So klein und schon so blau, und das am frühen Morgen. Das kann ungestraft nur sie, die winzige Wachablösung von Krokussen und Schneeglöckchen. Ob in sonnigen Staudenbeeten oder am Fuße alter Bäume in schütteren Rasenflächen - sie sind immer obenauf und lassen sich nicht unterkriegen. Sie legen uns nicht nur den blauen Himmel zu Füßen, sondern holen uns auch noch die Sterne vom Himmel. Die Kleinen im Blaumann, die sich so gut zum Verwildern eignen, sind zum einen der Schneeglanz (Chionodoxa), zum anderen der Nickende Blaustern (Scilla siberica).
Auf den ersten Blick sehen sie sich zum Verwechseln ähnlich: Sie sind tintenblau, neigen zur Massenvermehrung und sind von eher zierlicher Gestalt. Während die Blüten von Scilla siberica aber bescheiden gen Boden schauen und nur von Ameisen gut zu sehen sind, himmelt der Schneeglanz gern die Wolken und damit auch den Gärtner an.
Auf den ersten Blick sehen sie sich zum Verwechseln ähnlich: Sie sind tintenblau, neigen zur Massenvermehrung und sind von eher zierlicher Gestalt. Während die Blüten von Scilla siberica aber bescheiden gen Boden schauen und nur von Ameisen gut zu sehen sind, himmelt der Schneeglanz gern die Wolken und damit auch den Gärtner an.
Die Fernwirkung in der Masse ist enorm - und viele Gartenbesitzer lieben ja blaue Blüten, was besonders gut im Frühling zu realisieren ist, denn dann gibt es eine besonders große Auswahl. Die kleinen robusten Zwiebelblumen mit dem Tintenherz dürfen da nicht fehlen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Zwerge ist auch unübertroffen: Man kauft ein paar Exemplare und es werden jedes Jahr wie von Zauberhand mehr. In nur wenigen Jahren blühen die Sämlinge bereits.
In vielen Stadtparks oder auf alten Friedhöfen kann man sich ein Bild davon machen, wie so ein blauer Bodenbelag aussehen kann, wenn er schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Besteht der Rasen unter den Bäumen eher aus Moos als aus Gras, sind Blaustern und Schneeglanz vor dem Raubtier Rasenmäher einigermaßen sicher.
In einem kleinen Garten wird man so etwas selten hinbekommen, es scheitert dort zunächst an den passenden Baumgiganten. Aber auch im kleineren Rahmen wird man mit den Zwiebelblumen auf Expansionskurs glücklich, unter Obstbäumen oder Sträuchern zum Beispiel - Beifallsstürme im Frühjahr sind ihnen in jedem Fall sicher.
Ein paar Dinge müssen allerdings beachtet werden, wenn es mit dem Blaumachen klappen soll: Chionodoxa forbesii samt sich besser als als C. luciliae, letzterer ist aber auch nicht untätig. Bei Blausternchen ist Scilla siberica 'Spring Beauty' zwar größer als die Art, aber auch geiziger mit Nachkommen. Während der Wachstumsperiode der Knirpse sollte man größere Erdarbeiten oder Rasenmähen an ihrem Standort meiden. Dünne grüne Stängelchen, die neben den blühenden Pflanzen aus dem Boden kommen, sind meist keine gewöhnlichen Grashalme, sondern Sämlinge, die in Ruhe gelassen werden wollen. So entsteht mit der Zeit eine richtige kleine Schonung von neuen Pflänzchen, die immer weiter ihre Kreise im Garten ziehen. Die Ameisen helfen dabei und machen den Samen Beine.
Kombinieren kann man die Kleinen mit Lungenkraut, Puschkinien oder kleinen Knollenpflanzen, die niedrige Teppiche bilden und so die zierlichen Blumen nicht unterbuttern. Lerchensporn (Corydalis cava und solida), Duftveilchen und Scharbockskraut eignen sich aufgrund gleicher Blütezeit besonders gut.
Kombinieren kann man die Kleinen mit Lungenkraut, Puschkinien oder kleinen Knollenpflanzen, die niedrige Teppiche bilden und so die zierlichen Blumen nicht unterbuttern. Lerchensporn (Corydalis cava und solida), Duftveilchen und Scharbockskraut eignen sich aufgrund gleicher Blütezeit besonders gut.
