Die Prärie - unendliche Weiten. Große Stauden mit Gräsern gekonnt zu fantastisch naturnahen Bildern komponiert - jeder leidenschaftliche Gärtner weiß es: Die nordamerikanische Steppe ist gerade so richtig angesagt im grünen Bereich. Da wäre nur ein Problem: Wie bekommt man die Pflanzengiganten in den Reihenhausgarten? Prärie oder nicht Prärie, das ist hier die Frage. Wer schon einen anderen Stil auf seinem winzigen Grundstück verfolgt, wird wohl passen müssen, denn nur ein bisschen Steppe geht einfach nicht.
Zum Glück gibt es aber ganz hübsche Anschauungsobjekte. Hier kann man leihweise erfahren, wie so eine Riesenpflanzung wirkt. Alles völlig unverbindlich und ohne versteckte Kosten.
In Würzburg kann man über den begrenzten Horizont seines eigenen Gartens hinaus blicken und die Prärie für ein paar wundervolle Momente auf sich wirken lassen. Natürlich nicht in der Innenstadt, sondern im botanischen Garten. Der kostet keinen Eintritt und ist am besten mit der Straßenbahn zu erreichen - ganz bequem mit der Linie 5, Haltestelle Dallenbergbad. Dort ist das Objekt der Begierde prächtig ausgeschildert und zu Fuß bei einem kleinen Spaziergang durch eine gewachsene Siedlung leicht zu finden.
Für den Besuch empfiehlt sich der Spätsommer oder Herbst, denn das scheint der Höhepunkt einer jeden Präriebepflanzung zu sein - sie wächst über sich hinaus und stellt den Besucher locker in den Schatten. Ich jedenfalls war ganz geplättet von den großen Stauden, die so ungemein vielfältig und exotisch wirkten. Allein die gelben Sonnen der Gattungen Rudbeckia und Helianthus waren in einer großen Artenvielfalt vertreten. Die Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum) durfte auch nicht fehlen, ebenso wenig wie die Seidenpflanze (Asclepias), Sporobolus-Gras und die gute alte Prachtscharte (Liatris spicata), der man ansieht, dass sie hier eher in ihrem Element ist als allein irgendwo ins Blumenbeet gequetscht.
Ganz erstaunlich fand ich die Mohnmalve (Callirhoe digitata) und die asternähnliche Vernonia gigantea, bei der man auf den ersten Blick denkt, da hat sich jemand auf dem Namensschild verschrieben und meinte eigentlich Veronica. Das ist aber nicht so, sondern man selbst ist einfach nur so unglaublich unwissend.
Während des Staunens kann man sich Anregungen
für das eigene, bescheidene Staudenbeet holen, denn Steppenpflanzen sind
in der Regel sehr robust und trockheitsresistent. Ich habe mir die Prachtscharte gemerkt als hübschen Kandidaten, der Kummer gewohnt ist.
Natürlich gibt es noch weitere sehenswerte Bereiche in diesem botanischen Garten in Würzburg (zum Beispiel ein Stück asiatische Steppe), aber die nordamerikanische Prärie ist so etwas Großartiges, dass man sich in ihr verlieren kann. Sie verschluckt den Gärtner, der sich fortan fühlt wie Elke im Wunderland - hinter riesenhaften Stauden kann man ohne Weiteres Verstecken spielen. Man ist ein Entdecker und lässt das enge Korsett das Reihenhausgartens weit hinter sich.
Natürlich gibt es noch weitere sehenswerte Bereiche in diesem botanischen Garten in Würzburg (zum Beispiel ein Stück asiatische Steppe), aber die nordamerikanische Prärie ist so etwas Großartiges, dass man sich in ihr verlieren kann. Sie verschluckt den Gärtner, der sich fortan fühlt wie Elke im Wunderland - hinter riesenhaften Stauden kann man ohne Weiteres Verstecken spielen. Man ist ein Entdecker und lässt das enge Korsett das Reihenhausgartens weit hinter sich.
Bis es ans Abschiednehmen geht. Dabei wäre man gern für immer dort geblieben, in dem Tipi, mitten in der Prärie.
Liebe Elke,
AntwortenLöschentolle Bilder hast du da "geschossen". Ich habe dieses Jahr damit angefangen mehr Gräser zu pflanzen. Zum einen halten sie die Trockenheit im Sommer besser aus und zum anderen sind sie auch im Wnter hübsch anzusehen.
