Samstag, 24. September 2022

Urlaubsfrische - und dann? Alles frisch im Garten?

"Der gewünschte Gärtner ist zur Zeit nicht erreichbar." So oder ähnlich werden meine Gartenbewohner den Urlaub empfunden haben, denn es kam niemand mehr mit der Gießkanne vorbei, um die Dürre bei den Stauden zu lindern, nur die Töpfe hatten alle paar Tage einen Gießdienst. Zum Glück bekommt man von den Hilferufen nichts mit, wenn man nicht zuhause ist. Man muss ihnen auch nicht anworten mit einem herzlichen "Nach meiner Rückkehr am 17.9.2022 werde ich Ihre Nachricht umgehend bearbeiten. In besonders dringenden Fällen können Sie sich auch an die Unwetter-Zentrale wenden."

Es kam dann dankenswerterweise doch anders. Während der ersten Urlaubswoche war es tatsächlich noch viel zu trocken, der Phlox hat einige Triebe notgeschlachtet und stillgelegt, also vertrocknen lassen, um die anderen zu retten. Doch dann regnete es endlich ausgiebig. Die Fette Henne ist trotzdem haltlos in alle Richtungen auseinandergefallen und sieht wieder mal aus wie eine große rosafarbene Krake, aber das tut sie auch, wenn ich dabei bin.

Dafür gab es auch einige positive Überraschungen: Der Kaukasische Rankspinat (Hablitzia tamnoides), eine essbare Staude, die ich im März in den Schatten an der Terrassenwand neu gepflanzt habe (aus einem Ablger, er lässt sich sehr gut teilen!), hat endlich zugegriffen und das Rankgerüst entdeckt. Nach etlichen Monaten hat er gelernt, wie man rankt. Ich muss ihn also doch nicht zur Schulung schicken. Er nimmt dazu die Blattstiele und wickelt sie um den Rankobelisken. Na, geht doch!




Der Palmkohl im Topf hat wie auch die Tomaten den Luxus einer Tropfbewässerung genießen dürfen musste sich also rein gar keine Sorgen machen im Urlaub. Außer über Kohlweißlinge und Schnecken, aber die haben ihn offenbar in Ruhe gelassen. Sogar sein kleiner Bruder (rechts im Bild), der schon mehrfach von Schnecken komplett gefressen wurde, hat sich noch mal an neue Blätter herangewagt.



Der Staudensellerie, arg bedrängt von Purpur-Leinkraut, ist auch so ein Knaller. Gezogen aus einem Gemüserest hat er den Sommer im Kübel verbracht und ist jetzt wieder so groß, dass man noch mal ernten kann!


Die Etagenzwiebel setzt noch einen oben drauf und die Herbstzeitlose hat es dieses Jahr tatsächlich zu drei Blüten gebracht, ohne von den Schnecken gefressen zu werden:

Die Oca im Topf hat sich wie eine grüne Flutwelle über die Terrasse ergossen. Die Blätter schmecken herrlich nach Sauerampfer, aber eigentlich möchte ich ja später die Knollen ernten. Wie viele es wohl werden bei der irren Blattmasse?

 

Der Zierapfel musste den Rasen in meiner Abwesenheit unbedingt mit Äpfelchen zuschmeißen. Ein paar habe ich gleich dazu benutzt, den nicht mehr taufrisch aussehenen Trockenstrauß im Tontopf zu ersetzen und die Äpfel einzufüllen. Dieses Arrangement kommt mit und ohne Strauß ganz ohne Heißkleber und Steckschaum aus. Im Topf sind Abschnitte und Reste von Lavendel- und anderen Stielen, um die hineingesteckten Blumen und jetzt die Äpfel festzuhalten. Ich mag es nämlich nicht, perfekt kompostierbare Dinge mit Heißkleber, der aus Kunststoff besteht, in Restmüll zu verwandeln.

Links Original-Topfschmuck vor dem Gammel, rechts mit Nachfüll-Deko:


Und so ist der Urlaub mal wieder gut gegangen, ich bin erholt und der Garten auch. Ich mache mir da vorher immer große Sorgen, ob die Pflanzen ohne mich auskommen werden, aber es hat ja dann endlich geregnet, uff!

