Samstag, 14. September 2019

Zwiebellook im Garten

Sie sind klein, blau und schauen ganz zwiebelblumen-untypisch gern schon im Spätsommer nach dem Rechten: Die Traubenhyazinthen legen gern noch vor dem Winter ihr Handtuch aufs Beet, um sich den Platz zwischen den Stauden rechtzeitig zu blockieren. Blühen tun sie dann noch nicht, aber das Laub ist schon mal am Platz und hat reserviert.







Bei meiner Mutter im Garten kann man die Anatomie der Traubenhyazinthe jetzt ganz genau studieren: Die Zwiebeln stehen so dicht und vermehren sich so sagenhaft gut, dass sie sich gegenseitig nach oben an die frische Luft drängen und dort herumliegen wie Kieselsteine.

 

Ihr sind die vielen Pflänzchen mittlerweile etwas lästig, sodass ich eine Tüte voll loser Zwiebeln mitgenommen habe, damit die mittlerweile vom Buchsbaum geräumten freien Plätze im nächsten Jahr blau blühen werden.

Katrin Lugerbauer weist in ihrem neuen Buch "Blütenreich - Ausdauernde und außergewöhnliche Gestaltungsideen mit Blumenzwiebeln und Stauden", frisch erschienen bei blv, auch auf das Problem mit den Traubenhyazinthen hin, die mit ihrem, wie sie es nennt, labberigen Laub nicht überall schön aussehen.


Wer Katrins Garten von ihrem Blog her kennt, weiß, dass sie wunderschöne immerblühende Beete mit Zwiebelblumen, Knollenpflanzen und Stauden gestalten kann und sie standortgerecht einsetzt.

Und so beschreibt sie auch in diesem Buch, wie man die Problemfälle Tulpen und Narzissen am Leben erhält, damit sie nicht nur eine Saison halten, und was eigentlich oft das Problem bei diesen Diven ist: Tulpen mögen keine anhaltende Bewässerung der Beete, da sie gern einen Trockenschlaf halten, denn sie sind an sommerliche Dürre in den Steppen Asiens angepasst.

Dieses Jahr nach dem letzten Dürresommer waren auch meine Tulpen besonders schön.



Düngen sollte man sie im Frühjahr, falls sie nur noch Blätter treiben. Wann und womit ist auch Thema des Buches und Katrin beschreibt anschaulich auch ihr persönliches Dilemma mit dem Düngen: Mineralisch und schnell oder organisch und dann oft zu spät? Ihren Tipp mit dem organischen Flüssig-Tomatendünger werde ich nächstes Frühjahr mal ausprobieren.


Die Vermehrung wird ebenso beschrieben wie Probleme mit Krankheiten und Schädlingen, aber auch das Thema Zwiebelblumen für nette Insekten bekommt einen Platz.



Auch im Spätsommer gibt es mehr als Dahlien, hier Allium senescens mit Kleinem Feuerfalter und Distelfalter:





Natürlich ist vor allem die Kombination mit Stauden ein großer Punkt - wie schafft man es, dass immer etwas blüht und das einziehende Laub der Zwiebelblumen nicht stört? Welche Stauden harmonieren mit welchen Zwiebeln und Knollen?

 


Mir hat das Buch gut gefallen, es hat tolle Bilder, viele Insidertipps und kommt gerade zur rechten Zeit: Jetzt können Blumenzwiebeln gepflanzt werden! Und wenn es nur die überzähligen aus Mutters Garten sind...

13 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    dann ist mein Garten ja ideal für Zwiebelblumen, so trocken wie es hier immer im Sommer ist. Und gegossen wird auch nur spärlich. Der Trommelstock- und Berglauch blüht auch überaus reichlich. Traubenhyazinthen auch, aber noch ohne Zwiebelwerfen. Nun muss ich nur mal dran denken, mir ein paar neue Tulpen zuzulegen. Das hab ich bisher im Herbst vergessen. Tomatendünger flüssig hab ich noch eine volle Flasche.....du sicher auch.
    LG Sigrun

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  2. Guten Morgen Elke,
    genau aus dem Grund mag ich die Traubenhyazinthen auch nicht so besonders gern, sie schieben einfach zu viel Laub. Möglicherweise liegt es daran, dass ich im Sommer für die Tulpen zuviel wässere, denn sie blühen trotz Tomatendüngergabe nicht und schieben nur Blätter. Ich probier es im nächsten Frühjahr mal mit der flüssigen Variante...vielleicht hilft es.
    Allium find ich eine tolle Alternative, da einige Sorten auch über den Sommer blühen.
    Danke für die Vorstellung des Buches, das werde ich mir im Buchladen mal näher ansehen.
    Schönen Sonntag, Marita

