Hurra! Einer meiner Iranläuche (Allium aflatunense) bekommt Nachwuchs!
Etwas abseits seiner Artgenossen steht er unter der Süßkirsche, schlägt sich wacker gegen Wurzeldruck von unten und Beschattung von oben durch, und bringt es trotz allem noch fertig, mich mit winzigen, schon vollentwickelten Brutzwiebeln am Blütenboden zu erfreuen:
Eigentlich ist dieses Verhalten gar nicht gern gesehen bei den Züchtern, weil es die Blüte schwächt und die Zwerge obendrein das Auge beleidigen. Na, so ein Drama ist es ja nun auch wieder nicht. Erst wenn man genau hinschaut, erkennt man die kleinen weißen Zwiebelchen überhaupt.
Wenn die Blüte abstirbt, werde ich die Blütenbälle in spe abnehmen und einpflanzen. Gegenüber der Aussaat dürfte das sicher ein Jahr Vorsprung bis zur ersten Blüte bedeuten. Stelle merken ist wichtig, damit man die Winzlinge nicht aus Versehen umgräbt.
Iranlauch gehört ansonsten nicht zu den unbedingt günstigen Blumenzwiebeln, weil er so lange bis zur Blüte braucht. Bei Allium gilt wohl der Grundsatz: Je höher und stabiler der Blütenstiel, desto höher auch der Preis.
Als Steppenbewohner ist er Kummer gewohnt, kommt auch mit ärmeren Böden und Trockenheit klar, und hat noch einen - für Kleinstgartenbesitzer wie mich - unschätzbaren Vorteil: Solange die umgebenden Stauden im Frühling noch nicht richtig losgelegt haben, zeigt er üppiges, straffes Laub. Wenn er dann Gefahr laufen würde, übermäßig von seinen Nachbarn verschattet zu werden, macht er sich noch während der Blüte lieber dünne und zieht das Laub auch schon ein.
Auch wenn er verblüht ist, sieht der Samenstand noch lange gut aus.
Als wäre das alles noch nicht genug des Lobes, können auch die Insekten gar nicht genug von ihm kriegen:
Es sieht sogar so aus, als hätte er einen Wächter:
das hast du ja sehr interessant beschrieben, so viel wußte ich nicht darüber
AntwortenLöschenauf die kleinen Zwiebeln in der Blüte werde ich auch mal achten, für mich ist es auch eine wunderschöne Entdeckung und nicht nur ein Lückenfüller in der sonst so grünen Zeit
Frauke