Samstag, 6. März 2021

Spaß mit Kompost

Kompost ist eine fantastische Sache. Er erhöht die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, bringt Mikroorganismen ein, die das Bodenleben bereichern, und ist alles in allem eine gute Möglichkeit, die Biotonne abzuschaffen und alles, was im Garten oder in der Küche anfällt, zu Gold zu machen. Und dabei stinkt er auch gar nicht.


Es ist zwar immer eine schweißtreibende Angelegenheit, das schwarze Gold aus dem Komposter zu schürfen und im Garten zu verteilen, aber es hat auch durchaus einigen Unterhaltungswert. Zum Beispiel finden sich immer Mäuseschlafsäcke im Komposter, die erstaunlich trocken sind. Da aber in unserer Region das Hanta-Virus vorkommt, das über aufgewirbelten Mäusekot übertragen wird, bin ich seit letztem Jahr dazu übergegangen, den Kompost nur noch mit Staubschutzmaske zu ernten, was für unfreiwillige Zuschauer aus der Nachbarschaft wiederum für Unterhaltung sorgt. Was Masketragen angeht, war ich also der Trendsetter letztes Jahr. Sieht zwar doof aus und alle werden denken, ich bin komplett wahnsinnig geworden, aber Hanta muss wirklich nicht sein.


Doch nicht nur, was im Komposter zu finden ist, ist unterhaltsam (diesmal war es ein Schlüsselanhänger), auch was während des Verteilens und auch danach mit dem voller Stolz verstreuten Kompost passiert, ist jedes Mal wieder so nett, dass die Arbeit ständig unterbrochen werden muss.

Das Rotkehlchen hat sich nämlich zum versierten Kompostspezialisten in meinem Garten gemausert, es ist das Maskottchen des Kompostgärtnerns. Es kennt die Anzeichen ganz genau, wann es bald losgeht, und ist zur Stelle, sobald der Komposter geöffnet wird.


Auch, wenn es gerade noch so hingebungsvoll singt wie hier, kommt es doch ganz schnell in den Garten, sobald dort gearbeitet wird: 


 


Wenn ich mit einem gefüllten Eimer im Garten herumwandere, um den Kompost zu verteilen, steht der Komposter sperrangelweit offen. Unbeaufsichtigt ist er dann natürlich nicht, denn sofort hockt das Rotkehlchen mittendrin und sucht nach Asseln oder Kompostwürmern, die nicht schnell genug flüchten.




Ist alles verteilt, kann ich den Komposter wieder zusammenbauen. Während der Zeit steht der letzte gefüllte Eimer im Garten, denn er ist für die Kübel reserviert. Natürlich nutzt das Rotkehlchen auch hier die Gunst der Stunde und schaut vom Eimerrand aus, was denn der Inhalt so hergibt.


Nachdem die ganze Aktion beendet ist, ist natürlich noch lange nicht Schluss. Jetzt kann - zusammen mit der Amsel, die sich jetzt auch in den Garten traut - der ganze verteilte Kompost genauer untersucht werden.

Hier hat das Rotkehlchen eine Fliegenmade gefunden.


Würmer werden entweder in schnabelgerechte Stücke zerteilt oder einmal in der Mitte in bewährter Origamitechnik gefaltet und im Ganzen verschluckt.


Immerhin lässt das Rotkehlchen die Kompostklumpen an Ort und Stelle, was man von der Amsel, dem alten Messie, nicht behaupten kann, die räumt alles mühsam drapierte auf die Terrasse, den Rasen oder den Weg im Vorgarten. Einmal am Tag muss alles im Garten einmal gewendet werden, als würde sie den Regenwürmern die Bettdecke aufschütteln.



Egal, so viel Spaß macht das Kompostverteilen doch nur in gefiederter Gesellschaft!

13 Kommentare:

  1. Liebe Elke,

    was für ein wunderbarer Beitrag mit herrlichen Bildern! Wie schaffst Du es nur, die Vögel so toll zu fotografieren? Das sind so süße Fotos von dem kleinen Rotkehlchen! Ich liebe diese kleinen Federbälle so sehr, dass ich hier in der Küche sogar ein Rotkehlchen Bild hängen habe, dass eine holländische Künstlerin auf Holzlatten gemalt hat.

