Es ist 2023, das Schnapszahljahr ist also vorbei. Vorbei ist es auch mit so einigen Pflanzen in meinem Garten, die bis zu der eisigen Woche im Dezember noch halbwegs gut aussahen. Da könnte man fast meinen, dass sie die Schnapszahl allzu wörtlich genommen haben und mal nicht an ihrem Frostschutz gearbeitet haben.
Die schöne Mariendistel, die noch im November so prächtig und riesig aussah, ist ganz schnell zu Matsche geworden, inklusive ihrer Wurzel.
Die ist so hinüber, dass sich nicht mal ein Foto lohnt, denn das würde nur eine freie Stelle im Beet zeigen. Die Nachtkerze daneben ist aber noch fit und freut sich, dass die ausladende Nachbarin weg ist.
Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich, denn eigentlich sollen Mariendisteln winterhart sein. Man findet zwar im Netz als erstes eine Angabe, sie wäre nur bis -7 Grad frosthart (die dann auch gern zitiert wird), aber an anderen Stellen (die nicht zitiert werden), heißt es entweder nur winterhart oder: USDA-Zone 7. Welche Sieben hätten's denn gern?
Die Zone 7 wird jedenfalls mit -17 bis -12 °C angegeben und kälter war es auch nicht:
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Meine Mariendistel war aber wohl der Ansicht, dass das mit den -7 °C ihrer Meinung nach doch ernstzunehmen ist und hat sich danach gerichtet. Gut drainiert ist der Boden an der Stelle, aber vielleicht stand die Pflanze zu lange im Topf und konnte nicht tief genug wurzeln. Schon bei ganz läppischen Frostgraden vorher hatte sie schon ein paar Blätter verloren, die schwarz wurden.
Bei meinem Palmkohl wiederum hatte ich fest damit gerechnet, dass er nicht überleben wird, denn er stand zwar an der Hauswand, aber war im Kübel doch sehr exponiert. Ich hatte ihn vorsichtshalber zum Geist werden lassen und ihm eine weiße Papiertüte übergestülpt. Das scheint geholfen zu haben.
Der Rosmarin im Beet wiederum hat es der Mariendistel nachgemacht und ist vor lauter Ärger über den Frost ganz schwarz geworden, während der der Nachbarn im aufgeständerten Metallhochbeet noch lebt. Manchmal fühlt man sich auch veräppelt.
Zum Glück aber leben die Lenzrosen noch und haben schon dank der seit Silvester viel zu milden Temperaturen nun den Frühling eingeläutet und das ist bei denen wörtlich zu nehmen, denn die Blüten schauen gern wie Glöckchen nach unten.
Besonders über meine Helleborus purpurascens freue ich mich, die immer zuverlässig im Winter blüht.
Auch die Stinkende Nieswurz ist bisher davon gekommen und blüht schon wieder.
Das hier ist ein ganz neues Experiment und ich hoffe, dass die Pflanze anwächst. Als neulich alles tiefgefroren war, hatten wohl Fußgänger oder Hunde die Randbepflanzung im Botanischen Garten abgetreten oder abgewetzt. Bei der Kälte brechen manche Pflanzen wie Glas. Diese haltlose Breitblatt-Segge (so der Arbeitstitel, bitte korrigieren, wenn ich falsch liege) habe ich also vom Gehweg aufgehoben und eingepflanzt. Mal schauen, ob sie anwurzelt.
Da leider bei dem warmen Neujahrswetter auch einige Insekten schlüpfen mussten, die eigentlich noch Winterstarre halten sollten, wie Wespenköniginnen und Admirale, ist es immer gut, wenn man auch zu dieser Zeit etwas anzubieten hat.
Hier eine an Silvester viel zu früh aufgewachte Königin der Deutschen Wespe:
Bei mir ist es die Duft-Heckenkirsche (Lonicera x purpusii), die zwar in der Mauser war und fast alle Blätter verloren hat, aber den Winter zuverlässig durchblüht und Nektar und Pollen bereitstellen kann, wenn Not am Mann oder wie hier an der Wespenfrau ist.
Für die Rotkehlchen ist auch noch was da, nämlich die Früchte von Euonymus japonicus, während die vom Pfaffenhütchen ihre Farbe schon eingebüßt haben.
Naja, man soll den Winter noch nicht vor dem Februar loben, wer weiß, was da noch alles an Frost nach diesem Möchtergern-Frühling kommen wird...
