Wenn ich eines gut kann, dann leugnen. Ich kann leugnen, dass sich die Balken biegen. Zum Beispiel die Tatsache, dass auch ich älter werde. Oder dass manche meiner Gartenpflanzen mittlerweile zu groß sind für den Reihenhausgarten. Leugnen ist der Luxus des kleinen Mannes - und klappt zumindest eine Weile recht gut und nebenwirkungsfrei.
Ganz besonders gerne leugne ich das Heranrücken der dunklen Jahreszeit, die sich stets ganz langsam heranschleicht. Solange nämlich noch Blätter an den Bäumen sind, die Kraniche noch nicht gezogen und vor allem noch nicht auf Winterzeit umgestellt wurde, kann man so tun, als wäre noch Sommer. Doch spätestens dann, wenn in den Blumenläden statt eben diesen nur noch Grabgestecke herumlungern, wird es ernst. Das wissen die Bäume auch und lassen allmählich ihren hübschen Blattschmuck unter sich gehen.
Dieses Jahr mit der voreiligen Winterepisode Ende Oktober scheint die heitere Schönfärberei jedoch eine durch und durch ernste Angelegenheit zu sein - in einer konzertierten Aktion verloren die Bäume eines frostigen Sonntagmorgens gleich scharen- und haufenweise ihr Laub. Ich habe mit sogar eingebildet, das Abnabeln der Blätter am Ast hören zu können. Ganz besonders schlimm haben es die immer etwas ernst aussehenden Eschen getroffen, die auch zu den leugnenden Bäumen gehören und mit als letzte ihre Blätter abwerfen - und das haben sie nun davon: viel erfrorenes Grün.
Pfaffenhütchen pfeift noch auf den Winter |
Dieses Jahr mit der voreiligen Winterepisode Ende Oktober scheint die heitere Schönfärberei jedoch eine durch und durch ernste Angelegenheit zu sein - in einer konzertierten Aktion verloren die Bäume eines frostigen Sonntagmorgens gleich scharen- und haufenweise ihr Laub. Ich habe mit sogar eingebildet, das Abnabeln der Blätter am Ast hören zu können. Ganz besonders schlimm haben es die immer etwas ernst aussehenden Eschen getroffen, die auch zu den leugnenden Bäumen gehören und mit als letzte ihre Blätter abwerfen - und das haben sie nun davon: viel erfrorenes Grün.
Aber trotzdem gibt es auch dieses Jahr wieder die Partylöwen unter den Bäumen, die ihre Pracht wie jeden Herbst mit viel Pomp verlieren und dick mit Farbe auftragen - die eher introvertierten, wie meine Süßkirsche, haben dagegen meistens tarnfarben-grüne Blätter. Nur wenn der Kirschbaum ausnahmsweise ganz neckisch wird, färbt er sich in Teilen auch mal Fastgelb oder Nahezubraun. Aber alle haben eines gemeinsam: Das Laub liegt am Ende einträchtig auf dem Rasen herum.
Und da muss es schleunigst runter, sonst ist die Grasnarbe auf Dauer beleidigt. Also den Blättern schnell zeigen, was eine Harke ist, und ab damit ins Beet.
Letzten Winter stand folgendes Ensemble in meinem Garten unter kritischer Beobachtung, um herauszufinden, welche Bestandteile im Laubmulch von allein verschwinden, und bei welchen man im Frühjahr handgreiflich werden muss:
Diese Blattarten bekomme ich entweder aus dem nahen Park eingeflogen oder produziere sie im großen Stil vor Ort, wie Kirsche, Apfel und Hasel.
Im Frühling zeigte sich: Problematisch und hartnäckig ist vor allem die Hasel, deren Blätter auch im nächsten Jahr noch weitgehend unversehrt herumlungern, während Apfel- und Kirschlaub wie von Zauberhand verschwindet. Wenn man den Rasenmäher zum Zerkleinern etwaiger Reste dann noch nicht bereit hat und es sind überschaubare Mengen Laub, kann man die Blätter ganz leicht mit der Hand zerbröseln und damit die Schneeglöckchen ins Rampenlicht rücken. Das gilt auch für größere Ahornblätter, die sich schön angerottet gut zu Kleinteilen zerquetschen lassen. Zum Wegwerfen ist das Laub jedenfalls zu schade - im Wald fegt schließlich auch niemand die Blätter weg.
