Der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) ist der Satan in Staudengestalt.
Einem Tyrannen gleich zwingt er allem und jedem seine ganz eigene Form der Landschaftsgestaltung auf, nach dem Motto: Du sollst keine andere Staude neben mir haben.
Ehemals artenreiche Gebiete werden von ihm überrollt und in eine Monokultur verwandelt, die ihresgleichen sucht.
Ob Bahndamm oder Bachufer, Parkanlage oder Pausenhof - der vermaledeite Knöterich ist immer da, wenn man ihn nicht braucht.
Soviele Verwünschungen man ihm auch an den Hals wünschen mag, er hört einfach nicht zu. "Wachs doch, wo du herkommst!" (oder auf Ostwestfälisch: "Wachs doch, wo du wech kommst!") ist noch die harmloseste Beschimpfung, die einem bei seinem Anblick so einfällt.
Hilft aber alles nichts. Es wird ein aussichtsloser Krieg gegen ihn geführt, die Waffen sind Aushungern durch immerwährendes Abmähen, Dämpfen, Ausgraben bis hin zu Herbizideinsatz als letztem Akt der Verzweiflung.
Lässt sich denn wirklich gar nichts Gutes über ihn sagen?
Alys Fowler erntet die jungen Triebe wie Spargel und dünstet sie in Olivenöl.
Außerdem soll er als Bienenweide taugen, weshalb er überhaupt erst so eine rasche Verbreitung fand.
Ob die Bienen in meinem Garten auf Knöterich-Blüten fliegen, möchte ich lieber nicht ausprobieren. Stattdessen kann man ihnen etwas anderes angedeihen lassen: Nisthilfen aus Knöterich-Stengeln!
Da die hohlen Triebe im Herbst oberirdisch absterben und vertrocknen, lassen sie sich den ganzen Winter über sammeln. Selbst jetzt kann man noch Stellen finden, an denen junge Triebe neben alten wachsen, wenn die Stadtgärtner noch nicht aufgeräumt haben.
Die Stengel sind spröder als Bambus und brechen leicht, dafür sind sie kostenlos und man kann sie ohne Säge kleinkriegen.
Sie sind immerhin haltbar genug, um sie in Stücke zu schneiden und in eine Nisthilfe für Wildbienen zu verwandeln.
Geschnitten wird immer unterhalb eines Internodiums (der Verdickung im Stengel, die zwei Hohlräume teilt). Das geschlossene Ende kommt nach hinten ins Insektenhotel, das offene nach vorn, damit die Bienen einfliegen können.
Waagerecht und wettergeschützt aufgehängt wird in Kürze die erste Kundschaft erscheinen.
Ich habe mich für eine alte, schon etwas angerostete Kaffeedose entschieden, die passenderweise mit einem Duftveilchendekor aufwartet, um die Bienen restlos zu überzeugen:
Um eine Halteschnur einzufädeln, habe ich die Dose hinten mit dem Dosenöffner bearbeitet, was den schönen Nebeneffekt einer eingebauten Belüftung bietet.
Die erste Mauerbiene hat bereits Quartier bezogen!
Auf diese Art kann man den nervigen Neophyten dann doch noch zu etwas Sinnvollem gebrauchen.
Kicher, wer man nicht mag, wird aufgegessen :o). So gut.
AntwortenLöschenDas Bienehotel sieht aber nach einer 5-Sterne unterkunft aus. Also wäre ich ein Bienchen ich würde in der Duftveilchen-Dose glatt einziehen.
Liebe Grüsse
Alex
Hallo Elke.
AntwortenLöschenAch der Knöterich wenn er blüht sieht er garnicht schlecht aus.Ich habe keinen im Garten dafür jede Menge Efeu de wächst auch wie verrückt.
Aber hübsch ist dein Bienchenhotel sieht niedlich aus klein aber fein und den Bienen reicht es.
Schöne Ostertage dir und deiner Familie.