10 Kommentare:

  1. Hallo Elke,
    es ist immer wieder spannend, zu sehen wie sich der Garten während des Sommerurlaubs entwickelt hat. Eine Tropfbewässerung sollten wir uns vielleicht auch anschaffen. Bei uns versorgen zum Glück die Nachbarn die Töpfe, aber als Rentner haben sie jetzt tatsächlich immer weniger Zeit ...
    Um die Dahlien haben sich die Schnecken während unseres Urlaubs gekümmert ...
    Liebe Grüße
    Susanna

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  2. Tatsächlich muss ich auch im Hochsommer nur einmal die Woche für eine Gießkannen-Helferin sorgen. Darüber bin ich froh, denn so klein mein Garten ist, so eine Unmenge an Töpfen habe ich (dank Wintergarten). Meine Sedum fallen nicht auseinander, egal ob ich da bin oder nicht, egal ob es 35 Grad gibt oder Schneeregen. Sie werden Ende Mai, Anfang Juni erbarmungslos auf ein Drittel heruntergechopt. Wenn die Staude sehr adult ist, dann lasse ich die mittleren manchmal in ganzer Länge, oder schneide nur ein Drittel weg. Diesen Chelsea-Chop mache ich automatisch bei den Pflanzen, die um eine Stütze betteln oder ohne Vorwarnung umfallen. Seitdem gibt es nix mehr zu binden. Wünsche Dir einen schönen Sonntag. LG Wurzerl

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  3. Zum Glück ist alles noch mal gut gegangen, es ist schon schön nette Nachbarn zu haben. Im Sommer Urlaub machen ist immer eine kitzelige Sache, aber auch das muss sein. Meine Fetthennen stehen wie die Soldaten und sehen super aus. Mit der Ernte der Tomaten allerdings, war ich nicht so zufrieden, es alles in diesem Jahr anders gelaufen.
    Liebe Grüße
    Edith

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  4. Liebe Elke,
    ja das mit dem Urlaub und Garten ist immer so eine Sache. Wir verreisen auch nie im Sommer, weil ich da keine Ruhe hätte und Angst habe, dass all das mühevoll im Frühjahr Gezogene nicht überlebt. Wir haben auch im September einen Kurzurlaub gemacht und zum Glück hatte es vorher ausgiebig geregnet und als wir wieder kamen war alles wieder Grün. Im Gewächshaus hatte ich noch eine Ananaskirsche stehen, die ich den ganzen Sommer täglich gehegt und gepflegt habe und was soll ich sagen, sie hat sogar 5 Tage ohne Gießen, ohne bemuttern überlebt und ihr war nix passiert.
    Viele liebe Grüße von Doris!

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  5. Ich trau mich nicht, meine Nachbarin für das Gartenwässern zu fragen. Zu kompliziert weil kein Wasseranschluss... Ich überlege mir für die Töpfe eine Solarbezriebene Bewässerung... Und eine einfache Gartenbewässerung wäre auch nett. Mal schauen.
    Kletterspinat hört sich super an, wie bekomme ich den??
    Herzlichst
    yase

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  6. Ist schon drei Jahre her, dass ich für 14 Tage in Urlaub war...das Wässern mag ich meinen Nachbarn/Bekannten auch nicht zumuten. Mal schauen, wie trockenheitsresistent der Garten im nächsten Jahr ist.
    Deine natürliche Deko finde ich toll.
    Lieben Gruß von Marita

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  7. wenn die Herbstzeitlose blühen kann man endlich sagen dass der sommer vorbei ist * hier nennt man sie "colchiques d'automne" und habe sie oft im Luberon am wegrand im oktober gesehen
    liebe grüsse
    mo

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  8. Hallo Elke,
    da sieht man wieder mal das die Pflanzen uns eigentlich gar nicht brauchen! Nur die richtigen Gewächse am richtigen Ort platziert und es kann nicht allzu viel schief gehen. Der September ist ein guter Monat zum reisen, da die Temperaturen gemäßigter sind und vor allen Dingen Nachts eine Abkühlung statt findet. Ich verreise heute auch und brauche mir bei diesem Monsun keine Gedanken machen.
    LG...Stephanie

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  9. Hallo Elke,
    ich mache mir auch immer Gedanken um den Garten, wenn wir wegfahren. Bisher ist eigentlich immer alles gut gegangen. Die Töpfe stelle ich meist in den Halbschatten, das vertragen alle Pflanzen erstaunlich gut, ist ja nur vorübergehend. Dein Garten sieht top aus. Klar, die Schnecken nerven und du weißt natürlich, was alles fehlt. Der Rankspinat ist ja der Knaller. Wäre ich nie drauf gekommen, dass man diese Pflanze essen kann.
    Ich habe eine Rankpflanze im Schrebergarten, die ich nicht zuordnen kann. Vielleicht könntest du mir da demnächst mal helfen? ich mache mal ein Foto.
    Viele Grüße
    Gabi

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  10. Liebe Elke,
    wieder so kurzweilig dein Post :-)
    Und du hast recht. Mit dem Heißkleber ist es gar nicht mehr kompostierbar!
    Hab ich noch nie drüber nachgedacht. Aber ich nutze eh keinen Heißkleber.
    Sowas ist mir alles zu kompliziert. Ich halte das so wie du und lege Deko aus dem Garten einfach so in Schalen oder Töpfchen.
    Ganz viele liebe Herbstgrüße von der Urte

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