Nicht nur Gärtner lieben die blauen Invasionen. Für Bienen sind die zarten Zwerge eine wertvolle Frühjahrstracht. Leider gibt es auch einige andere Feinschmecker, die weniger pfleglich mit den Pflanzen umgehen: Nacktschnecken können über Nacht alle blauen Blüten für sich vereinnahmen und werden sie auch mit gutem Zureden nicht wieder hergeben - unsere Rache wird ihnen umso sicherer sein. Rötelmäuse sind noch weniger wählerisch, pflücken sich mal einen Blumenstrauß, mal wird gleich die ganze Pflanze dem Erdboden gleichgemacht. Vorsicht also vor Pflanzungen an Holzterrassen, die eine beliebte Mäuseunterkunft mit Direktanschluss an die Futterquellen darstellen.
Wer jetzt blaues Blut geleckt hat, sollte nur noch auf eines achten: Dass die Zwiebeln aus Kulturmaterial stammen und keine Wildfänge sind. Denn bei soviel guten Gaben, die uns die Pflanzen bescheren, kann man ihnen diesen Gefallen schon tun. Zum Glück passiert der Raubbau bei so vermehrungsfreudigen Arten aber nicht so häufig wie bei Alpenveilchen oder seltenen Schneeglöckchenarten. So viel Rücksichtnahme werden sie uns danken und dem Frühling einige blaue Stunden schenken.
Hallo Elke,
AntwortenLöschendann hoffe ich mal, dass sich meine blauen wunderbar vermehren. Die Scilla sind bei mir schon verblüht, während Chionodoxa sich gerade erst entfaltet hat...Ich geh gleich mal den Ameisen erzählen, was sie zu tun haben:-)
Lieben Gruß Cordula
Hallo Elke,
AntwortenLöschenich habe auch beide im Garten und ich finde sie besonders schön, allerdings habe ich beim Schneeglanz immer Probleme es zu fotografieren, deine Bilder sind einfach zu schön, danke dir dafür.
LG Christina
Hallo Elke,
AntwortenLöschenich habe auch beide im Garten, bisher nur wenige, aber nachdem ich letzte Woche einen Vorgarten mit Scillas und Schneeglöckchenteppichen gesehen habe, möchte ich noch mehr !!!
Liebe Grüße Dagmar
Ach ja, die mag ich auch zu und zu gern- leider hab ich mir eine "falsche" Sorte Chianodoxa in den Garten geholt: großblütiger, aber dafür eher lappig und bläßlich *seufz* - und den Schneeglanz, den ich rief, krieg' ich jetzt nicht mehr los *g*- wer will schon so vitale, vermehrungsfreudige Blümchen einfach wieder ausmerzen? Werde ich wohl mit leben müssen....
AntwortenLöschenErst eins dann zwei dann drei dann vier...
AntwortenLöschenSo war es bei uns, wir erleben jetzt unseren vierten Frühling in unserem Garten und von Jahr zu Jahr werden es mehr blaue Sternchen. Unter den großen Haselnusssträuchern, wo sonst nichts wachsen will. ;)
Hallo!
Ich verfolge den Gartenblog schon seit einer Weile, es ist hier ganz wunderbar. So eine schöne Art Wortschlösser zu bauen und diese zu verpacken!
Vielen Dank für die schönen Bilder und interessanten Beiträge.
Vlg Kristina
Oh Elke, jetzt misste ich doch tatsächlich grad mal machschauen gehen, welche von den Sternchen in meinem Garten blühen ... Nun, sie haben geblüht, diejenigen welche die Ameisen erfreuen.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Ida
Liebe Elke,
AntwortenLöschenmeine sind auch schon am verblühen.
Aber das Blau ist wirklich himmlisch :-)
Ganz viele liebe Grüße Urte
So zauberhaft...diese kleinen Blaumänner...sind auch bei uns im Garten zu finden...LG Lotta.
