Im Winter haben sie es gut, meine Zimmerpflanzen. Wenn es im Garten noch nichts zu tun gibt, brauche ich andere grüne Opfer, die ich bemuttern kann, ob sie wollen oder nicht. Denn entgegen weit verbreiteter Meinung brauchen auch Topfpflanzen öfter mal was zu Futtern. Sie können nicht nur von Luft und Liebe leben, sondern brauchen genau wie die Gartenpflanzen auch mal Stickstoff, Phosphat und Kalium. Man muss es ihnen auch nicht noch schwerer machen als es ohnehin schon ist, es reicht ja, wenn sie an den Wurzeln in der Zwangsjacke stecken und sich nicht ausbreiten können. Nährstoffe suchen sie im Topf jedenfalls meistens vergeblich. Es sei denn, man gönnt ihnen einen Schluck aus der Düngerflasche.
Amaryllis und Rhipsalis auf der IPM in Essen |
Feste Dünger sind bei Zimmerpflanzen ein Problem, weil die Tiere im Boden fehlen, die beim Freisetzen der Nährstoffe helfen können. Hornspäne auf der Fensterbank sind also nicht ideal. Düngestäbchen sind schon besser, wirken aber auch laaaaaangsam. Und man weiß nie, wann es losgeht. Die reinste Zeitbombe. Daher ist Flüssigdünger am besten.
Dieses Jahr haben die Zimmerpflanzen organischen Bio-Dünger bekommen, der eigentlich für Tomaten ist. Aber was soll's, bevor die braune Suppe schlecht wird... Der Nachteil ist, dass man beim Gießen aufpassen muss, denn Dünger in Maggi-Farbe verträgt sich nicht gut mit hellen Sofabezügen.
Aber es ist erstaunlich, was so ein bisschen Nachhilfe bewirken kann...
Das hier ist zum Beispiel meine Sansevieria cylindrica. Die habe ich schon 9 Jahre. Als ich sie fand, lag sie als einzelnes dickes Blatt im Ikea-Parkhaus auf dem Boden. Der Steckling erholte sich schnell von dem Trauma und bildete viele neue Blätter, die krakenartig und nicht gerade fensterbanktauglich in der Gegend herum hängen.
Das allererste Blatt hat die Pflanze übrigens immer noch, die sind extrem sparsam damit, Blätter auszutauschen. Was ich erst für Schildläuse hielt, scheinen eher Altersflecken zu sein, die jungen Blätter haben diese braunen Punkte jedenfalls nicht:
Das allererste Blatt hat die Pflanze übrigens immer noch, die sind extrem sparsam damit, Blätter auszutauschen. Was ich erst für Schildläuse hielt, scheinen eher Altersflecken zu sein, die jungen Blätter haben diese braunen Punkte jedenfalls nicht:
Neulich, einige Wochen nach der Düngekur, wuchs aus der Mitte plötzlich so ein spargelähnliches Etwas. Eine Blüte, die erste! Das sah vielversprechend aus, allerdings waren die meisten Knospen wohl nur Attrappen, nur wenige blieben übrig - ganze 9 Stück! Noch mehr Wochen später erblühte die Pflanze endlich. Im Gegensatz zur Langlebigkeit der Blätter wollte die Sansevieria das mit dem Blühen jetzt aber mal schnell hinter sich bringen. Kaum einen Tag lang hielt eine Einzelblüte, duftete aber nett.
Und noch eine Überraschung: Der Rhipsalis, den ich als winzigen Ast ebenfalls vom Boden aufgehoben habe, diesmal aber im Supermarkt, hat komische kleine Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Figuren bekommen. Das müssen Blüten sein, denn das kenne ich noch nicht von ihm. Die kleinen Knubbel sehen jedenfalls so ganz anders aus als die von seinem Verwandten an der Gardinenstange. Es muss sich also um Rhipsalis baccifera ssp. horrida handeln - den Mistel-Kaktus!
Die Zamioculcas hat nach dem Doping leider keine Blüten, aber immerhin neue Blätter bekommen. Das passiert bei der auch nur alle Jubeljahre mal.
