Ich gebe zu, dass ich von Teppichen auf der Terrasse oder im Garten nicht allzu viel halte. Dann müsste ich ja draußen auch staubsaugen, von dreckigen Katzenpfoten mal ganz zu schweigen. Oder die Outdoor-Textilien würden womöglich Mikroplastik in der Gegend verteilen. Auch blöd.
Nun habe ich aber doch Auslegeware im Garten, die die Terrasse in zünftigen 70ies-Farben einkleidet, und zwar in grün mit ganz viel orange. Die ist immerhin biologisch abbaubar, essbar und beim ersten Frost spätestens Matsche, und zwar derart, dass selbst ein Staubsauger machtlos wäre: Die Rede ist von der Kapuzinerkresse, die ich sehr spät im Sommer gesät hatte, und es waren sogar schon recht alte Samen.
Je oller, je doller, das ist das Motto von Tropaeolum majus.
Der Anfang ist einfach: Man muss nur Samen in Erde stecken und schauen, dass sie nicht austrocknen. Sie keimen ganz leicht und willig.
Bei genügend Nährstoffen in der Topferde ergießt sich die Einjährige aus Südamerika dann später wie ein rankender Wasserfall aus dem Kübel heraus und schmeißt sich an alles ran, was sie erreichen kann mit ihren saftigen Ranken. Die großen runden Blätter mit dem Zentralgestirn in der Mitte, aus dem wie Strahlen die Blattnerven abzweigen, sind essbar, schmecken scharf nach Senfölen und sollen als pflanzliches Antibiotikum wirken.
Die großen Samen, die meistens als Dreigestirn heranwachsen, lassen sich reichlich ernten, trocknen und im nächsten Jahr wieder aussäen. Oder im übernächsten, sie sind sehr langlebig.
Dieses Mal war ich verblüfft, dass ich mehrere grasgrüne Pflanzen aus den selbst gezogenen Samen bekommen habe und eine mit panaschiertem Laub.
Es gibt auch Sorten mit anderen Blütenfarben, die nicht ganz so 70ies-mäßig daherkommen.
Wüchsiger als die panaschierte ist bei mir die Kapuinerkresse mit den normalen, grünen Blättern. Die wächst sich wirklich die Seele aus dem Leib. An ihr hat auch der Kleine Kohlweißling Eier abgelegt, die aber wohl nie geschlüpft sind. Ich habe da den Unbeständigen Schmalhans im Verdacht, eine kleine Wanze, die ihre Zelt in all meinen Kübeln aufgeschlagen hat.
Im Botanischen Garten hatte es beim Großen Kohlweißling besser geklappt mit der Kapuzinerkresse, die dort im Heilpflanzengarten die Auslegeware der Hochbeete mimt:
Man sollte die Blätter wirklich öfter als Gemüse betrachten und in Kräuterquark essen. Jedes Mal nehme ich mir das vor und verpasse es dann doch wieder, bis es zu Frost kommt, und dann taugen sie nur noch als Smoothie, was aber eklig wäre.
Vielleicht klappt es ja diesmal. Samen für's nächste Jahr habe ich jedenfalls schon gesammelt von dieser feschen Auslegeware, die so einfach zu ziehen ist und immer für gute Laune gut ist.








So ein Teppich ist einfach klasse und so pflegeleicht. Und wenn er matschig ist, kommt er auf den Kompost.
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit
Guten Morgen Elke,
AntwortenLöschendie Kapuzinerkresse hatte ich viele Jahre im Garten und sie hat sich lange Zeit immer wieder selbst ausgesät. Irgendwann war sie dann doch verschwunden. Sie wuchs auch üppig hinter dem Garten und einmal kam eine Frau, die die Samen sammelte. Sie sagte, sie würde sie wie Kapern einlegen.
Viele Grüße
Susanna
Kapuzinerkresse, auch so etwas, was hier so gut wie nie gelingt dabei mag ich sie echt
AntwortenLöschenHerzlichst
yase