Manchmal steht man staunend vor einer wilden Pflanze und fragt sich, warum sie es nicht zur Gartenstaude geschafft hat? So eine ist das Gewöhnliche Hexenkraut (Circaea lutetiana), das man oft im Wald antrifft. Meistens sieht es da auch eher bescheiden aus, klein mit weißen, winzigen Blüten, damit kann man keinen Blumentopf gewinnen.
Dabei kann es auch anders, wie ich kürzlich im botanischen Garten erleben durfte. Dort hatte es sich mit einem Blütenschleier gekonnt im Heidegarten über die Ericas geworfen. Ist ja nicht schlimm, die blühen ja gerade gar nicht, und so bekommt dieser nun völlig verhexte Gartenteil jetzt doch noch zu einem kleinen Rühmchen.
Auffällig waren an diesem Bestand die schönen rosafarbene statt weißen Blüten, die in der Masse einfach fabelhaft aussahen, ein wenig wie eine heimische Heuchera.
Die Samenkapseln sind klein und haarig, ein bisschen wie beim Kletten-Labkraut, aber viel zierlicher - das Hexenkraut ist eindeutig die Samtpfote unter den heimischen Pflanzen.
Das Hexenkraut ist eine Staude, die Ausläufer treibt. Vielleicht ist es deswegen nicht in Gärten zu finden? Dabei kommt es als Waldpflanze ganz hervorragend mit Schatten zurecht, und wie der Fund im botanischen Garten zeigt, auch mit halbschattigen Lagen bei großer Trockenheit, denn ich glaube nicht, dass der Heidegarten bewässert wird.
Ich würde es gern einmal mit der kleinen Hexe versuchen, denn der nun völlig kahle Platz hinten im Garten, den der Bärlauch hinterlassen hat wie verbrannte Erde, wäre vielleicht ideal dafür. Wenn es sich aus Heidekraut empor zaubern kann, dann vielleicht auch aus drängelndem Bärlauch in dieser sommerlichen Problemzone?
Ein anderer Kandidat für die monotone Bärlauchsuppe hinten im Garten ist der Wald-Geißbart, den ich vor zwei Jahren selbst aus Samen gezogen habe. Nun steht er zwar schon woanders, aber das Geschlecht der Pflanzen an dieser Stelle ist zum Glück als divers zu bezeichnen: Männchen und Weibchen wachsen zusammen an einer Stelle, sodass mit Samenansatz zu rechnen ist bei dieser zweihäusigen Staude. Dieses Jahr Anfang Juni haben die Sämlinge schon geblüht, sehr zur Freude der Hummeln, Sandbienen und des Gefleckten Schmalbocks.
Daher habe ich sicher bald genug Saatgut für eine neue Pflanze, damit die Leerstelle, die der Bärlauch nach dem Einziehen hinterlässt, endlich besetzt und verschönert werden kann.
Ein anderer Kandidat für die monotone Bärlauchsuppe hinten im Garten ist der Wald-Geißbart, den ich vor zwei Jahren selbst aus Samen gezogen habe. Nun steht er zwar schon woanders, aber das Geschlecht der Pflanzen an dieser Stelle ist zum Glück als divers zu bezeichnen: Männchen und Weibchen wachsen zusammen an einer Stelle, sodass mit Samenansatz zu rechnen ist bei dieser zweihäusigen Staude. Dieses Jahr Anfang Juni haben die Sämlinge schon geblüht, sehr zur Freude der Hummeln, Sandbienen und des Gefleckten Schmalbocks.
Sandbiene auf dem männlichen Geißbart beim Pollensammeln |
Gefleckter Schmalbock auf dem weiblichen Geißbart beim Naschen von Nektar |
Daher habe ich sicher bald genug Saatgut für eine neue Pflanze, damit die Leerstelle, die der Bärlauch nach dem Einziehen hinterlässt, endlich besetzt und verschönert werden kann.
Was für winderschöne Pflanzen, die Du vorstellst - bezaubernd und eine Bereicherung für den Garten...
AntwortenLöschenGuten Morgen Elke,
AntwortenLöschensehr hübsch ist das Hexenkraut mit seinen filigranen Blütenrispen und auch beim Waldgeißbart mag ich die hängenden Blüten sehr. Ich bin gespannt, welcher blühende Nachbar sich mit dem Bärlauch in Zukunft das Areal teilen wird.