Das Spathyphyllum blüht endlich wieder und selbst die alte Amaryllis-Zwiebel hat urplötzlich neue Blätter und sogar eine Knospe getrieben - Flüssigdünger als Jungbrunnen!
Das Spathyphyllum blüht endlich wieder und selbst die alte Amaryllis-Zwiebel hat urplötzlich neue Blätter und sogar eine Knospe getrieben - Flüssigdünger als Jungbrunnen!
Es lohnt sich also, die Zimmerpflanzen ab und zu mal zu düngen! Man entdeckt ganz ungewohnte Seiten an ihnen...
Gute Erinnerun, Danke
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
Hallo Elke,
AntwortenLöschenich habe ausschließlich Dickblattgewächse als Zimmerpflanzen und vielleicht sollte ich ihnen ebenfalls mal einen Dünger spendieren.
Tomatendünger brauche ich auch noch für meine Blumenzwiebeln draußen.
Lieben Gruß und ein feines Wochenende, Marita
Liebe Elke,
AntwortenLöschenMeinen Ficus habe ich auch schon ewig. Er bekommt im Frühjahr frische Erde und auch ein paar Hornspäne, denn er verbringt den Sommer schon immer draussen. Das bekommt ihm sehr gut.
Liebe Grüße
Steffi
Da hast du uns aber eine Reihe von Grünpflanzen aus deinem Haus gezeigt. Sansevieria haben wir auch, ich war so überwältigt von ihrem Duft, als er plötzlcih durch Zimmer schwebte und konnte zunächst garnicht sagen, woher er kam, ein wenig klebrig sind die Blüten auch noch. Die Pflege dieser Pflanzen obliegt meinem Mann der macht es hervoragend.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Edith
Oh weh Elke, da sagst Du was. Ich bin leider auch so ein Dünge-Verbrecher. Zwar habe ich nur Orchideen zu Hause (alles andere überlebt nicht bei mir), aber auch die dünge ich quasi - nie. Einmal im Jahr (wenn überhaupt) bekommen sie von mir was zu Essen. Und das dann dafür mit ausreichend schlechtem Gewissen. Hab's mir jetzt für heute Abend in den Kalender eingetragen.....
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Krümel
Liebe Elke, bei den Hauspflanzen heißt es bei mir survival of the fittest, ich habe nur Orchideen und Sukkulenten, die allein sein können und mit Trockenheit zurechtkommen. Asche auf mein Haupt. Aber alle sehen eigentlich ganz gut aus, die Sukkulenten müsste ich unbedingt vermehren, da sie langsam zu groß werden. Soeben ging die Rezension für dein neues Buch online. Es ist super, und ich wünsche dir ganz viel Erfolg damit! Hab's gut, liebe Grüße, Annette
AntwortenLöschenich geb meinen "haus" (mehr porch:)pflanzen auch immer mal wieder reste vom tomatenduenger! nur die citrusse bekommen extra, die stehen nicht so auf die reste anderer... und vom bistro im museum gabs nen eimer kaffeesatz, den ich auch grosszuegig ueberall verteilt habe - roch lecker eine weile:) mein rhipsalis allerdings ist so genuegsam, den hab ich auch schonmal ganz lange nicht gegossen, war nicht so wichtig. ein paar "zweige" sind vertrocknet abgefallen, der rest erholte sich wieder und waechst und waechst und waechst.. unkaputtbar, wie es scheint:)
AntwortenLöschenviele gruesse von der insel, wo noch immer keine spur von fruehling aufkommt - bis auf die krokusse, denen das mistwetter scheinbar egal ist...
Bettina
Hallo Bettina,
Löschenich denke auch, dass Rhipsalis sich einfach ein paar Äste einspart und dann weiterwächst. Meiner wird erst schrumpelig, dann kann ich ihn noch schnell gießen.
VG
Elke
Ohohhhh....da sagst du was. Ich bin eine wahre Düngerlegasthenikerin. Ich vergesse es regelmäßig, drinnen wie draußen. Einen riesigen Sack für draußen habe ich bestellt. Und den für drinnen? Müsste ich nur mal benutzen. Steht ja im Schrank. Falls mich jemand sucht: Ich geh düngen - drinnen und flüssig.
AntwortenLöschenBis dann
Claudia