Neulich bin ich über die grüne Grenze ins Nicht-EU-Ausland gelaufen. Am Bodensee ist das recht einfach, man kann komfortabel jede Menge Ausland erreichen. Es gab schöne Blumenwiesen, einen kleinen Nutztierzoo und einen Aussichtsturm. Es gab aber auch einen Park, bei dem gerade der Wechselflor gewechselt wurde. Wechselflor, das sind diese armen Gewächse, die ihren Lebenszyklus nicht abschließen dürfen, weil sie in den Müll kommen, sobald auch nur die erste Blüte welkt. Stiefmütterchen sind die Klassiker im Wechselflorbeet, wo sie auch entsprechend stiefmütterlich behandelt werden. In diesem Fall handelte es sich aber um blaue Vergissmeinnicht und orangefarbenen Schöterich. Es könnte die Sorte 'Orange Glow' sein.
Und der war schon in großen Teilen herausgezogen und in Eimern gesammelt worden, wo alle Pflanzen vor sich hin trockneten. Schöterich kann aber mehrjährig sein, und wenn nicht, besteht die Chance, dass er sich aussamt. Ein Gärtner war gerade nicht zu sehen. Ich konnte nicht widerstehen und habe einen Schöterich mitgenommen. Eine Spur von orangefarbenen Blütenblättern hinterlassend bin ich noch eine Runde durch die Blumenwiesen gegangen, damit der Schöterich auch mal sieht, wie gut Pflanzen es haben können, und dann wieder zurück nach Deutschland.
Interpol hat bisher vergeblich versucht, den goldenen Schöterich wiederzufinden, trotz der Blütenblattspur.
Die Pflanze ist dann mit nach Mittelfranken gekommen, wo sie feierlich an ihren neuen Besitzer übergeben wurde, der ihr hoffentlich ein artgerechtes sonniges Leben bieten kann. In meinem Garten wäre es zu schattig und bis nach Hause wäre vermutlich kein einziges Blütenblatt mehr dran gewesen.
Also: Stauden statt Wechselflor, finden auch die Bodenlebewesen!
Guten Morgen Elke,
AntwortenLöschenich liebe deine Pflanzenrettungsgeschichten! Ich hoffe, dein Schöterich hat es nun im Quasi-Ruhestand noch einmal richtig gut.
Liebe Grüße
Susanna
Moin liebe Elke, ist es der Goldlack, unter dem Namen kenne ich ihn im Norden. Kenne ihn auch als zweijährige Pflanze. Nur mag er meinen sandigen Boden nicht, auch erfror er noch im späten Frühjahr. Wünsche viel Glück mit der Umsiedlung . Ansonsten bleibt ja noch die Saat zum vermehren. Danke für deine kleinen Geschichten, erfreue mich sehr daran. Grüße von Frauke
AntwortenLöschenKleine Geschichten? Nein, sie sind groß und vermitteln Weisheiten! Elke, dein Blog ist nicht belehrend, aber sehr lehrreich!
AntwortenLöschenPrima, freue mich schon auf nächsten Samstag!
Die Niederrheinerin
Auf dass der gerettete Knöterich sein Pensionsalter geniessen kann!
AntwortenLöschenIch stelke mir die Blütenblätterspur über die, Grenze quer durchs Land vor...
Herzlichst
yase
hihi
AntwortenLöschenso lange die Polizei nicht vor der Tür steht .. ;)
ich finde es auch immer doof wenn die Pflanzen die noch so schön sind abgeräumt werden ..
leider "erwische" ich die Gärtner nie dabei.. sonst würde ich auch betteln ..
sie könnten doch bekannt geben.. dann und dann wird neu gepflanzt
wer was haben möchte soll vorbei kommen
ich habe auch einen Goldlack gekauft und hoffe dass er sich aussamt
liebe Grüße
Rosi
Mir blutet auch immer das Herz, wenn ich sehe, dass umgepflanzt wird, obwohl die Pflanzen, die eben noch im Beet standen, ihr Leben nicht gänzlich zu Ende leben durften. Nur leider kann man nie alle retten. Ich hoffe, Dein geretteter Goldlack kann in seinem neuen Zuhause noch ordentlich für Nachwuchs sorgen.
AntwortenLöschenHier wurde mal ein Rosengarten neu gestaltet. Die Stadt hatte dazu aufgerufen, die Rosen für einen geringen Unkostenbeitrag zu retten. Ich fand, das war eine richtig gute Lösung. Wer weiß, wo die vielen Schönheiten sonst abgeblieben wären.