AntwortenLöschenBei mir sind heuer auch ein paar dieser blauen Winzlinge erschienen und ich hoffe, dass es noch mehr werden ;)
AntwortenLöschenHallo Elke,
AntwortenLöschenwieder eine wundervolle Hommage an die traumhaften Zwiebelblümchen. Mit der Rötelmaus haben wir noch keine Probleme, aber was die Nacktschnecken normalerweise vom blauen Feld übrig lassen ist, ist meist nur grasiges Grün. Doch in diesem Jahr ist eben alles anders :-) Ich habe ein blaues Feld gehabt! Doch nun ist durch die Wärme die schönste Zeit schon wieder vorbei, und die Bilder sind noch immer nicht gepostet ;-)
LG Silke
Meine Mutter nannte sie immer nur 'Szillas', sie gehörten für mich sozusagen zur Familie. Und sie gehören deshalb einfach zum Frühling. In Berlin wachsen sie oft sogar auf den Grünstreifen neben den Fußgängerwegen, unter den alten Straßenbäumen auf Grünstreifen...auf alten Friedhöfen ...und...und.. Schön, dass du diesen alten Bekannten einen Beitrag mit zauberhaften Fotos widmest!
AntwortenLöschenÜbrigens gibt es auch eine einheimische Art blaue der sibirischen sehr ähnliche Scilla bifolia, die es auch als rosa Version im Handel gibt. Diese vagabundiert seit Jahren in meinem Garten.
LG
Sisah
Hallo Elke,
AntwortenLöschenich mag diese kleinen Blaumänner sehr gern. Hier vermehren sich die Blausternchen seit Jahren im usprünglich als Kräuterbeet angelegten Beet und quetschen sich jedes Jahr zuverlässig zwischen dem zurückgeschnittenen Bohnenkraut und der Zitronenmelisse durch. Aber sie sind sehr standorttreu, denn in all den Jahren sind sie noch in keinem anderen Beet aufgetaucht. Mir ist schon seit längerem klar, dass die Ameisen in Sachen Samenverteilung hier ziemlich faul sind...
Deine Fotos sind mal wieder so toll, vor allem das 2. ist klasse! Wie hast Du das so hinbekommen, irgendein besonderes Objektiv?
Liebe Grüße, Bärbel
Ein Blau zum Dahinschmelzen, ich kann mich gar nicht sattsehen! Tolle Fotos!
AntwortenLöschenOhhh, wunderschön! Für die Scilla Sibererica werde ich hier sicherlich auch noch ein Plätzchen finden ... :)
AntwortenLöschenAlles Liebe,
Petra
Zauberhafte Fotos - ich mag diese kleinen "Blaumänner" auch sehr gerne.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Elke (Mainzauber)
Liebe Elke,
AntwortenLöschendiese Blaumänner machen bei mir nicht blau, sondern blühen fleissig. Gute Idee, sie zum Lungenkraut zu setzen, das werde ich nachholen, wenn sie abgeblüht haben. Die sind wirklich unverwüstlich. Gelegentlich sieht man sie an Stellen blühen, wo vor Jahrzehnten einmal kultivierte Gärten waren und nicht mehr zu sehen ist als eben diese Zwiebelblumen.
Schöne Grüße, Johanna
Liebe Elke,
AntwortenLöschenwunderschöne Fotos - ich liebe diese kleinen blauen Blüten und kann davon gar nicht genug bekommen.
Liebe Grüße
Jutta
Oh ja, ich liebe sie, die Blaumänner. Leider werden sie bei mir von der gelben Front bedrängt. Das blöde Scharbockskraut (oder wie das blöde Kraut auch immer heisst) verdrängt zurzeit fast alle und wenn ich am Unkraut jäten bin, erwischt es dann schon mal so ein dünnes Stängelchen eines Blaumannes :o(. Darum klappt's vermutlich bei mir im Garten mit der Fortpflanzung nicht so super... es ist sozusagen eine wilde Geburtenkontrolle.
AntwortenLöschenSuper Post, wie immer genial geschrieben.
En liebe Gruess
Alex
Wenn man sie einfach in Ruhe lässt, dann sehen die 2 wunderhübsch nebeneinander aus. Das Scharbockskraut ist invasiv, das ja, aber daß es andere Pflanzen nicht neben sich stehenlässt, konnte ich noch nicht feststellen. :-)
LöschenDa geht einem ja das Herz auf bei den vielen schönen Bildern! In meinem Garten blüht es auch an jeder Ecke himmelblau :-)
AntwortenLöschenWundervoll auch dieser Post, liebe Elke, den ich allerdings schon gesehen hatte, nur noch keine Zeilen hinterlassen mangels Zeit. Und vorhin kam wieder was dazwischen. ;-)
AntwortenLöschenIch liebe diese Blauen ja sehr und Du hast sie sehr schön fotografiert und hier in Szene gesetzt.
gute Nacht!
Sara