    Ja von dem Virus, der vom Mäusekot stammt, habe ich schon gehört. Eine Freundin meiner Mutter ist vor vielen Jahren (sie hatte einen Bauernhof) daran schwer erkrankt. Sie war unvorsichtig beim Reinigen eines Stalles, wo viel Mäusekot lag. Du hast absolut Recht mit Deiner Maske. Ja - und warst Deiner Zeit voraus ;-)))

    Genieße den beginnenden Frühling und das sonnige Wochenende,
    ganz liebe Grüße vom linken Niederrhein sendet Dir

    Landleven-Lony x

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  2. Danke liebe Elke, genau das liebe ich auch immer beim Kompost. Erstaunlich auch bei mir war in all den Jahren das Rotkehlchen dann immer an meiner Seite.
    Auch wenn ich gärtnere passt es sehr auf ob es nicht etwas findet. Für die Amseln sind die vielen Blätter auf meinen Beeten eine gute Nahrungsquelle. Sie wenden sie viel und schon deshalb kommen und bleiben sie im Herbst als Mulch, Flächenkompost und Frostschutz auf die Beete und sie verrotten dort auch schnell. Lg von Frauke

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  3. Guten Morgen Elke,
    da ist ja dein süßer Gartengehilfe, den ich schon auf Insta bewundert habe. Des Gärtners Gold kommt für meinen Garten aus dem Kompostwerk, da erspare ich mir das Umsetzen und die Gefahr dem Hantavirus möglicherweise ausgesetzt zu sein. Ich habe davor größten Respekt nachdem hier vor Jahren ein junger Landwirt daran verstorben ist. Auch beim Frühjahrsputz von Garage und Terrasse bin ich daher immer recht vorsichtig.
    Ich wünsche dir ein feines Wochenende - lieben Gruß, Marita

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  4. Hihi, Amseln... der Schrecken meiner Blumentöpfe! Das Rotkehlchen hast du ja ganz prima erwischt.
    Und dass in deinem Komposter Mäusschlafsäcke zu finden sind, hat mein Wochenende gerettet. Ich stelle mir jetzt so Trekkingmäuse mit kleinen Wanderstiefeln und Rucksäcken vor, die im Komposter ein Basislager eingerichtet haben! :D
    LG
    Centi

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  5. Also ich hoffe ja sehr, dass der "Robin" es schafft, der Vogel des Jahres zu werden. Bei Kompost und Essgarten halte ich mich bei meinen 180 qm sehr zurück. Aber als Fressgarten für meine vielen gefiederten Freunde kann man den Garten wohl schon bezeichnen, wünsche Dir ein schönes WoE. LG Wurzerl

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  6. Tolle Fotos!!! Und unterhalsamer Text (wie ja immer) das Rotkehlchen brüllt sich hier auch die Seele aus dem Leib. Begnügt sich mit dem Rest der Meisenknödel(???) Ich möchte ihm eine Nistgelegenheit anbieten....
    Herzlichst
    yase

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  7. Hallo Eva,
    solche Kompostgeschichten sind mir auch nicht fremd, nun habe ich ja keinen Komposthaufen mehr, will aber vielleciht doch einen erstellen. Beim Umsetzen habe ich auch oft so dicke weiße Larven gefunden, kannst du dir vorstellen welche es waren?? Ich dachte an Rosenkäferlarven, denn die gab es dann oft im Garten.
    Liebe Grüße
    Edith

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  8. Hallo Elke,
    was für ein tolle Foto, Rudolf the red nose reindeer, kein Wunder, dass da das Rotkehlchen schaut "wie a Acherla, wenns blitzt....".....
    Aber im Ernst. Sehr schöner Artikel. Man muss es immer wieder betonen, wie wichtig, wie wertvoll Kompost im Garten ist. Und wie lang sind jetzt in diesen Wochen die Schlangen der Autos mit Grün"abfällen" vor den Wertsoffhöfen. Und danach fahren sie gleich alle mit ihren Hängern zum Baumarkt,der jetzt wieder offen hat und kaufen in Plastiktüten Erde für die unzähligen arbeitsintensiven Hochbeete. Aber der Kompost wäre zu viel Arbeit..... Verkehrte Welt. Plastiksäcke für Erde gar noch mit Torf? können wir uns sparen. Super.

    Viele Grüße, der Achim

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  9. oh, das kenne ich, die Amseln sind kleine Rowdies!
    Letztes Mal war es ein hin und her beim Rasen abstechen, Frau Amsel immer entweder an der Stelle beim Ausstechen oder auf den Rasenstücken.
    Ganz wichtig ist das verteilen der Erde im Umkreis von 2qm....
    Aber ich kann sie gut leiden und sie bringen mich trotzdem immer zum Lachen
    lg Linda

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  10. Ein Glück, dass deinem Rotkehlchen die Maskerade egal ist und es nicht vor Schreck die Flucht ergriffen hat...;-))...immerhin ist es wichtig als bestes Fotomodell.
    LG Sigrun

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  11. Haha... ja, die Amseln sind der Hammer! Unser Weg zur Haustüre ist ca. 10 m lang und daneben befinden sich Sträucher. Die Amseln fangen vorne an und wühlen sich bis zur Haustüre durch und werfen alles auf den Weg. Kompost ist wirklich eine tolle Sache. Dass Du ihn mit Maske verteilst ist schon sinnvoll. Zumindest haben die Nachbarn ihren Spaß!
    Viele Grüße von
    Margit

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  12. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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