An dem Palmkohl wirst du noch im Frühjahr Freude haben, denn er blüht besonders schön gelb als Kreuzblüter. Palmkohl ist wie alle kohlsorten zweijährig und frostfest. Mit dem stinkenden Nießwurz hatte ich dahin kein Glück. Er erfror gleich im ersten Winter. Lg von Frauke
AntwortenLöschenAuf die Helleborus ist immer Verlass, liebe Elke...so auch in meinem Garten...doch die H. niger will ja hier gar nicht, daher habe ich nur Lenzrosen, die bereits farbige Knospen aus der Erde schieben. Ich bin gespannt, was sich im Frühjahr zeigt und welche Dahingeschiedenen ich zu beklagen habe. Meine Rosmarine - ausgepflanzt oder im Topf - sehen noch recht gut aus...aber wie schreibst du so schön...man soll den Winter nicht vor dem Februar loben und im März kann es auch noch mächtig kalt werden.
AntwortenLöschenLieben Gruß und ein feines Wochenende wünscht dir Marita
Hallo Elke,
AntwortenLöschendie Mariendistel hat wunderschönes Blattwerk, aber die Sämlinge von meiner habe ich entfernt, weil mir die Pflanze einfach zu stachelig war ... Deine Helleboren sind wunderschön und mit der Lonicera bist du gut auf hungrige Gäste vorbereitet. Bei uns blüht bisher nur die Christrose, aber immerhin etwas für die ersten Frühaufsteher ...
Liebe Grüße
Susanna
Hallo Elke,
AntwortenLöschenmach Dir mal keine Gedanken um die Segge! Die wachsen überall und nirgends. Eine pflegeleichtere Pflanze wie diese kann man kaum finden. Später lässt sie sich super teilen und kommt dadurch zu vielen neuen Pflanzen.
Was macht die Wespe wenn es nochmal richtig kalt wird? War es das für sie oder findet sie irgendwo Unterschlupf?
Meine Bienen fliegen auch bei diesen milden Temperaturen, doch sie
Hallo Stephanie, ich fürchte fast, dass die Wespenkönigin sich nicht noch mal einbuddeln wird, wenn es wieder frostig wird. Vielleicht versucht sie jetzt eine Nestgründung und scheitert an der Witterung.
LöschenVG
Elke
Sorry, da fehlt noch was! ...doch sie bleiben in der Beute wenn es zu kalt ist und haben so ihren Schutz.
AntwortenLöschenLG...Stephanie
Ein Bienchen hatte ich heute auch schon auf dem Balkon. Es wirkte allerdings noch sehr lätschig... aber die fliegen ja wohl einfach in ihren Stock zurück und poofen weiter, wenn sie nix Gutes finden - wenn ich das richtig weiß.
AntwortenLöschenUm die Mariendistel ist es allerdings wirklich schade, die war so hübsch!
LG
Centi
Die Honigbienen können einfach zurück in den warmen Stock, bei denen ist es nicht so schlimm.
LöschenVG
Elke
Ich bin ja mal auf meinen Rosmarin gespannt. Der ist ierst im letzten JAhr auf den Balkon gezogen.... Wespen, jetzt schon? das könnte heiter werden, wenns nicht mehr kalt wird. Und wenns kalt wird, auch, weil dann hats keine und anderes Getier wird lästig
AntwortenLöschenHerzlichst
yase - gutes neues Jahr noch :)
Bei uns wachsen Mariendistel in freier Natur, ich muß dort mal wieder vorbeischauen wie es bei ihnen aussieht. Da Palmkohl mich immer an Grünkohl erinnert meine ich, auch er ist frostsicher, kann man ihn eigentlich essen? Mit ein wenig Skepsis beobachte das frühe Austreiben der Bäume und Sträucher, hoffentlich geht das gut. Die Hasel stehen überall Blüte und schon wieder werden die Pollen verstreut und Allergiker haben es schwer.
AntwortenLöschenLieber Gruß
Edith
Mein Hänge-Rosmarin sieht nun leider auch nicht mehr gut aus. Der Palmkohl ist zweigeteilter Meinung zum Frost...zwei hängen und einer ist noch top. Am besten sieht noch die Eselsdistel-Rosette aus, aber die ist hier auch heimisch. Jetzt bin ich gespannt, ob meine Helleborus foetidus auch endlich mal blühen.
AntwortenLöschenLG Sigrun
der rosmarin ist sehr "launig" und kann wenn er einen schönen platz hat viele viele jahre grossen frost überstehen und machmal wird er bei geringender winter plötzlich schwarz * habe diesmal mein rosmarin strauch ganz gut geschützt von wind und kälte neben der terrasse hier und momentan fühlt er sich wohl und gibt viele aromavolle zweige für die "küche" und blüten für insekte.
AntwortenLöschendanke für diese vielseitigkeit deiner pflanzen die ich nicht alle hier im garten habe
es ist immer freude pflanze- & tierwelt zu folgen :)
liebe grüsse
mo