Achtung, der folgende Beitrag ist nicht für Zartbesaitete oder Menschen, die keine kleinen Krabbeltiere leiden können!
Lest ihn auf eigene Gefahr oder schaltet im Zweifel um auf einen anderen Blog!
Und zwar schleunigst, denn hier geht es um unbefleckte Empfängnis, biblische Plagen und die Erlösung von denselben.
Letzte Warnung!
Zu spät, jetzt müsst ihr lesen:
Diese immer gleiche Plage, von der hier die Rede ist, gibt es jedes Jahr wieder. Und ich meine jetzt nicht Ostern, Weihnachten oder die Fußballbundesliga, sondern die wundersame Vermehrung der Blattläuse - eine Erscheinung, die quasi über Nacht hereinbricht und keinem Gärtner so recht gefällt.
Sieht eine Blattlaus an und für sich ja durchaus noch ganz hübsch aus - vor allem im Vollbesitz von Flügeln - graut es vielen Menschen beim Anblick von Massenansammlungen der flugunfähigen Nachkommen.
Das alles verdanken wir nur wenigen geflügelten Wesen, den Fundatrixen, die auf Pflanzen ihrer Wahl landen und dort völlig ohne Männchen lebende Junge gebähren, bis wir vor lauter Läusen die frischen Triebe nicht mehr sehen. Weiberwirtschaft eben.
In Grün ist auch alles noch halb so wild, denn diese Blattläuse kann man von weitem noch gut übersehen, wenn man möchte (außer sie besitzen die Impertinenz, auf purpurnem Laub für Kontraste zu sorgen, siehe weiter unten).
Die schwarzen Vertreter allerdings zeigen uns in geradezu arroganter Selbstsicherheit, dass sie keine Tarnung nötig haben. Werden sie doch auch von kleinen Bodyguards begleitet, die ihren Honigtau als Schutzgeld erpressen:
Ameisen machen sich durch diese Viehhaltung nicht eben beliebt bei Gärtnern, obwohl man ihnen fairerweise eine gewisse Raffinesse nicht absprechen kann.
Aber wer wird denn bei diesem Anblick gleich zur Giftspritze greifen? Das ist nicht nur teuer, sondern eben vor allem giftig - nicht nur für Blattläuse, sondern viel zu oft auch für Bienen und nützliche Blattlausräuber.
Und noch dazu völlig unnötig, denn es gibt andere Mittel: Entweder selbst Hand anlegen und die Rosenknospen mechanisch freiquetschen oder ganz lässig mit dem Wasserstrahl - möglichst wohldosiert und ohne die Knospen gleich mit wegzuduschen.
Die Kavallerie ist aber auch schon längst da, denn lange vor uns haben sie die explosionsartige Vermehrung der saugenden Zunft bemerkt.
Wer genau hinschaut, kann schon die ersten Schwebfliegeneier finden - die daraus schlüpfenden Larven sind wahre Fressmaschinen (hier sieht man das weiße Ei unten links):
Weitere nützliche und hübsche Raubritter im Kampf gegen die biblische Plage sind die allseits beliebten Florfliegen und natürlich die Marienkäfer:
Meist ganz und gar unentdeckt bleiben die kleinsten unter den Nützlingen- die winzigen Blattlausschlupfwespen, kaum größer als ihre Beute. Sie injizieren ein Ei in ihr Opfer, die Larve frisst die Laus von innen her auf, bis diese abstirbt - erkennbar an der bräunlichen Farbe der Blattlaus, hier im Bild rechts:
Die ist jedenfalls mause-, pardon: lausetot.
Also nur keine Panik - es gibt schließlich Schlimmeres, Zecken zum Beispiel- oder die Fußballbundesliga.
Früher oder später ist die ganze Läuseplage sowieso gegessen.
Natürlich nie komplett - schließlich muss nächstes Jahr wieder alles von vorne losgehen...