Eine neue Karde ist wie ein neues Leben, lalala.... Nein, nicht ganz. Für die Karde war es natürlich schon ein bisschen wie ein neues Leben, denn die habe ich aus einer Pflasterfuge gezogen, wo sie sicher früher oder später unter die Räder gekommen wäre. Ich habe sie in den Garten gepflanzt und war gespannt, was passieren würde.
Es war nämlich nicht die Wilde Karde, die hat sich in meinem Garten mittlerweile so gut etabliert, dass sie sich durch Aussaat selbst behaupten kann. Das war am Anfang nicht so. Nun aber habe ich immer genug Sämlinge, die sich dank ihrer Ellbogentaktik schnell einen Platz erkämpfen.
Dieses Jahr konnte ich sogar einen ganz besonderen Gast an ihr beobachten, die Schwebfliege Pipiza festiva, eine wahrlich ausnehmend schöne Erscheinung, und an dem einen Tag, als sie im Garten war, nur an den Kardenblüten zu beobachten. Das war wirklich ein Festtag und die Mittagspause im Homeoffice wurde wegen ihr wieder deutlich überzogen.
Die Wilde Karde muss ich also nicht mehr importieren, im Gegenteil. Dieser Neuzugang aber, die Behaarte (Dipsacus pilosus), ist für Kardenverhältnisse ein ganz zartes Geschöpf und nicht zu vergleichen mit der anderen Kratzbürste.
Sie hat statt der Eierkopf-Blüten von Dipsacus fullonum schöne runde weiße Blüten, die eher zierlich daherkommen. Hier einmal zum Vergleich:
Wer das Ertrinken von Insekten in den Blattachsel-Pfützen der Wilden Karde nicht erträgt, ist mit der Behaarten besser bedient. Sie kann kein Wasser in Form von Phytotelmata sammeln, die ist wie Teflon, an ihr rinnt alles hinab.
Auch ist sie zahmer in der Gestalt und pikst einen nicht ständig in den Rücken. Die Staubbeutel sind violett, was sie von der Schlanken Karde (Dipsacus strigosus) unterscheidet, deren Staubblätter grünlich sind.








Tatsächlich nie gehört, wirkt nicht ganz so martialisch, wie die bekannte Karde. Wäre vielleicht besser auf meinen 180 Quadratmetern, als die Große? Aber wie kommt man zu so einer Pflanze, gibt es sie in heimischen Samenmischungen zu kaufen? Vielleicht hast Du einen Tipp für mich. LG Wurzerl
AntwortenLöschenDankeschön für die Vorstellung, Elke, diese Karde kannte ich nicht. Ich habe versucht, die Wilde Karde bei uns auszusäen, leider ist sie nicht gekommen.
AntwortenLöschenViele Grüße
Susanna
Oh, die hätte ich jetzt gar nicht als Karde erkannt. Auch hübsch! ich find's prima, dass du auch solche Jungs im Garten hast. :-)
AntwortenLöschenLG
Centi
Ich wusste gar nicht, dass es noch eine so zarte Karde gibt. Vor zwei Jahren hatte ich mal eine 'normale' im Rasen noch als Rosette ausgegraben und umgepflanzt. Die kam dann auch ganz gut, hat sich aber leider nicht versamt. Da muss ich mir etwas Überlegen. Ich fürchte, jetzt ist es zum Samen sammeln schon wieder zu spät. Aber vielleicht geh ich doch nochmal gucken. In Weilbach wachsen so viele.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße und einen angenehmen Abend
Elke
Die Blüten sehen in der Nahaufnahme ja wirklich zauberhaft aus. Da drücke ich ganz fest die Daumen, dass sie sich in deinem Garten wieder aussähen. Die Chancen stehen ja gut, da du die Samenstände auch stehen lässt. Da wird naturfreundliches Gärtnern mit hübscher Winterdekoration belohnt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Hallo Elke,
AntwortenLöschendie ist ja wirklich sehr hübsch, die könnte ich mir auch gut in meinem Garten vorstellen. Und ich hoffe sie kommt im nächsten Jahr wieder, aber ich vermute du hast zur Sicherheit auch ein paar Samen gesammelt.
Viele Grüße und einen schönen Sonntag,
Gabi