Liebe Grüße von Marianne
Dann drücke ich mal die Daumen, dass sich der Goldlack in Mittelfranken gut einlebt und mit reichliich Blütenflor durch Versamung erfreut.
AntwortenLöschenLieben Gruß von Marita
Liebe Elke,
AntwortenLöschendas war eine gute Tat. Es ist schade, wenn Pflanzen wie Verbrauchsmaterialien behandelt werden. Die absolute Krise bekomme ich ja immer bei diesen Pflanzencorsos, wo Tausende von Blumen abgeschnitten werden, nur um damit irgendwelche Wagen zu schmücken. Gleich danach kommen die Kürbisfeste. Das ist alles eine Verschwendung ohne Gleichen.
Liebe Grüße – die Mainzauber Elke
Elke die Pflanzenretterin, das kann ich nach empfinden, um immer ein gepflegtes Blumenbeet zu haben, müssen einfach andere Blumen weichen, obwohl sie noch gut aussehen. Manchmal frage ich mich, welcher Mensch gibt dazu den Auftrag, sicherlich kein Fachmann. Bei uns soll es über 30° werden, wenn es doch endlich auch bei uns regnen würde.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Edith
Ich versuche gerade viele Samen abgeblühter Blumen auf meine Blumenwiese zu bringen, mal schauen was sich so ansiedeln möchte
AntwortenLöschenLG Bernhard
Hallo Elke,
AntwortenLöschenda hätte ich auch nicht widerstehen können und versucht den Goldlack zu retten. Zumindest ist er insektenfreundlich.
Hier bei uns sieht man im Frühjahr in den Parks immer sehr viele Stiefmütterchen, die dann auch nach ein paar Wochen wieder herausgenommen werden. Ich glaube Nahrung bieten die nicht unbedingt. Da könnte man auch was anderes nehmen oder gleich Stauden, die im Beet bleiben können.
Viele Grüße und einen schönen Sonntag,
Gabi
giroflées und myosotis sind diesen frühling nicht wieder erschienen * vieilleicht schon zu lange keine neue pflanze angesetzt * oder der seltsame winter ? der schatten der bäume ? die orangefarbene giroflée sehr schön * und liebe vergissmeinnicht !
AntwortenLöschenliebe grüsse
mo
Solche "Haufen" finde ich auch immer sehr anziehend. Wobei meine Gärten eigentlich schon voll sind! Aber das kennen wohl die meisten Hobbygärtner.
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit
So nach dem Motto "Retten, was zu retten geht ...", hoffentlich wächst der Goldlack gut an.
AntwortenLöschenBei uns im Kurpark wurden viele Stauden gepflanzt, aber so ein paar Einjährige dürfen natürlich auch sein.
Sommerliche Grüße
von Anke
Leider hängt bei diesen Wechselflor-Geschichten eine Menge Kommerz dran. Ich denke da z.B. an die Friedhofsgärtnerei. Violas liebe ich leider zu sehr, als dass ich in meinen Hängekörben auf der Terrasse darauf verzichten möchte. Aber.... sie hängen immer noch da, weil sie zwar vergeilen, aber immer noch schön blühen. Leider haben sie sich noch nie ausgesamt, mein Boden passt nicht, darum die Hänge-Lösung. Für Balkonkästen in der Sonne kann man auch perfekt kleine Steingärten anlegen. Minilandschaften mit Sukkulenten wie Sedum und Sempervivum, ein paar kleine Hölzchen und Steine vom letzten Urlaub, in den man ja, ohne Gießaufsicht ruhig eine Woche verschwinden kann, machen es möglich. Ich kenne auch erste Verkehrskreisel, wo die Verantwortlichen erkannt haben, dass es besser ist Thymian und Co zu pflanzen, als die Mitarbeiter dreimal im Jahr sich da zwischen den Autos durchzulavieren. Es gäbe viel zu tun... lassen wir es wegen des Kommerz liegen! LG Wurzerl
AntwortenLöschenLiebe Elke, ich habe mich heute soo über das Interview mit dir in der FAS gefreut. Es war interessant und ich habe viel gelernt. Schön, dass solch eine große und überregionale Zeitung veröffentlicht, was du zu sagen hast.
AntwortenLöschenWeiterhin alles Gute und viel Erfolg! Ute