Der Frühling ist schön und man freut sich natürlich über ihn, weil es schon ein Jahr lang keinen mehr gab. Gleichzeitig weiß man aber auch, woher das Wort Frühjahrsputz kommt: Wenn die Sonne nachmittags so schräg durch die Scheiben ins Haus fällt (wovon sie im letzten halben Jahr abgesehen hat und vorher war das Laub der Bäume im Weg), sieht man jedes Staubkorn. Und da sind immer welche, egal, ob man gerade erst gewischt hat oder nicht. Da fühlt man sich sehr unter Druck gesetzt, finde ich.
Auch die Vögel machen gerade Frühjahrsputz, aber nicht wegen Staubkörnern, sondern wegen größerer Baustellen. Die Nistkästen müssen vor dem Nestbau aufgeräumt werden. Alte Nester würden die Kohlmeisen zwar nicht aus dem Kasten befördern, aber alles andere muss raus.
Der neue waschbärsichere Hochsicherheitstrakt, den ich im Herbst aufgehängt habe, muss hergerichtet werden, obwohl es ein Erstbezug ist.
Ich staunte also die Tage nicht schlecht, als ich etwas in dem grünen Gitter stecken sah. Als ich näher kam, erkannte ich, dass es bedrucktes Papier war. Für einen kurzen Moment dachte ich, die Kohlmeisen hätten Post bekommen oder der Waschbär hätte ihnen einen Denkzettel verpasst. Oder war es ein Knöllchen wegen zu lauten Gesangs?
Ich zog das Papier aus dem Eingangsbereich und erkannte es als Bedienungsanleitung für den Nistkasten. Da ich ihn vor dem Aufhängen nicht geöffnet hatte, wusste ich auch nicht, dass da eine Anleitung versteckt war. Und die musste nach Ansicht der Kohlmeisen raus, vermutlich hatten sie sie schon ausgelesen. Als Gutenachtgeschichte taugt die Anleitung wohl auch nicht, es gibt einfach keinen Spannungsbogen.
Die Kohlmeisen sind aber auch voll pingelig... Wäre doch ein hübscher Teppich gewesen, aber nein.... Sie wollen wohl lieber ihren eigenen Teppich verlegen, den hochflorigen grünen.
Nachdem sie die Anleitung in die Drahtröhre gesteckt und ich diese Wurfsendung entfernt habe, ging es aber noch weiter - die Vögel haben noch mehrere, aber kleinere Papierschnippsel aus dem Kasten geholt. Nun sieht der Bereich unter dem Zierapfel aus wie mit unförmigem Konfetti beworfen.
Na ja, immerhin heißt das ja, dass sie den Kasten trotz seines komischen Vorbaus als Neststandort akzeptieren, hurra!
Guten Morgen Elke,
AntwortenLöschendas ist wieder mal herrlich geschrieben! Bei euch gibt es Waschbären? Ich fürchte, dann wird es sie bald auch bei uns geben. Das sind keine so tollen Aussichten.
Viele Grüße
Susanna
Ein interessanter Nistkasten! Kohlmeisen sind pingelig? Das sind Neuigkeoten. Ich bin mal gespannt, ob sich hier auch endlich mal Meisen einfinden...
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
Hallo Elke, bei uns treiben sich wohl auch Waschbären rum. Gottseidank bisher eher unauffällig. Kann man diesen Kastenvorsatz kaufen oder ist der selbst gebastelt? Ich möchte nicht erst abwarten bis ich das erste geplünderte Nest sehe. Die waschbären sehen ja niedlich aus, aber ich hätte auch keine Probleme damit den Jagdtpächter zu informieren. Die sind einfach zu invasiv.
AntwortenLöschenEin schönes sonniges Wochenende wünscht
Annette
Hallo Annette,
Löschendieser Gittervorbei ist sehr genau an die Form des Kastens angepasst und macht einen stabilen Eindruck. Ich weiß nicht, ob man das so gut selbst hinbekommt, den habe ich so gekauft.
VG
Elke
Glückwunsch zu den neuen Mietern. Offenbar sind sie recht ordentlich, brauchen aber eine regelmäßige Müllabfuhr. Waschbären soll es hier auch geben. Aktuell scheint aber was größeres - wir vermuten ein Dachs - um die Häuser zu ziehen. Ich liebäugle schon mit einer Wildtierkamera.
