Samstag, 5. Mai 2018

Bücher im Regen

Erst lecker Mittagessen bei den Eltern, dann Mutters Goldlack bewundern (es wächst dort schon wieder eine neue Pflanze, deren Blüten ins Rötliche gehen - so langsam brauche ich einen Acker für die Zucht) und vor dem Kuchen noch schnell in den Sauerlandpark hinüber laufen. So kann man sich einen Sonntag gefallen lassen.




Der Sauerlandpark, das ist mal die Landesgartenschau Hemer gewesen. Nun kostet das Gelände immer noch Eintritt, 5 Euro nämlich. Meine Eltern haben Dauerkarten, die vermutlich so heißen, weil es dauert, bis man damit durch die Eintrittsschleuse gelassen wird. Das Gelände hat sich in seinen Grundzügen kaum verändert. Bei der Himmelstreppe überwiegt mittlerweile der Nesselkönig (Lamium orvala, nächstes Bild), dafür ist der Wiesen-Kerbel 'Ravenswing' fast komplett verdrängt worden.







An diesem Sonntag im April war aber etwas anders. Überall lagen oder standen strategisch platziert weiße Papiertüten herum.

Manchmal sah es aus, als hätte eine Schulklasse ihre Unterrichtsmaterialien liegengelassen, um sie heimlich loszuwerden.

Was drin war? Gartenbücher! Antiquarische zwar, aber nicht minder interessant - und vor allem garantiert nicht mehr käuflich zu erwerben.

Am 23. April war nämlich Welttag des Buches gewesen und zu diesem Anlass wurden einige Bücher auf die Menschheit losgelassen, versteckt in einer Papiertüte. Dummerweise hatte es gerade einen kräftigen Regenschauer gegeben. Wie jeder weiß, verträgt sich Papier nicht so gut mit Nässe, und so waren auch die Tüten schon etwas nachgiebig geworden. Ein Anheben der Tasche führte dazu, dass das Buch einfach dort sitzenblieb, wo es gerade war - der Boden riss ein. Der Inhalt war noch halbwegs trocken geblieben.

Der Tag des Buches war nun schon einige Tage her und die verbliebenen Papiertüten vielleicht nur der Rest vom Fest mit nur noch Ladenhütern drin?

Es gab aber noch Highlights: Diesen Schmöker hier, "Naturnahe Gartengestaltung" von John Brookes, habe ich auf einer Bank aufgegriffen und somit vor dem weiteren Verfall gerettet. Die Papiertüte hatte schon die Segel gestrichen. Immerhin hat das Buch gerade 20-jähriges Jubiläum, da soll es doch besser nicht seinen allerletzten Geburtstag erleben müssen.



Auch ein Bleistift war dabei. Der ist neu und unbenutzt. Damit kann ich einen Gruß ins Buch schreiben, wenn ich es demnächst wieder freilasse. Also: "Naturnahe Gartengestaltung" demnächst in einem Bücherschrank in Ihrer Nähe!

6 Kommentare:

  1. liebe Elke, feines gartenbuch-fundstück * da ist das eintrittsgeld zurückerstattet ;) finde diesen park sehr nett * die mit mauer umramte "stube" mit den hohen bergenia, eine sorte die ich gerne hier anlegen möchte sie blüht spät * hier sind nur die bergenia grassifolia die im winter blühen, eine gute pflanze für trockener boden wie hier * Goldlack "giroflée des murailles" sehr schöne sorten im garten deiner mutter ! habe hier eine sorte von einer gärtnerin vor vielen jahren geschenkt bekommen, sie blüht jetzt schon an mehrere stelle im garten, sie braucht ...sonne, sonne, sonne :)
    nice weekend

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  2. Hi Elke,
    die Bücheridee finde ich grandios - abgesehen von der umweltfreundlichen Verpackung. Manchmal hat Plastik denn doch seine Berechtigung. Schön, dass du einen interessanten Tüteninhalt adoptieren konntest. Goldlack liebe ich. Besonders die unteren sind toll. Ah ja - ich will die Ruine!!!
    Liebe Grüße
    Claudia

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  3. Oh, schon wieder eine Goldlack-Überraschung....sieht ja toll aus. Irgendwie müssen die Staudenzüchter ja auch zu den lila Sorten gekommen sein.
    Der Eintritt zur ehemaligen LGS ist zwar weniger toll, aber dafür sind die Gärten noch gut erhalten.
    Vor 20 Jahren muss das Buch ja noch was Besonders gewesen sein....vom Thema her.
    LG Sigrun

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  4. Mein Goldlack hat sich irgendwie aus dem Staub gemacht, wie auch immer, er ist verschwunden. Dabei mag ich ihn sehr geren, gehört er doch zu den Frühblühern, finde ich. Die Idee mit den Büchern finde ich toll, auch wenn sie nicht mehr so ganz "in" sind, Natur ist imemr aktuell.
    Liebe Grüße
    von Edith

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  5. Liebe Elke, das ist ja eine nette Idee. Bei uns gibt es eine solche Aktion leider nicht. Der Goldlack Deiner Mutter sieht wirklich super aus.

    LG Kathrin

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  6. Liebe Elke,
    der Sauerlandpark war mir dem Namen nach jetzt gar kein Begriff...nur das LAGA-Gelände in Hemer ;-), das ich 2010 besucht habe...das hat mir schon sehr gefallen, weil es sich durch den enormen Höhenunterschied so ganz anders präsentierte.
    Den Nesselkönig hab ich im lichten Schatten stehen - zumindest wurde er mir dafür empfohlen - und jetzt im dritten Jahr nimmt er so richtig Fahrt auf. Dein Post macht Lust dort mal wieder hinzufahren ....bei gutem Wetter. ;-)
    Lieben Gruß, Marita

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