Sie blühen nicht, sie spenden keinen Schatten für den Liegestuhl und sind meist nicht mal essbar. Sie sind einfach grün. Zudem ist ihre Fortpflanzung so kompliziert wie mitunter ihre Blattform - einfach aussäen kann man sie nicht. Und doch waren sie immer wieder echte Modepflanzen: Farne. Auch gerade scheint wieder mal ihre Stunde zu schlagen.
Als hätten sie es geahnt, haben sie schon vor Jahren freiwillig mehrere Plätze in meinem Garten bezogen, vor allem der Wurmfarn. Hinzu kamen Ableger, Findelfarne und Geschenke. Gekauft habe ich jedenfalls keinen einzigen und trotzdem ist eine kleine Sammlung zustande gekommen.
Über den Garten verteilt wächst vor allem der Wurmfarn, der sich teilweise selbst angesiedelt hat. Und damit hinten links nicht immer das berüchtigte Bärlauch-Loch über den Sommer mit gähnender Leere über das Beet hereinbricht, wenn der Stinker eingezogen ist, versuche ich seit ein paar Jahren dort Farne zu versammeln. Am besten funktionieren immergrüne Arten, die schon groß genug sind, wenn der Bärlauch loslegt. Kleine sommergrüne Arten kommen dann oft nicht mehr durch und ihre Wedel sterben unter der dichten Belaubung mit Knoblauchfahne ab.
Kein Problem mit der Nachbarschaft haben der Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium) 'Crispa', den ich vor zwei Jahren auf der Staudenbörse in Gütersloh ergattern konnte.
Letztes Jahr kam ein Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora) aus Bremen hinzu. Während die Hirschzunge mit farnuntypischen Blättern punktet, ist diese Art einfach sagenhaft schön mit ihrem roten Neuaustrieb.
Aus Susannas Garten bekam ich den Pfau unter den Farnen, den buntesten unter der in dem Beet nicht vorhandenen Sonne: Den einmalig schönen Japanischen Regenbogenfarn (Athyrium nipponicum) 'Metallicum' – dem muss ich den Bärlauch immer ein bisschen vom bunten Hals halten, aber dann schafft er es auch durchzukommen.
Ich bewundere meine Farnfreunde gerne und schaue ihnen manchmal unter den Rock, denn auch ihre Sporenbehälter sind einmalig und bei jeder Art ein bisschen anders. Als ich es dieses Jahr mal wieder nicht lassen konnte und Farnwedel wendete, entdeckte ich winzige Wanzen, die an den grünen Sporenkapseln saugten: Ich habe den Farn-Wichtel (Monalocoris filicis) im Garten!
Irgendjemand gab den Wanzen endlich mal leicht zu merkende Trivialnamen und so hat es der braune Wicht zu diesem klangvollen Namen geschafft: Farn-Wichtel ist doch wirklich treffend für diese kleinen braunen Kerlchen.
Sie sind schwer zu fotografieren und krabbeln schnell auf die andere Blattseite, wenn man zudringlich wird. Nur die erwachsenen Wichtel sind braun und haben Flügel, die Larven sind grün.
Fand ich sie anfangs noch am Wurmfarn, wurde der ihnen bald zu trocken und sie saugten stattdessen an noch grünen Sporenkapseln auf anderen Arten, vor allem am Rotschleierfarn. Die Zwerge überwintern nicht hinter den Sieben Bergen, sondern im alten Laub der Farne, weswegen man es liegen lassen sollte.
Findet ihr auf dem nächsten Bild die grüne Nymphe, also den Farn-Wichtel-Wichtel?Am Regenbogenfarn habe ich die Wichtel noch nicht gesehen, aber die Gemeine Blumenwanze scheint alle Farne zu mögen:
Wer hätte gedacht, dass Farne nicht nur gut aussehen, sondern auch Lebensraum von Insekten sein können? Jetzt mag ich meine Farnecke noch lieber, denn sie beherbergt kleine Märchenwesen.














Wie schön, dass der Regenbogenfarn in deiner Bärlauchecke zurecht kommt, Elke! Ich habe inzwischen auch eine kleine Farnsammlung. Mit dem Straußenfarn kämpfe ich ein bisschen: er sich zu sehr breit gemacht und musste raus, nun sehe ich zu, dass ich alle neuen Pflänzchen entferne, die sich zeigen.
AntwortenLöschenViele Grüße
Susanna
Für Schattenecken ist Farn einfach genau richtig. In deiner Sammlung finde ich den bunten Regenbogenfarn besonders interessant. Da durch die immer größer werdenden Rambler auch der Schatten ständig zunimmt, hat sich bei mir auch eine nette Farnfamilie etabliert. Mir gefallen sie mit ihrer Vielfalt immer besser.
