Ich bin euch ja noch eine Antwort schuldig, welcher Schmetterling sich aus den Raupen entwickelt hat, sie winters wie sommers das Falllaub unter meinem Kaffeestrauch auffuttern und so für Humus sorgen. Ihr könnt es sicher kaum erwarten, den kleinen Flattermann zu sehen, oder? Oder??
Hier ist er also. Klein, aber sehr hübsch getupft. Und nicht sehr langlebig.
Es sind auch noch Raupen da und außerdem wollen die Falter sicher Eier legen. Nun ist es aber so, dass der Kaffeestrauch im Sommer nur wenig Blätter verliert. Was sehr gut ist, sonst wäre er kahl, wenn der Blattfall in der selben Geschwindigkeit wie im Winter ablaufen würde. Was aber soll ich den Raupen anbieten? Zu meiner großen Freude muss ich ihnen nur alte vergiblte Blätter vom Spathiphyllum unter den Kaffeestrauch legen, das wird sofort begeistert angenommen und weggemampft. Meinen Haustieren soll es ja gut gehen.
Draußen auf der Terrasse an der Minze fand ich die Tage andere illustre Gesellen. Da rannten kleine Flokatis über die Blätter wie aufgezogene Spielzeuge. Die kleinen weißen Pelztiere sind über und über mit Zotteln besetzt wie schlohweiße Rastafaris.
Man darf nicht zu sehr an den Pflanzen rütteln, dann fallen die Tierchen vom Stängel und wenn man sie auf den Finger nimmt, fallen anschließend die Zotteln ab, denn es sind nur Wachsausscheidungen, die ständig neu produziert werden können.
Hier kann man es sehen, den habe ich vom Boden aufgehoben und ihn dabei ein bisschen zurm Glatzkopf gemacht:
Auch nach jeder Häutung muss die Frisur erstmal wieder gerichtet werden. Sie wirkt sicher gegen Fressfeinde, die dann glauben, sie hätten in eine Kerze gebissen, und nur mehr Wachs zwischen den Zähnen, während der rasende Teppich längst über alle Berge ist.
Was aber sind diese Bettvorleger? Sind sie schädlich, immerhin sehen sie sehr nach Wolllaus aus? Nein, sie sind sogar sehr nützlich, denn es handelt sich um Larven von Zwergmarienkäfern (Scymnus). Die futternden Flokatis suchen nach Blattläusen und anderen Tieren, die wir nicht auf den Pflanzen haben wollen. Also behandelt sie gut und schüttelt sie nicht herunter.
Unglaublich, welche Mechanismen die Natur sich ausgedacht hat. Flokatis, die ihre Fussel abwerfen können! Nun bin ich gespannt, wie die ausgewachsenen Marienkäfer aussehen, die du uns sicher auch irgendwann zeigen wirst.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Susanna
Hallo Elke,
AntwortenLöschenDeine Flokatis sehen auch wie Kokosraspel aus. Hast Du auch genügend Blattläuse für die Raffaelos?
LG...Stephanie
Hallo Elke,
AntwortenLöschenDeine Flokatis sehen nach Kokosraspel aus. Hast Du auch genug Blattläuse für die Raffaelos?
LG...Stephanie
Das war wohl doppelt, gemoppelt... sorry
AntwortenLöschenDie kleinen Flokatis finde ich ja besonders interessant, liebe Elke...frau sollte viel mehr auf die winzigkleinen Krabbler achten.
AntwortenLöschenLieben Gruß von Marita
Vor zwei Tagen habe ich diese kleinen weißen Wollknäuls auch bei mir gesehen, an Hortensien, ich dachte sofort an Laus, kam aber nicht weiter. Wenn es Nützlinge sind, dann her damit.
AntwortenLöschenLieber Gruß
Edith
Na, du hast ja interessante Haustiere, liebe Elke 😉. Die Larven vom Zwergmarienkäfer hätte ich in der Tat auch für Wollläuse gehalten, zumal ich neulich ein ähnliches Tierchen vorgestellt habe (Wollige Buchenblattlaus). Ich wusste noch nicht mal, dass es für diese winzigen Marienkäfer, die ich auch schon gesehen habe, überhaupt einen speziellen Namen gibt. Wieder was dazugelernt. Vielen Dank.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße – die Mainzauber - Elke
So ein weißes Zotteltier habe ich letzte Woche auf einer Pflanze am Balkon gesehen! Dass das Zwergmarienkäfer werden, hab ich nicht gewusst (auch nicht, dass es Zwergmarienkäfer überhaupt gibt :-) ) Wieder was gelernt, danke für den tollen Blog und die Bücher!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Sabine
Oh, das mit den Flokatis wusste ich tatsächlich noch nicht. Ich habe die echt in die Ecke Wolllaus gesteckt. Ich entschuldige mich natürlich sofort bei meinen verkannten Marienkäfer Minis. LG Wurzerl
AntwortenLöschenHallo Elke, einen Kaffeestrauch hatte ich auch einmal. Irgendwie hat es ihm aber bei mir nicht gefallen. Er hat von Anfang an herumgemäkelt. Ich konnte ihm einfach nichts rechtmachen. Irgendwann hat er leider sein Löffelchen abgegeben – auch ohne, dass ihm solche gefräßigen Raupen sein Kaffeestrauchleben noch zusätzlich schwergemacht haben.
AntwortenLöschenDie kleinen Flokatis sehen ja echt lustig aus. Ich meine, sie noch nie gesehen zu haben. Schon interessant, was alles so im Garten herumkrabbelt. Aber gut zu wissen, dass sie nützliche Gartenmitarbeiter sind. Vielleicht muss ich meine Minzen mal etwas genauer unter die Lupe nehmen. Vielleicht wohnen die putzigen Gesellen ja auch in meinem Garten, nur ich weiß noch nichts davon 🤔 Und wieder etwas dazugelernt! Danke dafür und liebe Grüße von Marianne
Hallo Marianne,
Löschendie Raupen fressen nur am Falllaub, sind also sogar nützlich für den Strauch.
Viele Grüße
Elke
Hallo Elke,
AntwortenLöschender Falter ist ja hübsch! Und solche Flokatis habe ich noch nie gesehen, witzig sehen sie aus und nützlich noch dazu, Danke fürs zeigen und erklären.
Viele Grüße
Gabi