Susanne Wiborg schwärmt von der Akelei, dass sie die Fähigkeit hätte, immer genau dort aufzutauchen, wo sie bisher gefehlt hat. Und dann noch in genau der richtigen Farbkombination zu den Nachbarstauden. "Wie machen sie das bloß?" fragt Frau Wiborg.
Haben Akeleien einen Sinn für Form und Farbe? Sind sie die besseren Designer?
Was die Farben angeht kann ich es nicht beurteilen, die meisten Pflanzen in meinem Garten stammen noch von genau der einen blauen Aquilegia vulgaris ab, der ich vor mehr als 10 Jahren bei einem Gartenbesuch ein paar Samen entführt habe, um sie dann zunächst jahrelang auf meinem Balkon weiterzupflegen. Als ich dann einen Garten hatte, sind sie natürlich mit umgezogen, und - aus dem Korsett des Blumenkastens befreit - verbreiten sie sich seitdem mit spielerischer Leichtigkeit von selbst - aber immer nur in blau und mittlerweile auch in weiß:
Die dunkleren Rosatöne fehlen meinem Garten also. Da sich Akeleien mit allen Artgenossen kreuzen, die sie nur irgendwie erreichen können, bleiben die Sämlinge selten der Farbe der Mutterpflanze treu - was immer wieder überraschende Wirkungen ergibt.
Was ich in meinem Garten schon vorfand, war ein Exemplar der unvergleichlichen Aquilegia atrata in herrlich dunklem, samtigen Violett:
Auch sie verbreitet sich, allerdings bleibt die dunkle Schönheit lieber unter sich.
Letztes Jahr begann ich dann aber ebenfalls an die verborgenen Talente meiner Akeleiensippschaft zu glauben, als sie unverhofft und völlig ohne Nachhilfe meinerseits eine perfekte Diagonale durch mein Terrassenbeet zauberten:
Einfach unglaublich, dachte ich, und plante, ihnen eine kreuzende Diagonale aus Iranlauch anzubieten. Mal sehen, was sie dazu sagen würden. Was die können, kann ich schließlich auch. Dachte ich.
Leider erschien eine der 5 Zierlauchzwiebeln gar nicht erst auf der Bildfläche, eine zweite schaffte es gerade mal, sich 10 cm über den Boden zu erheben (der Blütenstiel war mit einem Blatt verwachsen und krümmte und wand sich mitleiderregend) - aber die anderen drei sind ein Traum.
Nur hatte ich die Rechnung ohne die Rötelmäuse gemacht. Unglaublich niedliche kleine Nager, die unter der Terrasse Quartier bezogen haben, und in gar nicht niedlicher Manier die terrassennächste Akelei als Salat abrupften, bis nichts mehr an sie erinnerte außer ein paar klägliche Stumpen. Nein, die immer unter Generalverdacht stehenden Schnecken waren diesmal wirklich völlig unschuldig, ich habe die kleinen Pelztiere schließlich mit eigenen Augen dabei erwischt.
Wo sind die Katzen, wenn man sie mal braucht?
Jedenfalls hatte die schöne Akeleienreihe nun keinen rechten Anfang mehr:
Trotzdem: Der Sinn der Akelei für Muster war doch verblüffend. Sich selbst aussäende Stauden gibt es ja genug, aber nur die Akeleien bringen es fertig, aktiv den Garten zu gestalten.
Wie machen sie das bloß?
Liebe Gärtnerin, vielen Dank für Deinen Besuch und Deinen Kommentar auf meinem Blog.
AntwortenLöschenIch bin auch immer wieder ganz begeistert von den Akeleien, die sich (noch) ungestört in meinem Garten ausbreiten dürfen. Es ist toll, welche Farben neu entstehen und irgendwie schaffen sie es immer wieder, mit dem Rest des Beetes zu harmonieren. Schade nur, dass die Blütezeit so schnell vorbei ist!
Liebe Grüße, Monika
einen wunderschönen Blog hast du ja,
AntwortenLöschenschön Dich gefunden zu haben, denn ich warte auch immer darauf, wass sich nun noch selbst aussäht
und sähe auch viel aus
und tolle Kombinationen in deinem Garten , ich möchte Dich gerne verlinken
Frauke