Lässt man die Fragmente jedoch liegen, deckt man den Regenwürmern den Tisch und macht den Vögeln Freude. Außerdem hält ein Boden mit Laubmulch als Oberschicht besser die Feuchtigkeit und schützt vor Frost. Ist es im Frühjahr doch zu viel gewesen mit den Blättern, können sie dann immer noch in die Biotonne oder besser noch: auf den Kompost. Erstmal sollte man es ruhig mit der flächigen Verrottung auf Erdboden versuchen.
Liegt das Laub aber erstmal unten im Beet, kann man den Winter nur noch ganz schlecht leugnen, aber man darf immerhin sicher sein, dass man dem Frühling einen guten Start bereitet hat. Und Vorfreude ist schließlich die schönste Freude.
Letzten Winter stand folgendes Ensemble in meinem Garten unter kritischer Beobachtung, um herauszufinden, welche Bestandteile im Laubmulch von allein verschwinden, und bei welchen man im Frühjahr handgreiflich werden muss:
Diese Blattarten bekomme ich entweder aus dem nahen Park eingeflogen oder produziere sie im großen Stil vor Ort, wie Kirsche, Apfel und Hasel.
Im Frühling zeigte sich: Problematisch und hartnäckig ist vor allem die Hasel, deren Blätter auch im nächsten Jahr noch weitgehend unversehrt herumlungern, während Apfel- und Kirschlaub wie von Zauberhand verschwindet. Wenn man den Rasenmäher zum Zerkleinern etwaiger Reste dann noch nicht bereit hat und es sind überschaubare Mengen Laub, kann man die Blätter ganz leicht mit der Hand zerbröseln und damit die Schneeglöckchen ins Rampenlicht rücken. Das gilt auch für größere Ahornblätter, die sich schön angerottet gut zu Kleinteilen zerquetschen lassen. Zum Wegwerfen ist das Laub jedenfalls zu schade - im Wald fegt schließlich auch niemand die Blätter weg.
Lässt man die Fragmente jedoch liegen, deckt man den Regenwürmern den Tisch und macht den Vögeln Freude. Außerdem hält ein Boden mit Laubmulch als Oberschicht besser die Feuchtigkeit und schützt vor Frost. Ist es im Frühjahr doch zu viel gewesen mit den Blättern, können sie dann immer noch in die Biotonne oder besser noch: auf den Kompost. Erstmal sollte man es ruhig mit der flächigen Verrottung auf Erdboden versuchen.
Liegt das Laub aber erstmal unten im Beet, kann man den Winter nur noch ganz schlecht leugnen, aber man darf immerhin sicher sein, dass man dem Frühling einen guten Start bereitet hat. Und Vorfreude ist schließlich die schönste Freude.
Toller Post!
AntwortenLöschenso schön zum Schmunzeln :-)
Und das mit dem Bookcrossing hört
sich interessant an. Das muß ich glatt mal
ausprobieren :-)
Viele liebe Grüße Urte
Von dieser Warte habe ich die Blätter im Herbst noch nie betrachtet.. Aber Du hast natürlich Recht, vielleicht sollte ich sie auch einmal ins Beet packen. Vor allem, da es in erster Linie Apfelblätter sind...
AntwortenLöschenHallo Elke,
AntwortenLöschenungefähr dasselbe habe ich in der Mittagspause, als ich durch Bonn spaziert war, genauso gedacht. In den Vorgärten habe ich auf alle die Blumen geschaut, die noch nicht verblüht sind. Es steht noch einiges, das die paar Frosttage noch nicht hinweg gerafft haben. Das sieht sogar noch einigermaßen bunt aus. Da leugne ich auch, dass die dunkle Jahreszeit angebrochen. Vom Stil her (leugnen wiederholt sich mehrfach) hast Du das klasse formuliert.
Gruß Dieter
Hallo Elke,
AntwortenLöschennoch eins: ich heiße jetzt rheinland-blogger, vormals dieter759 (fand ich zu kryptisch und unpersönlich).
Gruß Dieter
Liebe Elke, im alten Garten hatten wir immer sehr viel Buchenlaub, dieses zersetzt sich über den Winter auch nicht und ist eine richtige Plage, wenn man es zu lange liegen lässt. Der neue Garten ist quasi frei von Laub. Haselstauden haben nicht nur hartnäckige Blätter, sondern wuchern auch noch stark.