Liebe GRüße Jana
Mit grossem Schmunzeln habe ich den Posttitel gelesen und mir gedacht "was hat sie jetzt wieder für einen auf Lager????*
AntwortenLöschenDie Idee mit der Dose wird kurzerhand schon morgen nachgemacht - heissen Dank dafür! Ich habe bisher die Stengel vom Baldrian genommen, diese mit Kabelbinder zusammengeschnürt und in die Holzbeige gesteckt, doch unsere Katzen die ständig rumklettern "noddern" die Wildbienenhotels immer raus...mit der Dose ist das Problem gelöst!
LG Carmen (zum Knöterich - soviel kann man gar nicht essen, wie schnell der wächst, leider auch an unseren Bachufern...)
Den Knöterich kenne ich aus Irland, da wächst er auch an manchen Stellen wie verrückt. Bei uns gibt es ihn (noch?) nicht. Wir müssen ja auch nicht alles haben. Sind wir doch schon ausreichend mit der Spanischen Nacktschnecke versorgt, die für für rein gar keine andere wilde Tierart ein Leckerbissen ist. Insektenhotels werden ja in manchen Katalogen um sauteures Geld angeboten, dem steht ja deine Variante in nichts nach. Tolle Idee, mal sehn, ob ich hier bei uns auch ein passendes Material finde? Danke jedenfalls für den Tipp und noch schöne Ostern nach NRW :-)
AntwortenLöschenElisabeth
Wat een originele uitvoering van het wilde bijen hotel...
AntwortenLöschenDie ga ik copieren ;)
Hallo Elke,
AntwortenLöschenDein Bienenhotel ist klasse und so einfach in der Herstellung. Wir haben hier in der näheren Umgebung allerdings keine Probleme mit dem Staudenknöterich, so dass ich beim Bau eines Bienenhotels auf andere Halme zurückgreifen müsste...Hier entwickelt sich eher das drüsige Springkraut, das ja eigentlich noch recht hübsch anzusehen ist, zu einem Problem. Eine Freundin wollte mir mal Samen mitgeben, damit ich diese auf das Grundstück eines ungeliebten Nachbarn werfe, dessen Garten eher einer naturfernen Ödnis gleicht (Thuja und Rasen). Ich habe dann aber doch dankend abgelehnt. ;-)
Ich wünsche Dir ein wunderschönes, sonniges Osterfest!
Liebe Grüße von Bärbel
Liebe Elke,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen Besuch bei mir und deinen netten Kommentar. Ich merke schon, mit "mal eben gucken" ist's bei dir nicht getan, dein Blog trifft total meinen Nerv, als Tochter eines Landschaftsarchitekten, und Mutter eines Sohnes, der das gerade studiert, komme ich aus einer "grünen Familie" und liebe meinen Garten.Komme dich morgen wieder besuchen, wenn hier wieder Ruhe eingekehrt ist ;-) GlG, Martina, die dich sofort unter Favoriten speichert!
Hi Elke,
AntwortenLöschenGeranium tuberosum is fairly resistant to drought.
It grows here in my most arid border, and I gardeners on sandy soil.
I do a weekly water, as long as it is dry.
But I never see that Geranium 'weak' are therefore related,
You can order from any nodules Peter Nijssen
http://www.pcnijssen.nl/shop/index.php?act=viewProd&productId=901
Have a nice week
Liebe Elke
AntwortenLöschenAlso ganz bestimmt nie und nimmer Knöterich im Garten ... aber das Bienenhotel ist echt super und auch noch die Variation mit den Duftveilchen - hüüüüüübsch.
Hab eine gute Woche und sei von Herzen gegrüsst
Ida
Du gewinnst auch dem fiesesten Wucherer noch eine positive Seite ab :o)
AntwortenLöschenGlG Jane
Hallo Elke,
AntwortenLöschendie Idee ist klasse und werde ich gerne übernehmen. Ob in die Büchse dann auch Ohrhüller einziehen? Meine Holzwolltöpfchen werden nämich leider verschmäht. Dann könnte ich die Büchse immer gerade in die Pflanze hängen, die von Läusen befallen ist...., ..... probiere ich aus.