AntwortenLöschenViele Grüße
Anette
Farne sind einfach schön! Ich bin im letzten Spätsommer mal losgezogen, habe gezielt gesucht und im 1-km-Radius um unsere Wohnung 6 verschiedene wilde Arten gefunden. Dein metallischer Japaner ist natürlich konkurrenzlos. Und dass die kleinen Viecher Wichtel heißen, finde ich ganz toll! :D
AntwortenLöschenLG
Centi
Farne sind einfach klasse und erst spät hab ich meine Farnliebe entdeckt...aber mittlerweile versammeln sich hier eine Menge in den schattigen Bereichen. Kenst du den Farngarten in Schlangenbad mit einer schönen Internetseite und Farndatenbank? Den haben wir auf unserer Rückreise aus dem Elsass besucht und waren sehr angetan vom ehrenamtlichen Engagement und der schönen Gartenanlage.
AntwortenLöschenEinen lieben Gruß von Marita
interessante sammlung von farne in deinem garten ! kenne einige in der natur, wälder u.a. * hier in der "Loge des Gardes" sind herrliche unterwald farnsiedlungen * aber so eine kollektion im garten ist auch was schönes ! leider ist mein einziges farnexemplar mit der hitze verschwunden vieilleicht wächst er wieder?
AntwortenLöschenliebe grüsse
mo
Liebe Elke.
AntwortenLöschenwir haben auch viele Farne im Garten und ich staune immer wieder, dass sie sich auch auf trockenem Grund gut halten. Einzig der Japanische Regenbogenfarn hat bei mir nicht überlebt. Die Vielfalt dieser Pflanzen ist beeindruckend.
Herzliche Grüße – Elke
Ich finde Farne so schön urzeitlich. Ich habe einige... kann aber gar nicht sagen, welche Sorten das sind. Besonders gefällt mir ja der Austrieb, wenn sich die Blätter so schön ausrollen.
AntwortenLöschenEinen schönen Sonntag wünscht Dir
Margit
Ich finde es vor allem im Frühjahr faszinierend, wenn der Farn seine Blätter ausrollt. Wir hatten früher ein wunderschönes und uraltes Exemplar im Vorgarten. Noch fehlt im neuen Garten ein ausreichend schattiger Platz aber das wird sich hoffentlich im Laufe der Jahre ändern - dann darf auch gerne wieder der eine oder andere Farn einziehen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Farne sind für mich die höher werdenden Schattenpflanzen schlechthin und sind im Gegensatz zu Hostas kein Schneckenfutter. Ich mag sie sehr, einschließlich der filigranen Pfauenradfarne. Hast Du Asplenium scolopendrium, Hirschzungenfarn, nur textlich erwähnt, ich habe kein Foto davon entdeckt.
AntwortenLöschenAuf dem zweiten Bild ist der Hirschzungenfarn. Es ist die Sorte 'Crispa', daher nicht leicht zu erkennen.
LöschenBei uns im Liliental kann man auch einige Arten finden, ich habe im Garten nur den Wurmfarn, da sollte ich mal genauer nach Insekten suchen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Edith
Hallo Elke,
AntwortenLöschenFarne sind toll. Den Regenbogenfarn hatte ich vor 2 Jahren in Dänemark entdeckt, im Botanischen Garten dort. Daraufhin habe ich ihn gekauft und zuerst wollte er nicht so, aber mittlerweile sieht er ganz gut aus. Im neuen Garten gibt es viel mehr schattigere Bereiche, da wird meine Sammlung sicherlich noch wachsen.
Das mit dem unter die Blätter schauen werde ich auch mal versuchen.
Viele Grüße und einen schönen Sonntagabend noch,
Gabi
oh wie schööön
AntwortenLöschendas sind ja tolle Arten die du hast..
ich habe nur Wurmfarn .. der schwächelt jetzt bei der Trockenheit und Hitze..
aber das muss er ab.. den Gießwasser ist kostbar und er bekommt leider keins ab
nach den kleinen Wichteln muss ich doch mal schauen ;)
der rote Farn gefällt mir
und auch der Regenbogenfarn
liebe Grüße
Rosi
Der Regenbogenfarn ist ja wirklich ein ganz besonderer, bei uns im Garten wachsen auch so einige Farne, ich sollte ihnen vielleicht auch mal ein bisschen mehr Aufmerksamkeit schenken.
AntwortenLöschenSpätsommerliche Grüße
von Anke
Hallo Elke, in meinen Garten hat sich bisher nur der Wurmfarn eingefunden. Auch er ohne mein Zutun. Im Frühjahr sehen die Farne immer besonders interessant aus. Schon irgendwie spannend, wie sie für ihren Start in die neue Saison ausrollen.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße in Deinen Garten von Marianne
In meinen immer größeren Schattenbereichen wachsen einige Farne und ich mag sie sehr. Wegen ihrer Vielfalt, ihrer Bescheidenheit und ihrer Ausdauer. Wasser ist zum Glück kein Problem. Neben einer Regenwasserzisterne und einigen großen Tanks, die ich seit Anfang März mit Regenwasser fülle, gibt es noch große Fässer. Allerdings habe ich bei dem häufigen Regen kaum etwas verbraucht.
AntwortenLöschenViele Grüße Anettte
Liebe Elke,
AntwortenLöschenoh vielen Dank für diesen schönen Beitrag! Ich bin so ein großer Farn-Fan und vor kurzem war ich gerade auf der wunderschönen Insel Mainau und habe die dortigen Farne bestaunt und bewundert. Leider finde ich, sie sind sehr schwer zu fotographieren. Umso mehr bewundere ich deine Bilder!