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Der Vorbau ist eine geniale Idee. Im Münchner Raum gibt es wohl noch kein Problem mit Waschbären (GsD). Aber dass Du die Wohnung nicht zumindest besenrein übergeben hast, ts ts ts. Wünsche Dir ein sonniges Wochenende, soll ja leider nächste Woche wieder umschlagen. LG Wurzerl
AntwortenLöschenhihi
AntwortenLöschentja.. da waren deine Mieter nicht so ganz zufrieden
mit der Ausstattung
aber wenigstens sind sie im "Kasten" ;)
meiner wird einfach nicht angenommen
Meisen hat es eigentlich genug
liebe Grüße
Rosi
Hallo Elke, ich hatte unsere Nistkästen vor zwei Wochen geleert und sie waren voll mit Moos und diesen Kokusfasern, die man aus den Seilen auszupfen kann, mit denen man die Bäume festbindet. Diese Waschbärabwehr sieht sehr stabil aus, ich wünsche dir Glück, dass es dieses Jahr klappt. Bei uns muss man Daumen drücken, dass die vielen Katzen sie nicht erwischen... Viele Grüße!
AntwortenLöschenHallo Nina, das mit den Fasern aus den Baumbindeseilen kenne ich auch! Die sind sehr erfinderisch. VG Elke
LöschenDas ist ja ganz ausgezeichnet! Ich musste schon so über den Hochsicherheitstrakt lachen... und es sieht dann wirklich aus, als hätten die Meisen Post bekommen. Wunderbar.
AntwortenLöschenIch wünsche den Meisen alles Gute und den Waschbären andere Mahlzeiten.
LG
Centi
Wie nett, dein Post hat mich zum Schmunzeln gebracht ... ich hoffe, die Waschbären schaffen es nicht in die Innenstädte, denn im hiesigen Kreisgebiet sind sie auch schon angekommen.
AntwortenLöschenIch wünsche dir einen sonnigen frühlingshaften Sonntag.
Lieben Gruß von Marita
Hallo Elke, das ist ja witzig, was die Meisen da aus dem Nistkasten befördert haben. Aber schon interessant, dass sie das Papier überhaupt aus dem Kasten befördern konnten. Das war sicher Schwerstarbeit.
AntwortenLöschenUnd der Hochsicherheitstrakt ist wirklich waschbärsicher? Die Burschen sind ja unter Umständen sehr rabiat. Hier haben sie einen Futtersilo mit Meisenknödeln abgehängt und ihn anschließend total verbogen, nur um an die Knödel zu kommen.
Einen herzlichen Sonntagsgruß von Marianne
Hallo Elke,
AntwortenLöschendein Beitrag hat mir auf jeden Fall ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Die Sache mit der Bedienungsanleitung ist einfach zu schön. Weniger schön finde ich deine Probleme mit dem Waschbär. Das habe ich ja auch noch nicht gehört, dass die Nistkästen ausrauben. Aber wir haben bei uns auch -toitoitoi - keine Waschbären. Trotzdem muss ich mal meine Wildkamera wieder Richtung Eichhörnchenfutterkasten installieren. Denn dass dort ständig alles leer ist und ich kaum noch Eichhörnchen zu Gesicht bekomme, kommt mir allmählich auch seltsam vor. Kann aber gut sein, dass die vorwiegend in den ganz frühen Morgenstunden unterwegs sind und ansonsten neuen Nachwuchs hüten.
Liebe Grüße – Elke
In der Natur gibt immer wieder Überraschungen, schöne und üble. Über die Bauanleitung haben die Meisen sicher gechmunzelt, Meisen brauchen sicher keine und haben sie geschickt rausbefördert, ist eine lustige Geschichte. Waschbären habe ich hier auch noch keine gesehen und auch noch nicht gehört ob sie hier unterwegs sind. Fröhlicher Frühjahrsputz noch weiterhin.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Edith
prima * die meisen haben jetzt ein picobello zuhause !
AntwortenLöschenlieber gruss
mo