AntwortenLöschenlg kathrin
Wir lassen alles liegen, was nicht auf dem Rasen ist, dieser wird abgerescht, sonst ist er hinüber. Wozu hätte ich ihn dann düngen sollen? Dieser Herbst hat in der Farbenpracht alles bisherige weit übertroffen. Sicher, im Wald fegt niemand Blätter, aber da ist auch kein Gras. Im Frühling kommt der ganze Kram dann auf den Kompost, mitsamt den Hostablättern.
AntwortenLöschenSigrun
Hallo Elke! Wie schön wieder, deinen Beitrag zu lesen :))
AntwortenLöschenDinge Verdrängen... (ich nenne das, nicht immer daran denken) ist doch nicht so verkehrt...speziell was das Alter und den Herbst betrifft :))
Bei uns bleiben auch alle Blätter auf den Beeten...die vom Eisenholzbaum und von der Blutpflaume... außerdem auch die Blätter von der Buchenhecke. Im Frühjahr wird dann das Überschüssige entsorgt.
In unserer Nachbarschaft wurde im vergangen Jahr einiges gefällt...eine riesige Birke sowie ein hoher Essigbaum. Der Westwind hat uns deren Blätter, Zweige und Samen immer sehr zuverlässig ins Reihenhausgärtchen geweht...so haben wir nun diesen Winter etwas weniger zum mulchen...aber wir bedauern das nicht gerade.
Schönen Tag wünsch ich!...herzlichst Zaunwinde
Liebe Elke, bei mir bekommen die Beete auch alle eine Packung Laub...ich schmeiß immer noch etwas Kompost auf die Blätter, damit sie bei Sturm nicht wieder auf der Wiese landen. Außerdem hab ich festgestellt, dass die Rotte besser in Gang kommt...
AntwortenLöschenLieben Gruß von Heike
wir haben glueck usere alten baeume sind eschen und ahorn, deren laub gut verrottet. mit eichen und walnuss saehe das schon ganz anders aus:) also bleibt alles liegen, bis ich platz fuer neupflanzungen brauche, dann kann ich wegscharren, was uebrig ist! und hoffe, dass dieser komische eschenvirus unsere nicht befaellt, der horror, wenn alle alten baeume kaputtgingen:( was dann an laub noch nicht zerfallen ist, wird unter die baeume geharkt, wo es zeit genug hat, seine arbeit zu tun (wir haben mit gut 3000 qm allerdings auch genug platz....
AntwortenLöschenirische gruesse - wo es grad heftig schuettet!
Bettina
that frozen rose is wonderful!
AntwortenLöschenxoxo, Juliana | PJ’ Happies :) | PJ’ Ecoproject
Hi liebe Elke.Zuerst muß ich dich für deien Fotos loben hast du toll hinbekommen.Mich stören Herbstblätter nicht sie fliegen und fliegen auch zum Nachbar.HIHI.Auch lasse ich einge im Beet liegen.Und andere wird gefegt.
AntwortenLöschenHabe auch keinen Baum im Garten das kommt von den Nachbarn.Die sind auch froh das sie die Blätter los sind.HIHI.Gibt schlimmeres.Fegen ist auch mal schön.
Schöne Fegewoche noch und liebe GRüße Jana.
Hallo Elke
AntwortenLöschenDas hast Du wieder so genial geschieben, echt! Ich habe das Laub gestern bei uns einfach in die Hecke geschmissen, da stört es niemandem und kann allenfalls den Igeln noch als Unterschlupf dienen. Ein Teil des Laubes wandert auch immer in den Kompost, aber der grösste Teil schmeissen wir in den angrenzenden Wald zurück... schliesslich haben wir ja auch die ganze Pracht von da.
Im leugnen bin ich auch erste Sahne: Neeee, also die kleine Buche, ist jetzt doch wirklich nicht zu gross für unseren Garten... wie kommst Du bloss auf diiiiiiie Idee?!
Häb's guet u en liebe Gruess
Alex
Hallo liebe Elke
AntwortenLöschenWieder ein genialer Post. Und dass du Studien gemacht hast, welches Laub denn verrottet ... Hut ab.
Nun, bei uns liegt derzeit viel richtig viel im Rasen ... aber es war schlicht zu nass, um den davon zu befreien.
Hihi und von wegen leugnen, eigentlich nie niiiiiemals, aber sag bekanntlich niemals nie ;-)
Hab eine. Gemütlichen Abend
Liebe Grüsse
Ida