Ein feines Wochenende, Marita
Hexenkraut kannte ich noch nicht. Ich glaube, dass in unseren Wäldern so eine Pflanze nicht wächst.
AntwortenLöschenAber den Waldgeißbart kenne ich. Auf Waldlichtungen im Pfälzerwald kann man ihn finden. Sehr dekorativ sind die weißen Blüten im Frühsommer.
Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin
Oh, was für wundervoll zarte Schönheiten - das Hexenkraut ist ja wirklich allerliebst und mir so noch gar nicht begegnet.
AntwortenLöschenHerzliche Dir und ein wunderschönes Wochenende,
Ev
Liebe Elke,
AntwortenLöschenDer Hexenkessel ist ja eine sehr hübsche Pflanze, gefällt mir sehr. Sie ist so filigran, kein Wunder, dass die ganz kleinen sich darauf so wohl fühlen.
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Elke,
AntwortenLöschenbei mir gibt es auch das Hexenkraut, allerdings im schattigen Pfad zwischen unserem und dem Nachbargarten. Da ich in dem Pfad mehr oder weniger wirken darf, darf es auch bleiben, sehr zur Freude der Insekten.
Lieber Gruß
Edith
Oh no! Das Hexenkraut habe ich sozusagen überall im Garten! Es sieht zwar eigentlich recht hübsch aus... aber mittlerweile habe ich ein sehr gespanntes Verhältnis zu ihm. Sorry!
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit
Liebe Elke, ich freu mich immer über so interessante Pflanzenportraits (ubd die tollen Bilder), diese Pflanze wäre sicher an mir vorbei gegangen, vielen Dank für's Zeigen! Seltsamerweise mag ich Pflanzen, die mit Ausläufern größere Felder machen. Sind aber wohl nicht so gewünscht? Viele liebe Grüße, Bianca
AntwortenLöschenWas für schöne Vorstellungen, liebe Elke. Die zarten Blüten vom Hexenkraut gefallen mir sehr und die weiße Blütenpracht vom Geißblatt schaut wundervoll aus und lockt viele Insekten an.
AntwortenLöschenSommerliche Grüße
von Anke
Das klingt ja spannend. Das Hexenkraut war mir bis jetzt völlig unbekannt. Vermutlich weil in der Großstadt eher selten Waldspaziergänge möglich sind. Dabei wäre es wohl die perfekte Pflanze für meinen schattigen, knochentrockenen Hang. es dürfte sich da mit dem Giersch prügeln.
AntwortenLöschenViele Grüße
Claudia
Der Geißbart interessiert mich auch noch, sofern nicht auch er hartnäckige Ausläufer treibt, denn sowas kann ich im Garten gar nicht mehr gebrauchen. Ansonsten ist er sehr schön.
AntwortenLöschenDas Hexenkraut kenne ich, doch seine Blüten finde ich eher sehr unscheinbar gegenüber den Heuchera, die zudem ein prächtigeres Laubwerk haben. Das Hexenkraut hole ich mir daher nicht in den Garten, das ist mir etwas zu viel Wald, genauso wie das Ruprechtskraut oder die Waldanemone oder die hartnäckige Echte Nelkenwurz, Ausnahme ist bei mir der Waldmeister ... in einem reinen Wald mag ich im Reihenhausgarten doch nicht gerne wohnen. Wir haben eigentlich jetzt schon wieder etwas viel Waldcharakter und ich möchte lieber Park mit Garten.
Liebe Grüße
Sara
Liebe Elke,
AntwortenLöschenbeide Pflanzen gefallen mir sehr gut und ich verstehe auch nicht, warum so manche sehr schöne Wildpflanze nicht den Weg in den Garten gefunden hat oder warum das eine Unkraut ist und das andere eben nicht. Gerade die Frage stelle ich mir oft, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin und irgendeine Pflanze bestaune, die es nicht in den Garten geschafft hat.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Wenn Du es so von nahmen und idyllisch zeigst, dann sieht das Hexenkraut schon hübsch aus. ABER es breitet sich ungebremst durch meine Beete aus und das gefällt mir dann überhaupt gar nicht mehr. Gerade heute habe ich wieder einen Teil ausgerupft.
AntwortenLöschenVielleicht sollte ich es mit dem Geissbart probieren *lach
Grüess Pascale