Obwohl der Knöterich eine echt Plage ist, lassen sich aus ihm viele tolle Dinge machen.
Hab eine gute Gartenwoche
GlG Bernstein
Liebe Elke,
AntwortenLöschenvon einem Besuch bei dir,
lasse ich liebe Grüße hier.
Alles Gute
Elisabeth
Liebe Elke! Wir haben in der Nähe einen Spazierweg entlang eines Baches. Das dortige Ufer ist auch völlig mit Knöterich überwachsen, andere Pflanzen findet man dort nur noch selten. Eine weitere Plage, die es hier gibt ist das Springkraut, es taucht wirklich überall auf - mittlerweile auch bei uns im Garten.
AntwortenLöschenlg kathrin
Liebe Elke,
AntwortenLöschenden Knöterich habe ich zum Glück nicht in meinem Minigarten, obwohl die Blüte recht hübsch aussieht. Dafür macht sich immer wieder der eingeschleppte Giersch breit. Soviel ich auch zerre und sammle, jedes Jahr kommt er fleissig wieder. Nun haben wir den Nutzen aus ihm gezogen indem wir ihn an die Meerschweinchen verfüttern.
Deine Bienendose ist eine klasse Idee und total dekorativ.
Würde sicher auch gut in meinen Naturgarten passen. Hab mich jetzt aber für einen defekten Blumentopf als Insektotel entschieden.
Liebe Grüße
Stefanie
Hallo Elke,
AntwortenLöschenvielen Dank für Dein Kommentar auf meinem Blog ,nun hab ich mich auch in Deine Leser Schar eingetagen und nun bist du dreisstellig :-)
Ich werd mich heut abend mal bei Dir durchlesen ich sehe schon das ich das nicht in 5 minuten schaffe ,hab ein schönen Tag
Herzliche Grüße Tanja
Hallo Elke,
AntwortenLöschenich hab auch schon ein paar Dosen aufgehoben, in die ich später Schilfhalme stecken und sie dann in mein geplantes Insektenhotel legen will.
Und diesen Staudenknöterich hab ich erst kürzlich in einem Garten in der Nachbarschaft und auf einem Komposthaufen entdeckt und mich gefragt, was das wohl ist. Dank Dir weiß ich's jetzt :o).
Herzliche Grüße,
Iris
Oh, das ist wirklich ein toller Tipp! Danke dafür! Ich werde ihn auch mal verkosten. Bei uns wächst er vom Nachbarn herüber. Aber ich finde ihn auch so schön anzusehen. Er ist aber auch gefährlich, weil er Ufer und Berge abrutschen läßt. Ähnlich wie das Große Springkraut, das mit seinen orchideenartigen Blüten aber auch ganz wunderschön aussieht. Ich war aber erstaunt, letztes Jahr weite Flächen damit im Harz bewachsen zu sehen - immer am Gewässer entlang ;-)
AntwortenLöschenAlles Liebe nochmal
Sara
Aus dem Staudenknöterich wird auch noch manches andere hergestellt. Irgendwo las ich mal was über seine Fasern, weiß aber nicht mehr wo ;-)
AntwortenLöschenHallo Elke
AntwortenLöschenMit abstand das schönste Bienenhotel, dass ich je gesehen habe. Eine super Idee mit der Dose.
Liebe Grüsse, Stefan
http://unserdachgarten.blogspot.com/
Hah, da ist er wieder! Lecker, lecker, lecker. Hier sind meine Rezepte vom letzten Jahr: Knöterichrezepte.
AntwortenLöschenVielleicht gehe ich heute noch welchen Pflücken, denn außer den Rote-Bete-Rezepten hatte ich noch Knöterich-Orangen-Marmelade auf die ich schon seeeeehnsüchtigst warte!