eine Invasion an winzigen Storchschnäbeln....vielleicht ist das ja der stinkende.
LG Sigrun
Du nähst ja! Und dazu für die Katze - das habe ich noch nie gemacht, müsste ich aber anscheinend!
AntwortenLöschenJetzt weiss ich endlich, wem ich ergebnislos an den Kragen gehe: Zaunwicke heisst das Kraut. Soll ich das jetzt als Neuzugang feiern, und ihm und der Akelei mein Gemüsegarten überlassen? Weil da eh die Schneckenmafia wütet?
Fragen über Frragen
Herzlichst
yase
Diese Hängematte würden meine Katzen sicher nicht den Büchern überlassen - aber ich finde die Idee toll!
AntwortenLöschenDanke für die ausführliche Buchbeschreibung. Einiges wächst schon in meinem Garten - vermutlich durch die Bienenweide.
LG Marie
toll das buch mit vielen schönen wilden blumen/pflanzen * und die hängematte prima für katze oder bücher ;) unsere katze liegt gerne auf einem stuhl, versteckt unter dem tisch mit tischdecke.
AntwortenLöschenlieber sonntagsgruss
Eine coole Idee, die "Hängematte für die Katz" ;-) anderweitig zu nutzen. Das Buch hört sich gut an, aber da ich mehr der visuelle Typ bin, würden mir sicher beispielhafte Fotos fehlen. Meine Pflanzen müssen auch mit den vorgegebenen Bedingungen gut zurecht kommen ... da hat man einfach mehr Freude dran, als wenn immer gehätschelt muss.
AntwortenLöschenSchönen Sonntag, Marita
Die Hängematte ist ja mal eine süße Idee!! Die würde meiner Mietze bestimmt gut gefallen. Sie liegt ja sowieso immer unter irgendwelchen Stühlen herum draußen, da kann ich mir schon vorstellen dass die gut ankäme. :)
AntwortenLöschenGLG, Andrea
Liebe Elke, das Buch klingt spannend! Bei der Gartengestaltung wird auf heimische Pflanzen ohnehin zu wenig Rücksicht genommen. Eigentlich sehr schade!
AntwortenLöschenLG kathrin
So eine Bücher und Zeitungshängematte ist eine tolle Idee :-)
AntwortenLöschenDie könnte ich an mehreren Stellen gebrauchen!
Ganz viele liebe Grüße von der Urte