Samstag, 3. September 2022

Ich war selbst überrascht

Neulich bekam ich mal wieder eine Spam-Mail mit dem Betreff "Ich war selbst überrascht". Ja, das ist doch mal eine Einleitung, da öffnet man doch voller Vorfreude diese Email und lädt sich begeistert Viren und Trojaner herunter, indem man auf so dubiose wie überraschende Links klickt! Hab ich natürlich nicht gemacht, sondern gleich gelöscht. Ich wollte nur mal schauen, ob ihr auch voller Neugier auf diesen Blogbeitrag klickt, denn ich war tatsächlich selbst überrascht, wie lang das Hohe Helmkraut dieses Jahr blüht, wie stark es sich vermehrt hat und wie gut es ohne Bewässerung auskommt!

 





Scutellaria altissima ist wirklich ein ganz ganz großartige Staude, über die man überraschenderweise ganz wenig herausfinden kann. Die meisten Quellen geben zum Beispiel als Blütezeit Juni-Juli an. Bei mir erreicht die Pflanze nach einer Blühpause, die ihr gegönnt sei, noch locker den September - das macht insgesamt vier Monate, in denen man immer mal wieder die blauen Blüten zu sehen bekommt.


Außerdem findet man oft den Hinweis, dass dieses Helmkraut frischen Boden benötigt. Auch das kann ich nicht bestätigen, es wächst selbst am Fuße von Obstbäumen und unter Sträuchern gut, sogar in diesem trockenen Sommer. Die Wurzeln eines Ahorns habe ich ihm allerdings noch nicht zugemutet, so sehr wollte ich es dann doch nicht strapazieren.


Außerdem vermehrt es sich von selbst über Samen. Man kann aber selbst im Hochsommer alles zu Stecklingen machen, was man aus Versehen abgeschnitten hat. Auch ohne Plastiktüte über dem Kopf wächst das alles an, solange das Substrat feucht genug ist, also alle paar Tage mal bewässert wird.

Die Staude verträgt recht viel Schatten und auch recht viele Schnecken, denn die lassen es völlig in Ruhe. Es ist wirklich eine der wenigen Pflanzen in meinem Garten, die die Stielaugen nicht mal schräg anschauen.

Nun hat das Hohe Helmkraut ein Problem: Die Blüten sind klein. Man muss also entweder ganz nah rangehen oder sehr viele Pflanzen blühen lassen. Ich habe ersteres schon oft getan und an zweitem arbeite ich gerade. Mal sehen, wie mich Scutellaria altissima noch überraschen wird.

10 Kommentare:

  1. Hat funktioniert. Ich bin da! :D
    Das ist ja ein nettes Pflänzchen, dem man so viel Trockenheitsresistenz optisch gar nicht zutrauen würden. Echt schick. Das Bild mit dem Wanzenpo mag ich besonders. :-)
    LG
    Centi

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  2. Moin aus dem Norden, unbekannte Mails öffne ich auch nicht, vieles filtert auch der spamordner heraus.
    Die kleine Schönheit , das Helmkraut, kenne ich noch nicht. Hier zeigt sich auch auf den Wiesen welche Pflanzen sehr gut Trockenheit vertragen. Doch es ist schon ein jammer. Selbst die elbwiesen waren sehr vertrocknet durch die Dürre. Liebe Grüße von Frauke

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  3. Hallo Elke,
    das Helmkraut ist mir überhaupt erst auf einer Gartenschau bewusst begegnet. Dass es so eine lange Blütezeit hat und so robust (bei uns ist ja immer Schneckenalarm), habe ich nicht gewusst. Vielen Dank für den Tipp!
    Liebe Grüße
    Susanna

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  4. Guten Morgen Elke,
    Scutellaria incana hatte ich einige Jahre im Garten wegen seiner Trockenheitsverträglichkeit, doch ist es mittlerweile verschwunden, ich mochte die Staude sehr. Scutellaria altiss. wächst hier an halbschattigem Standort sehr zuverlässig und versamt sich fleißig, da muss ich dem wilden Austrieb schon mal Einhalt gebieten. ;-)) Stimmt, es hat nicht die Fernwirkung wie S.incana, doch darf es nun angesichts der Umstellung der Bepflanzung gerne in meinem Garten auch an anderen Stellen wachsen.
    Schönen Sonntag wünscht dir Marita

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  5. Mir macht das Pflänzchen noch ein weiteres Problem: nachdem vor wenigen Jahren ein einziges dastand, keine Ahnung woher, bin ich inzwischen damit beschäftigt, daß das hohe Helmkraut nicht die einzige Pflanze in den Beeten wird - es zeigt sich SEHR ausbreitungsfreudig und verdrängt Alles, was nicht ähnlich wüchsig ist. Und es ist schon als junge Pflanze sehr fest im Boden., also auch nicht leicht auszuzupfen.
    Was es allerdings tatsächlich ist: wunderhübsch, tolle Hummelpflanze, trockenheits- und schneckenresistent. Ich würde es also nicht mehr missen wollen.

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  6. Spams werden bei mir im Vorfeld gelöscht, sollte es eine, mir unbekannte, schaffen dann wird sie gelöscht. So richtig aufgefallen ist mir das Helmkraut noch nicht, wenn es ein Insektenmagnet ist, dann ist es bei uns im Garten gerade richtig.
    Liebe Grüße
    Edith

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  7. von nahe sehen die blüten sehr hübsch aus * habe diese pflanze noch nie richtig bemerkt und habe gelesen das sie als heilkraut interessant ist ?
    liebe grüsse
    mo

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  8. Ich war gar nicht überrascht, dass Du uns wieder etwas anbietest, was wir eigentlich kennen sollten und doch bisher (die meisten von uns) übersehen haben. Danke für diese interessante Vorstellung und... ich wünsche Dir eine gute neue Woche. LG Wurzerl

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  9. Mit Makro fotografiert sind das sehr hübsche Blüten. Also musst du fleißig die beschriebenen Ableger machen, damit es nicht mehr übersehen wird.
    LG Sigrun

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  10. Hallo Elke,
    noch nie gehört von diesem Gewächs! Durch seine vornehme Zurückhaltung, wahrscheinlich nicht sofort erkennbar. Wo wächst die denn in der "freien Natur"?
    LG...Stephanie

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