Ich wünsche noch eine schöne Woche ! Gruß, Elke.
Sooo schön deine Bilder Elke!
AntwortenLöschenMein Zebragras hat diesen Herbst erst vor Kurzem zu blühen begonnen etwa drei Wochen später als letztes jahr. Zum Glück hatten wir keinen Schnee bisher (voriges Jahr war das schon lange der Fall) und so sieht der hohe blühende Horst prächtig aus!
Ziergräser sind im Herbst einfach am schönsten :-)
liebe Grüße
Elisabeth
Liebe Elke,
AntwortenLöschenMein Garten wäre leider nicht so geeignet
für Prärie und Steppengrasträume.
Zuviel Lehm und Schlamm :-) Darum ist schauen
immer schön - ein toller Garten und super Bilder!
Ganz viele liebe Grüße
und einen gemütlichen Abend wünscht dir Urte
Mir gefällt der Steppengarten total gut und ich finde auch viele der Pflanzen sehr schön, die dieses typische Flair ausmachen, aber ich möchte diese Art der Gartengestaltung nicht in meinem Garten habe. Ich finde, es passt einfach nicht so in die Umgebung, in der ich wohne ... im Botanischen Garten würde ich mir den Präriegarten natürlich sofort ansehen.
AntwortenLöschenlg kathrin
Hallo Elke,
AntwortenLöschentolle Fotos wieder und ein schöner Artikel über Prärie- und Steppengärten. Wie Du weißt, hab ich ja auch einen Teil unseres großen Gartens als Präriegarten angelegt. Es ist das größte meiner Staudenbeete, denn wie Du schon richtig bemerkt hast, bei Präriestauden heißt es klotzen nicht kleckern. Diese herrlichen Spätsommergiganten zählten schon seit jeher zu meinen besonderen Lieblingen. Zu einer Zeit, in der andere Gartenbereiche sich bereits wieder lichten, trumpft der Präriegarten erst richtig auf und bringt noch einmal weithin leuchtende Farben ins Spiel, die auch an ersten trüben Herbsttagen noch das Gemüt aufheitern. Gräser sind zwar in einem Präriegarten unverzichtbar, doch ich finde, man muss die richtige Auswahl treffen, die zwischen den ausgesuchten Stauden entsprechend zur Geltung kommt. Ich habe mich in diesem Gartenbereich auf zwei Arten beschränkt: Mitten im Beet, zwischen den hohen Sonnenbräuten wiegen sich mehrere sehr hohe und dennoch erstaunlich sturmfeste Reitgräser 'Karl Förster' und an den Beeträndern lockern etliche Lampenputzergräser 'Hameln' die Pflanzung auf. Beide Gräser sind ausgesprochen winterhart und sturmfest. Sowohl die Gräser als auch viele meiner Präriestauden (Sonnenhüte, Agastachen, hohe Fetthennen) sorgen auch im Winter raureif- oder schneeverziert noch für eine reizvolle Gartenszenerie.
Die von Dir auserkorene Prachtscharte wächst allerdings bei mir nicht im Präriestaudenbeet, sondern ergänzt mein Beet mit den hohen Bartiris, zu denen sie erstens von den Ansprüchen her hervorragend passt und die zweitens im nach der Irisblüte noch Farbe ins Beet bringen. Falls Du mit lilafarbenen Prachtscharten liebäugelst, kann ich Dir die Sorte 'Kobold' wärmstens empfehlen. Die wird nicht so hoch wie andere Sorten und ist daher auch wesentlich standfester. Ihre Farbe ist der Grund dafür, dass sie bei mir eben nicht im Präriegarten steht. Ich finde, sie harmoniert farblich nicht so gut mit einigen der von mir bevorzugten feurigen Präriestauden (Brennende Liebe, Sonnenbräute in Orange- und Kupfertönen).
Last but not least, einen der ältesten, größten und beeindruckendsten Präriegärten in Deutschland kann man im Spätsommer in den Herrenhäuser Gärten in Hannover besichten (ebenfalls zu günstigen Eintrittspreisen!). Dorthin fahren wir immer wieder gerne, wenn wir regelrechte Staudengiganten sehen wollen, die in einem privaten Hausgarten (auch in einem etwas größeren wie dem unsrigen) kaum unterzubringen sind.
