Wenn man Kohl pflanzt, hat man gleich ganz viele Freunde. Kleine, weiße, fliegende Freunde: Die Kohlweißlinge legen ganz bald Eier an die Pflanzen.
Dieses Triumvirat, das sich geschickt als Kunstwerk tarnt, sieht immerhin sehr hübsch aus:
Den Kohlweißlingen entgeht so schnell nichts. Doch halt - entgeht ihnen wirklich nichts?
Während die Palmkohlpflanzen im Beet schon reichlich perforiert daherkommen, was nicht an den Schnecken liegt, sind die beiden älteren im Kübel noch fast unversehrt. Nur ein paar kleine Raupen waren dran, die sehr schnell parasitiert wurden. Ansonsten legt kein Kohlweißling Eier daran ab. Erst dachte ich, das liegt am Alter der Pflanzen, denn ich berichtete ja, dass sie im Frühjahr das Blühen vergessen haben und deshalb immer noch leben. Doch dann kam mir die Erleuchtung und ich glaub, ich bin da etwas auf der Spur!
Die nicht angenagten Palmkohlpflanzen sind nämlich umzingelt von Minze und Tomaten. Die Falter fliegen oft direkt an ihnen vorbei, doch der Kohl scheint für sie nicht zu existieren, er ist unsichtbar. Diese Tarnkappe könnte tatsächlich der starke Minzgeruch sein! Kohlweißlingweibchen scheinen auch nicht über Teleskopnasen zu verfpgen, oft schleifen sie ihren dicken Hintern über alle möglichen Blätter, ob Erdbeere oder Kohl, und probieren, ob die Pflanze Senföle enthält. Wenn nicht, dann schnell weiter geflogen.
Bisher haben nur die Kleinen Kohlweißlinge Eier an den nicht durch Minze geschützten Pflanzen abgelegt. Sie legen zwar nur einzelne Eier, aber wenn das mehrere Weibchen tun, mach das den Kohl auch nicht mehr fett. Ich habe daher schon mehrere auf das Barbarakraut umgesiedelt, wo sie ganz flexibal weiterfutterten.
Da man kaum andere Schmetterlinge fliegen sieht, möchte ich mir die Halbgötter in Weiß ja nicht vergraulen, sie dürfen daher andere Pflanzen futtern.
Hier spielen zwei Raupen Eisenbahn auf der Blattrippe, so hoffen sie nicht aufzufallen. Die hintere hat sich schon gehäutet, die vordere muss es bald tun. Man sieht es an dem im Verhältnis zum Körper viel zu kleinen Kopf.
Habt ihr das auch schon beobachtet, dass aromatisch duftende Pflanzen den Kohl vor Kohlweißlingen schützen?
Es ist immer wieder ein Genuss deine Beobachtungen zu lesen. So versteckt wurden sie bestimmt übersehen. Kohlweißlinge flattern so wunderbar im Hochsommer. Ich habe extra Kohl ins Hochbeet gepflanzt, auch für die Kohlweißlinge, So kam kein Netz darüber. Der Wirsing und Kohlrabi litten sehr in der Trockenheit, jetz erst etntwickeln sie nach dem Regen Köpfe. Doch die Blätter sind auch angenagt vom jungen Rehbock. Kohlweißlingsraupen sind bisher nicht zu sehen, werden aber noch kommen. Danke nochmals, dass du unseren Blick so öffnest. Liebe Grüße von Frauke
AntwortenLöschenOh, das muss ich ausprobieren. Aus Liebe zu den Schmetterlingen verzichte ich dann aif den Kohl. Wenn aber Pfefferminze hilft.. Ich nuss das ausprobieren
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
Die Raupen sind wirklich wunderbar getarnt. Ich habe den Eindruck, dass wir weniger Kohlweißlinge haben als sonst. Vielleicht sollte ich es doch mal mit Kohl versuchen? So als Blattschmuck-Raupenfutter-Opferpflanze ...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Susanna
Das ist ja wieder einmal sehr interessant, liebe Elke, dass die Falter sich von der Minze irritieren lassen und somit den Kohl gar nicht beachten. Dabei hätte ich jetzt gedacht, dass sie Minzeblüten durchaus auch gern anfliegen. Aber gut, als Futter für ihren Nachwuchs dient Minze ja eher nicht. Sicher ignorieren sie deshalb alles, was nach Minze duftet. Gut zu wissen, dass man Kohl mit Minze umpflanzen kann, um den Kohl vor gefräßigen Raupen zu schützen. Wieder etwas dazugelernt. Interessant finde ich auch immer wieder, wie gut die Raupen doch an ihren Futterpflanzen getarnt sind. Man muss schon recht genau hinschauen, um sie zu entdecken.
AntwortenLöschenEinen lieben Gruß zum Wochenende von Marianne
Ohaaaa, zwischen Minze und Tomaten kann der Kohl in Deckung gehen und die Blätter bleiben von den Kohlweißlingraupen unversehrt...das ist ja mal interessant.
AntwortenLöschenEinen schönen Abend und einen lieben Gruß von Marita
danke für diese idee mit der minze * kohl ist immer interessant im garten und deine beobachtung prima * die raupen sieht man kaum und ihre tarnung mit dem blattstiehl lustig ...und für diese sehr wichtig.
AntwortenLöschenliebe grüsse
mo
Liebe Elke,
AntwortenLöschendas ist eine interessante Beobachtung, die du weiter verfolgen solltest.
Herzliche Grüße – Elke (Mainzauber)
Your mint idea - much appreciated. Who knew??
AntwortenLöschenSolange wir nun hier schon wohnen, es sind immer zwei Kohlweislinge unterwegs, ich glaube, ich sollte auch irgendwo Kohl anpflanzen. Denn im Umkreis gibt keine Gemüsegärten, da muß man etwas tun für die noch verbleibendenSchmetterlinge.
AntwortenLöschenLiebe Sonntagsgrüße
Edith
Kohl habe ich nun gar nicht im Garten, aber wie Edith schreibt, einfach für die Schmetterlinge, wären einige Pflanzen nicht schlecht. Hat eigentlich auch bunter Mangold diese Senföle? Der würde mir besser zu den blühenden Stauden gefallen, als Kohl, obwohl der Palmkohl ist schon auch sehr attraktiv! LG Wurzerl
AntwortenLöschenObwohl es gern anders behauptet wird, gehen sie nicht an Mangold, Spinat und ähnliches. Die einzige ungewöhnliche Futterpflanze sind Zwiebeln, was ganz selten mal beobachtet wurde. VG Elke
LöschenHallo Elke,
AntwortenLöschendieses Jahr stehen mein Rotkohl und die Kohlrabi in enger Mischkultur mit Staudensellerie. Da gehen die Kohlweißlinge auch nicht ran. Ab und zu kommt mal ein Paar probeweise angeflogen, aber Eier ablegen ist nicht.
Viele Grüße
Claudia
eine interssante Entdeckung hast du gemacht ..
AntwortenLöschenich habe auch keinen Kohl im Garten.. vielleicht sollte ich mal
lockt die Schmetterling an und dann vielleicht auch die Vögel ;)
Zitronenmelisse habe ich zu Hauf
aber keine Minze ..
ich baue aber auch kein Gemüse an
liebe Grüße
Rosi
Hallo Elke,
AntwortenLöschenmit Kohl im Garten habe ich bisher keine Erfahrung, aber vielleicht ist das mal eine Idee fürs nächste Jahr. Klasse deine Entdeckung mit der Duftwolke als Schutz.
Viele Grüße
Gabi