Es gibt Stauden, die kann man nicht umpflanzen. Man kann es gerne versuchen, aber was meistens dabei herauskommt, ist, dass man die Pflanze anschließend an zwei Stellen hat. Lässt die Aktion Wurzelreste zurück - und das ist sehr wahrscheinlich - bleibt die Staude einfach sitzen und treibt am alten Standort wieder aus. Da ist sie dann stur, denn was man hat, das hat man - warum sollte man einen Spitzen-Platz für geringeres Grün räumen?
Ein solcher Vertreter dieser ganze hartnäckigen Fraktion ist das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla). Dieses Gewächs hat den Namen Standorttreue erfunden!
Manchmal glaube ich, es legt es darauf an, dass der Gärtner es umpflanzt, damit es sich noch weiter im Garten verbreiten kann. Es macht sich an Wegrändern extra schlabberig, hängt in der Gegend herum und bedrängt absichtlich seine Nachbarn mehr als Not tun würde. Wir greifen ein und zum Spaten, pflanzen das blaue Wunder um - und mir nichts, dir nichts, haben wir zwei von der Sorte. Dabei setzt es sowieso schon alles daran, in möglichst vielen schattigeren Beeten Präsenz zu zeigen, indem es sich reichlich versamt. Meine Pflanzen sind auch alle vom Nachbarn über die grüne Grenze hinweg eingewandert, ohne dass ich auch nur eine hätte kaufen müssen.
Also keine Angst vor dem Teilen dieser robusten Staude, da kann kaum was schief gehen. Vermutlich könnte man sie sogar verkehrt herum wieder einpflanzen und trotzdem würde das was. Rhizomstücke der panaschierten Sorten verlieren allerdings oft ihre Extravaganz, besinnen sich auf ihre Wurzeln und treiben nur noch gewöhnlich grün aus.
Jetzt im Frühling können wir den kleinen Sternchenblüten in himmelblau aber sowieso nichts krumm nehmen. Man vermisst um diese Jahreszeit noch nicht mal die schönen Sorten mit dem exaltierten Laub, wie beispielsweise 'Jack Frost' oder 'Hadspen Cream'. Auch in schlichtem Grün ist die Staude eine Schau, wenn sie blüht. Lästig wird die nie, auch nicht durch expansive Selbstaussaat. Ihre herzförmigen Blätter bleiben lange attraktiv, vor allem, weil sie nahezu schneckensicher ist. Wunderschön scheinen die blauen Blüten über allem erhaben zu sein.
Kombinieren kann man das Raublattgewächs im lichten Schatten mit anderen Stauden des Gehölzrandes. Nett ist auch ein Zusammenleben mit dem kleineren, zweijährigen Vergissmeinnicht, das ja eine ganz ähnliche Blüte hat - so ein Arrangement sieht dann aus wie Gullivers Reisen.
Ein ganz besonderer Knaller ist die Vergesellschaftung mit weißem Tränenden Herz (Dicentra spectabilis). Dieses wiederum lässt sich deutlich schlechter vermehren. Brunnera wird es zwar zu Lebzeiten nicht in den Schatten stellen, aber in Sachen Robustheit, Langlebigkeit und Vervielfältigungsrate ist das Kaukasus-Vergissmeinnicht ihm weit voraus. In trockenen Sommern sollte man allerdings immer mal ein Auge und etwas Wasser auf die Staude werfen, dann kann es schon durstig werden.
Ein ganz besonderer Knaller ist die Vergesellschaftung mit weißem Tränenden Herz (Dicentra spectabilis). Dieses wiederum lässt sich deutlich schlechter vermehren. Brunnera wird es zwar zu Lebzeiten nicht in den Schatten stellen, aber in Sachen Robustheit, Langlebigkeit und Vervielfältigungsrate ist das Kaukasus-Vergissmeinnicht ihm weit voraus. In trockenen Sommern sollte man allerdings immer mal ein Auge und etwas Wasser auf die Staude werfen, dann kann es schon durstig werden.
Also, wer will noch mal, wer hat noch nicht? Das kecke Kaukasus-Vergissmeinnicht muss man einfach haben! Vielleicht hat der Nachbar eines übrig? Wenn er weiß, dass es am selben Standort wieder austreibt, gibt er es auch viel lieber her. Früher oder später kommt es sowieso wieder zu ihm zurück, wetten?
Ja und das ist gut so, denn ich liiebe die blauen Blütenwolken :-) lG Steffi
AntwortenLöschenGenialer Beitrag, aber schlabberig herumhängen? Bei mir gucken jetzt alle beleidigt, denn ich habe viele davon, und auch viele Sorten. Keine Staude gebe ich so gerne ab wie die Sämlinge der Brunneras, mit Abstichen von schönen Sorten bin ich sparsam. Die sollen sie sich selber kaufen. Auch bei mir wandern sie in die Nachbarschaft aus, und immer zu denen, die es nicht verdient haben!
AntwortenLöschenSigrun
Ich liebe diese blauen Blümchen sehr...allerdings haben sie in meinem Garten durchaus den Standort gewechselt, vor dem Haus war es ihnen wahrscheinlich zu sonnig...;-) LG Lotta.
AntwortenLöschenMan kann diesen kleinen "Blauen" einfach nur zusehen beim Erobern des Gartens oder ! Ich glaube meine blaue Plantage kann ich auf einen einzigen Ableger zurückführen.