Herzliche Grüße,
Iris
Liebe Elke,
AntwortenLöschenalso diese Bilder bringen mich echt ins Grübeln, ob nicht eine totale Gartenumgestaltung sinnvoll wäre. Aber vielleicht sollte ich erst noch nach Würzburg fahren... ob es jetzt schon zu spät dafür ist? Diese Woche hätte ich noch sooo viel Zeit!
Hallo Elke,
AntwortenLöschenwenn es ginge, dürfte getrost ein Botanischer Garten um mein Häuschen wachsen. Träumen darf man ja...aber es gibt trotzdem schöne Anregungen in solchen Gärten. Die Prachtscharte wirkt offenbar erst in größeren Gruppen so toll, wie auf deinem Foto. Mal sehen, ob ich das in meinem Kiesbeet noch ändern kann.
LG Sigrun
Liebe Elke,
AntwortenLöschendanke für den Tipp. Würzburg ist noch relativ nahe und ich will schon lange mal dorthin. Da werde ich mir den botanischen Garten gut merken. Seit nun zwei Jahren habe ich ein "Präriebeet" und die Bepflanzung braucht noch ein bisschen. Aber die Gräser sind eine absolute Bereicherung, auch jetzt noch und selbst im Winter. Im Sommer werden sie von dne tyischen Sommerstauden begleitet, die du auch zeigst. Das leuchtet dann wunderbar.
Liebe Grüße
Elke
Danke Elke, schöne Aufnahmen. Warst du schon mal im Hermannshof in Weinheim? Da sieht es auch so aus. Leider ist mein Lehmgarten dafür wenig geeignet.
AntwortenLöschenSigrun
Liebe Elke,
AntwortenLöschenwas für üppige Bilder und Farben :-) Ich fühlte mich auch gleich an den Berggarten erinnert, von dem Iris hier schwärmt. Allerdings war ich nur mal ganz im Anfang unserer Gartenleidenschaft im Herbst dort und weiß nicht wie es jetzt da aussieht. Aber ich war schwer beeindruckt. Nur aus einem Schattengarten kann man eben keine Prärie zaubern. Das ahnte ich zum Glück schon Ende der 90er, obwohl ich da noch sehr experimentierfreudig war ;-)
LG Silke
sehr schoene bilder! leider ist unser klima fuer einen steppengarten auch nur sehr begrenzt geeignet, obwohl wir einen grossen garten haben. und weil wir vor jahren mal in einen baumpflanzrausch verfallen sind, sind nun auch zuviele baumriesen rundherum:) aber ein paar der pflanzen moegen es hier auch, obwohl von steppe hier keine spur ist! die liatris z.b. waechst hier sehr gut, auch monarden, helianthus und rudbeckia haben keine probleme mit dem normalerweise doch etwas feuchteren klima. das spannende am gaertnern ist doch, dass man viel ausprobieren kann und wenns nix ist, eben was anderes! nichts ist statisch, einen versuch ist es wert, weil viele pflanzen doch in einem weiten bereich leben koennen. und jetzt koennen wir ja ein paar monate wieder buecher waelzen, neue ideen sammeln und im naechsten fruehjahr neu durchstarten:)
AntwortenLöschenviele gruesse von der zur zeit eher grauen insel
Bettina
Hallo Elke!
AntwortenLöschenTolle Bilder! Ich mag diese großzügigen Präriebeete auch sehr, auf der BUGA in Koblenz gab es davon einige zu sehen. Rudbeckien und der rote Sonnenhut wachsen in meinem Garten ziemlich gut, aber ich glaube dem Rest der Präriebepflanzung wäre es hier zu lehmig. Ich frage mich oft, wie Rudbeckien in der Prärie überleben, denn sie (vor allem Goldsturm) gehören hier zu denjenigen, die bei Trockenheit ziemlich schnell schlapp machen und eine Extraportion Wasser brauchen...
Liebe Grüße, Bärbel
Hallo Elke,
AntwortenLöschenein schöner Garten, leider kenne ich ihn noch nicht. Danke für den Tip.
Sehr ähnliche Beete hat der Hermannshof in Weinheim. Falls du mal in der Nähe bist unbedingt angucken!
Liebe Grüße
Dagmar
So ein schöner Garten. Da möchte ich doch gleich einziehen und mich als Gartendekorateur einbringen. LG, Eddie - Der Gartenmaulwurf
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