/* Enthält Produktplatzierungen, aber auch meine ehrliche Meinung. */
Wo kann man Anfang September schon geschmückte Weihnachtsbäume sehen, aber keinen Spekulatius essen, dafür Kaffee trinken, während ein paar Meter weiter Regenwürmer dabei sind, in Wohnzimmeratmosphäre Kaffeesatz zu verspeisen?
Sowas geht sicher nur auf einer Gartenmesse, wie sie gerade mit der spoga+gafa in Köln stattfand. Leider fiel der Tag des Gartens unter freiem Himmel dieses Mal aus, was sehr schade war. So gab es eher den Tag des Indoor-Gartens in den Messehallen. Der einzige Auslauf, den ich hatte, war daher der Weg über die Deutzer Brücke vom Hauptbahnhof zur Messe und am Ende alles umgekehrt, diesmal aber mit vollem Rucksack und einer Kamera voller Bilder.
Links Kannenpflanze, rechts Kalanchoe thyrsiflora (Verkehrsopfer?):
Links Kannenpflanze, rechts Kalanchoe thyrsiflora (Verkehrsopfer?):
Was sind also die diesjährigen Trends? Einer ist die Anzucht von Pflanzen im Zimmer mit Hilfe von LED-Beleuchtung. Das soll so einfach sein wie Kaffeekochen und sieht auch so aus, da die Samen teilweise in Erde-Pellets eingepresst sind und direkt in die Systeme eingeklinkt werden. Leider ist dabei aber viel Plastikmüll im Spiel, das geht sicher auch einfacher und günstiger mit eigenen Samen und eigener Erde - der Stromverbrauch ist dabei noch das kleinste Problem.
Stylisch wie ein Wohnzimmermöbel ist dieser Wurmkomposter. Gassigehen muss man mit den Würmern zwar nicht, aber ab und an muss man ihnen mal etwas zu fressen geben oder sie umbetten, damit unten Wurmtee und Kompost herauskommt. Das kann zumindest kein anderes Möbelstück leisten.
Während andere Aussteller ihre Pflanzgefäße mit Kunstblumen ausgestattet präsentierten (die ich auf ihre Unechtheit fachmännisch durch hemmungsloses Angrabbeln kontrolliert habe), tat sich der Stand von Scheurich wieder wohltuend hervor, da er mit lebenden Pflanzen dekoriert war und viele Keramikartikel zeigte. Auch diese Retrotöpfe haben mir gut gefallen. Es gibt sie noch nicht zu kaufen, aber bei der Bloggertour haben wir vier der kleinen Töpfe geschenkt bekommen. Mal schauen, ob ich die auch so schön bepflanzt bekomme. Zum Beispiel mit dem abgebrochenen Ast von Rhipsalis cassutha, den ich entführt habe (ich schwöre, es war rein gar keine Gewalt im Spiel, der lag schon unten und wäre am Ende in den Müll gefegt worden! Und wozu sonst ist eine leergegessene Butterbrotdose bitte gut?).
Ich war auch wieder missionarisch unterwegs, was verkorkste Bienenhotels angeht. Nützt aber sicher alles nichts, denn schließlich wurden die mit Biologen entwickelt und Splitter in den Bohrungen sind daher nach Meinung der Firma halb so wild - wilde Bienen werden trotzdem nicht einziehen.
Die neue Nisthilfe von Neudorff ist da schon besser geraten, wie auch der ganze Stand mit Blumen überzeugte:
Die neue Nisthilfe von Neudorff ist da schon besser geraten, wie auch der ganze Stand mit Blumen überzeugte:
Noch was neues: Blähton gibt es jetzt auch eingefärbt für Orchideen oder andere Pflanzen, bei denen es auf Transparenz ankommt:
Bei Landgard erfuhren wir noch viel über nachhaltige Pflanztöpfe. An Papp-Tabletts für den Transport wird bereits erfolgreich gearbeitet, aber mit dem Ersatz für Plastik hapert es noch, denn schließlich hat ein Topf aus Maisstärke keinen Startknopf, mit dem man die unverzügliche Verrottung einleiten kann, während er vorher monatelang brav und makellos im Verkaufsraum zu stehen hat. Und der wohnliche Wurmkomposter will die Behälter lieber nicht im Bauch haben.