AntwortenLöschenDir noch ein schönes WE
Dagmar
Wenn ich dieses Loblied lese, stelle ich mal wieder fest, dass ich wohl den falschen Garten habe ;-) Aber zumindest sind meine zwei weißen und das himmelblaue noch am Wiesenrand vorhanden. An anderen Stellen im Garten wurden sie früher noch schneller weggefressen ...
AntwortenLöschenLG Silke
Soooo schöne Fotos!
AntwortenLöschenwie wahr wie wahr, schön geschrieben, hab mich köstlich amüsiert.
AntwortenLöschenBei mir haben sie momentan noch die Übermacht, aber ich mag sie schon ganz gerne.
LG Alex
Gut zu wissen! Dann kann ich meine kleinen blauen Lichtblicke also ungeniert in anderen Ecken des Gartens "aussetzen", auf dass sie sich fleißig verbreiten.
AntwortenLöschenMeine Favoriten bezüglich Ausdauer und Vermehrung sind bisher meine Frauenmäntel, die meinen "Garten" als ihre persönliche Plantage betrachten. Vor fast 20 Jahren habe ich einige Sämlinge aus dem Garten meiner Eltern in meinen ersten Beeten rund um unser neu gebautes Haus versenkt, seitdem wächst und gedeiht und vermehrt sich der Frauenmantel sehr energisch!
Bunte Grüße
Cornelia
Da bin ich mal gespannt, ob sich das bei meinem - Sorte "Jack Frost" - auch bewahrheitet. Das muss nämlich unbedingt umziehen. Das mit der unbeabsichtigten Vermehrung kenne ich aber von meinen Hosta. Da bleibt auch meist was übrig und kommt umso üppiger wieder *lach*.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Elke (Mainzauber)
Ach Elke, du hast einfach recht. Es darf in keinem Garten fehlen. Ich liebe es.
AntwortenLöschenHerzliche Grüsse
Ida
Liebe Elke,
AntwortenLöschenich habe zwar kein Kaukasus-Vergissmeinnicht, habe mir aber im vergangenen Jahr für meine Gartenterrasse ein ganz normales gekauft. Das hat sich derart vermehrt, dass jetzt um die ganze Terrasse blaue Blümchen zu sehen sind. Das sieht so schön aus. Mal sehen, wieviel es dann im nächsten Jahr sind.
Liebe Grüße
Jutta
Hehe... Du schreibst mir mal wieder aus dem Herzen. Im Moment sind die blauen Wolken einfach eine Wucht. Aber auch ich hätte nichts dagegen, wenn sie etwas weniger Vermehrungsfreudig wären. Und es ist wirklich schon fast penedrant, wie sie die Rosen bedrängen... ich gesteh's ganz kleinlaut, mittlerweile reisse ich auch schon manche aus. Hihi, aber mit verkehrtherum setzen könnt ich's glatt auch mal ausprobieren.
AntwortenLöschenHab ein schönes Wochenende.
En liebe Gruess
Alex
Hallo Elke,
AntwortenLöschenich bin schon sehr auf den Ausbreitungsdrang dieses hübschen Vergissmeinnichts gespannt. Letztes Jahr habe ich aus dem Garten einer Freundin einen Ableger bekommen und noch sitzt dieser Ableger ganz allein brav an seiner Stelle...
Schönes Wochenende und liebe Grüße, Bärbel
Diese Brunnera sind bei Dir wunderschön! Auch in unserem Garten sind sie ein fester Bestandteil. Gerade jetzt - die vielen 1000 kleinen Blüten mit diesem so intensiven Blau. Ich liebe es auch, obwohl ich seinen Expansionsdrang nicht so sympatisch empfinde. Lieben Grüß rüber in Deinen Garten Iris
AntwortenLöschenVergissmeinnicht habe ich auch sehr gern, aber es stimmt wirklich, hat man es einmal im Garten, kommt es bald überall hervor :)
AntwortenLöschenlg kathrin
Hallo Elke,
AntwortenLöschendu wirst es nicht glauben - ich habe meine klein gekriegt! Ich hatte sie auch gepflanzt, aber wahrscheinlich war schattig und trocken dann doch zuviel des Guten. Aber wunderschön sind sie.
Schöne Grüße, Johanna
Sitzenbleiber? Könnte man auch positiver umbewerten,..eine Pflanze, die deinem Garten die Treue hält, weil es sich sichtlich wohlfühlt. Im Garten am Fließtal versamt es sich zwar auch, weil ich mal wieder vergessen habe, die Samenstände abzuschneiden,aber dass sie hier invasiv ist kann ich nicht behaupten...ich bin froh, dass sie im Schatten so vor sich hinwächst , da komme ich gar nicht auf den Gedanken sie umpflanzen zu wollen. Deine >Blütenfotos beweisen, wie hübsch sie in ihrer zarten Zurückhaltung sind. Und als Blattschmuck ist 'Jack Frost' auch nicht wegzudenken.
AntwortenLöschenLG
Sisah
hallo elke,
AntwortenLöschenbei uns gehen eigentlich immer wieder jungpflanzen vom vergissmeinnicht abseits auf, die sich dann auch umsetzen lassen. ein bischen schatten und sie fühlen sich wohl. vorzugsweise setze ich sie unter flieder. aber zugegeben, bei älteren exemplaren ist es schwierig.
liebe grüsse, ulrike