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  3. Immer wieder setlle ich fest, lesen bildet. Da habe ich eine Menge Neues gelernt, nun fehlt es nur noch am Umsetzen. Flüssiger Dünger ist ja ideal. Ich habe eigentlich nie meine Tulpen gedüngt. Die Einblicke in das interessante Buch sind spannend.
    Liebe Grüße
    Edith

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  4. Ich kann Katrins Erfahrung nur bestätigen. Bei mir wurden die Traubenhyazinthen auch mit der Zeit lapprig und treiben auch nur noch Laub und keine Blüten mehr und das in einem Überfluss, dass es auch nicht mehr lustig ist. Das ging mir übrigens auch mit einer bestimmten Zierlauchsorte so. Jetzt versuche ich schon seit einger Zeit den Lauch wieder loszuwerden, was sich gar nicht so einfach gestaltet. Naja, frau muss ja beschäftigt sein!
    viele Grüße von
    Margit

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  5. Die Zwiebeln sind ja schon im Handel - ich werde mir das Buch anschauen, und auch wieder Zwiebeln versenken
    Herzlichst
    yase

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  6. Liebe Elke,
    Gerade am Wochenende habe ich Zwiebeln gesetzt im neu angelegten Terrassenbeet und im Vorgarten. Die schon vorhandenen Zwiebeln müssten ja im nächsten Jahr sehr gut aussehen bei der Trockenheit, die diesen Sommer herrschte. Da bin ich ja schon sehr gespannt.
    Liebe Grüße
    Steffi

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  7. Hallo Elke,
    die Traubenhyazinthen sind bei mir das ganze Jahr über grün. Mittlerweile habe ich richtig gehende "Büschel" in meinen Beeten. Aber (noch) ist es mir egal. Als eine der ersten Bienenweiden des Jahres dürfen sie sich noch ein wenig ausbreiten. Tulpen mögen trockene Sommer? Wusste ich auch noch nicht. Aber vermutlich habe ich deswegen so wenig Ausfälle....
    Liebe Grüße,
    Krümel

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  8. Dem Garten steht der Zwiebellook recht gut und die Insekten freut es auch.
    Mit Traubenhyazinthen könnte ich eine ganze Armee versorgen. Sie vermehren sich auch bei mir fleißig, obwohl ich sie im Garten nicht so gerne mag.
    Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

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  9. Hmmm das war mir nicht bewußt, ist aber nachvollziehbar. Also habe ich die Wahl im Frühjahr schöne Tulpen zu haben oder rund ums Jahr schöne Stauden (mit Bewässerung!) zu haben. Nun, das ist eindeutig eine Mehrheitsentscheidung. Mehr Monate mit Staudenblüten sind mir wichtiger. Tulpen sind eh so eine Sache. Ein oder zwei Jahr und weg sind sie. Nun habe ich also noch einen zweiten Grund im Herbst nicht wie alle anderen dem Tulpenhype zu verfallen und Schubkarrenweise Zwiebeln in die steinharte Erde versenken zu müssen.

    Viele Grüße, der Achim

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  10. Liebe Elke,

    ein sehr interessanter Post, dieses Jahr habe ich mir nämlich vorgenommen ein paar Zwiebelblumen zu pflanzen, die letzten Jahre habe ich das immer irgendwie verpasst, obwohl auch so genug bei uns blüht.

    Die Traubenhyazinthen mag ich besonders gerne. Das Tulpen Trockenheit mögen, war mir auch neu.

    Ein sonniges Wochenende
    wünscht Dir
    Anke

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  11. Liebe Elke,
    hmm, das wusste ich nicht, dass Tulpen es im Sommer eher trocken mögen
    und bis jetzt kamen die meisten bei mir auch mit der sommerlichen Bewässerung klar. Ich hab noch Tulpen - die sind schon 15 Jahre alt. Pflanze aber jedes Jahr auch wieder neue dazu. Aber das Buch ist bestimmt toll und kommt auf meine Wunschliste. Leider wird die immer länger :-) :-) :-)
    Liebe Grüße Urte

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  12. Hallo Elke,
    die Trockenheit der letzten 2 Jahre hat den Tulpen in meinem Garten sichtlich gut getan. Das mit dem Tomatendünger werde ich mir auf jeden Fall merken. Dann blühen vielleicht auch mal meine Lieblingssorten wieder, und nicht nur die die ich nicht mag - also die knallroten und schreiend gelben. Warum läuft das bloß immer so falsch rum?
    Viele Grüße
    Claudia

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  13. Liebe Elke,
    vielen, vielen Dank für diese schöne Buchbesprechung, die ich leider erst jetzt gefunden habe! Mit so schönen Zwiebelpflanzen-Insekten-Bildern machst du hoffentlich vielen Lust aufs Zwiebelpflanzensetzen :-).
    Liebe Grüße
    Katrin

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