Auch einen Vortrag eines Gartencenterbesitzers aus Brooklyn gab es noch bei der Bloggertour, wo ich mich nach Kräften mit meinem Englisch blamiert habe, denn so einseitig war der Vortrag gar nicht und der nette Joe Franqinha hat sich tatsächlich vorher alle unsere Blogs angeschaut und Fragen dazu gestellt. Sein Laden sieht recht nett aus und jetzt will ich schon wieder verreisen. Man muss also kein Freund von Weihnachtsbäumen im September sein, denn irgendwas Spannendes findet man immer auf der Gartenmesse, und wenn es ein Ast von einem Bleistiftkaktus ist...
Auf einer solchen Gartenmesse waren wir noch nie - sieht sehr modern aus. Auch wenn Plastikblumen nichts fuer uns sind, muss es lustig gewesen sein. Dsnke fuers Mitnehmen und Zeigen.
AntwortenLöschenHallo Elke,
AntwortenLöscheninteressante Eindrücke hast du mitgebracht ... die Retrotöpfe gefallen mir auch besonders gut. Dem kleinen Abbruchkaktus wünsche ich gutes Eingewöhnen in seine neue Umgebung. ;-)
Ein schönes Wochenende und lieben Gruß von Marita
Hallo Elke,
AntwortenLöschendanke für die hübschen Bilder. Eigentlich mag ich diese Kunststoffwasserbehälter gar nicht so gerne, aber dieser Frosch hat mich zum lächeln gebracht. Herzlichst Kirsten
wow
AntwortenLöschendas war ja eine interessante Messe
viele tolle Dinge hast du entdeckt
so ein "Bruchstück" hätte ich auch mitgenommen ;)
tolle Bilder
liebe Grüße
Rosi
Wow, das ist ja interessant, mich haben die Orchideen im Glas interessiert.
AntwortenLöschenSowas möchte ich mir mit alten Einmachgläsern anlegen.
Danke für die Vorstellung.
Liebe Grüße Eva
Was es nicht alles gibt, Wohnzimmerwurmkisten, igitt die wollte ich nun garnicht im Haus haben, meinst du die kauft jemand? Das man sich ernstliche Gedanken bei der Plastikmüllvermeidung macht, das finde ich sehr gut und dringenst notwendig, man hört in letzter Zeit allzuviel vom Plastikmüll in den Meeren. Solche Messen sind sicher sehr interessant aber sicher auch anstrengend, ist aber fein, wenn es Leute wie dich gibt die mit kritischen Augen die Neuangebote betrachtet, danke für die Kommentare dazu.
AntwortenLöschenDir eine gute neue entspannte Woche
wünscht dir Edith
Hallo Elke,
AntwortenLöschendie beiden Bienenhotels sind ja wahrlich Prachtexemplare für "So-Nicht!".
Sehr schade dass gerade Hersteller im "grünen" Bereich immer noch so viel auf Plastik setzen. Aber dafür sind die Retro-Töpfe echt der Knaller.
Danke für die vielen Infos. Nach dem bunten Blähton werde ich sicherlich Ausschau halten.
Liebe Grüße,
Krümel
Oh, liebe Elke, das war bestimmt eine super Messe. Leider gibt es solche großen Veranstaltungen in den südlicheren Gefielden eher nicht. Bunter Blähton? Ist sicher super, wenn man Wert auf die passende Deko legt.
AntwortenLöschenLG Kathrin
Liebe Elke,
AntwortenLöschendanke für's Mitnehmen, das war sehr interessant. Mit LED Lampen kann man jetzt auch Pflanzen groß ziehen? Früher war doch immer das Strahlungsspektrum dieser Leuchtmittel ein Problem.
Einen Komposter würde ich mir nicht ins Wohnzimmer stellen, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass der bei den Temperaturen im Sommer vollkommen geruchlos arbeitet.
Und ein Bienenhotel mit Splittern geht gar nicht, das ist dann wohl eher das Resultat von schnell und billig.
Ich wünsche Dir eine wunderschöne Woche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Liebe Elke, Danke für den tollen und vor allem kritischen Überblick. Auch wenn er aus Plastik ist, der Komposter spricht mich irgendwie an – man kann ja mal nach Alternativen für den Balkon suchen... Liebe Grüße, Carla
AntwortenLöschenHallo Elke,
AntwortenLöschenwenn ich das so sehr, werde ich doch auf die nächste Spoga gehen. Letztes Jahr war ich auf der Tag des Gartens https://www.dragonflys-gartenblog.de/2017/09/04/tag-des-gartens-2017/und war eher mäßig begeistert. Deine Bilder sagen mir: In den Hallen bin ich richtig. Im Nachhinein ärgere ich mich jetzt, dass ich die Einladung dieses Jahr nicht wahr genommen habe.
Liebe Grüße
Claudia