..tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Oder besser gesagt: Auf der Terrasse um den Tisch herum, und auch nicht nur die Mäuse, denn neuerdings ist ein kapitales Pelztier mit Wuschelschwanz hinzugekommen. Dieses elegante Raubtier ist ja alles andere als beliebt, weil es gern auf Dachböden einzieht und in Folge dessen keiner mehr ein Auge zu kriegt, und außerdem als kleiner Klimaaktivist Autos stilllegt, ob Schummeldiesel oder nicht. Die Rede ist vom Steinmarder, und ich bin immer ganz entzückt, wenn ich ihn beim Auswerten der Daten von der Wildkamera auf den Bildern finde. Weniger entzückt bin ich, wenn er Pfotenabdrücke auf dem Auto hinterlässt, aber bisher hat er wenigstens die Kabel in Ruhe gelassen.
Meistens liefert die Kamera in der Nacht nur mäßige Fahndungsfotos, aber trotzdem bekommt man einen guten Eindruck davon, was nachts so los ist, wenn man nicht hinguckt. Immerhin muss man sich nicht selbst auf die Lauer legen, sondern kann den Fotoautomaten seine Arbeit machen lassen, während man im Bett liegt.
Der Marder hält jedenfalls recht wenig von dem kleinen Kasten, der immer rot leuchtet, wenn man sich ihm nähert, und agierte erst ziemlich vorsichtig. Mittlerweile scheint er sich daran gewöhnt zu haben, denn plötzlich sieht man zusätzlich zu einem Mardergesicht immer öfter einen Wuschelschwanz im Bild, der eindeutig nicht zum selben Tier gehört, denn kein Marder ist 5 Meter lang.
Meistens ist das Pelztier nur kurz auf der Terrasse unterwegs, um von A nah B zu kommen, und scheint sich nicht lange dort aufzuhalten. Manchmal kommt er aber auch von links aus dem Garten und versucht, sich an der bösen Kamera vorbei zu schleichen.
Auf manchen Bildern hat er etwas mehr Zeit und scheint sogar irgendwas zu kauen, nur was?
Oft herrscht auf den Fotos aber einfach nur hektische Betriebsamkeit und man kann schon froh sein, wenn das Foto überhaupt scharf wird. Bei diesem muss man schon zweimal hinschauen, um zu erkennen, wo vorne und hinten ist. Könnte auch ein flüchtender Ameisenbär sein.
Natürlich sind nachts nicht nur Marder unterwegs, auch Mäuse huschen über die Terrasse und versuchen, Reste vom Vogelfutter zu finden. Der Marder versucht seinerseits vielleicht, Mäuse zu finden.
Und was ist tagsüber so los? Das am meisten fotografierte Tier ist im Hellen die Heckenbraunelle, gefolgt von Amsel, Spatz, Ringeltaube, Buchfink und Rotkehlchen. Sie alle hoffen auf verlorenes Vogelfutter am Boden.
Auch die Rötelmaus ist oft dabei zum Resteessen.
Hier ein sehr seltenes Bild: Ein unscharfes Eichhörnchen. An Seltenheit wird dieses Foto nur noch von einem scharfen Eichhörnchenbild übertroffen.
Hier ein Infrarotkehlchen (vorne links, ganz unerschrocken direkt vor der Kamera):
An diesen Fotos sieht man leider auch den desolaten Zustand der Terrasse, auf die die Vögel scheißen, wenn sie in den Ästen darüber zum Kerneknacken sitzen. Da muss im Frühjahr wieder der Schrubber ran... Aber bis dahin kann ich mich zurücklehnen und die Kamera auswerten, die für mich bei jedem Wetter die Arbeit macht..
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Mit der Post kam letzte Woche noch Das Servus-Gartenbuch - Schritt für Schritt durchs heimische Gartenjahr ins Haus, zusammen mit Saatgut und einer Apfelstrudel-Gewürzmischung.
Mit dickem Einband, dickem Papier und schönen Bildern möchte es Einsteigern Lust aufs Gärtnern machen. Durch alle Jahreszeiten werden die wichtigsten Themen behandelt, wie Blumenzwiebeln, Rosen, Kräuter, Blumen, Kompost, Regenwasser sammeln oder Bäume mit guter Herbstfärbung, aber auch das Thema Naturgarten kommt nicht zu kurz. Überhaupt steht der Biogarten in jedem Kapitel im Vordergrund, was erfreulich ist. Nur das Foto auf Seite 162 passt nicht ganz zum stilvollen Rest, denn hier wird gezeigt, wie man einen Kirschlorbeer pflanzt.
Mit dickem Einband, dickem Papier und schönen Bildern möchte es Einsteigern Lust aufs Gärtnern machen. Durch alle Jahreszeiten werden die wichtigsten Themen behandelt, wie Blumenzwiebeln, Rosen, Kräuter, Blumen, Kompost, Regenwasser sammeln oder Bäume mit guter Herbstfärbung, aber auch das Thema Naturgarten kommt nicht zu kurz. Überhaupt steht der Biogarten in jedem Kapitel im Vordergrund, was erfreulich ist. Nur das Foto auf Seite 162 passt nicht ganz zum stilvollen Rest, denn hier wird gezeigt, wie man einen Kirschlorbeer pflanzt.
Bei der Lektüre lernt man viele österreichische Begriffe kennen, wie Paradeiser für Tomaten, Dirndlstrauch für die Kornelkirsche, aber auch weniger bekannte, zum Beispiel Froschgoscherl für das Löwenmäulchen oder Herzerlstock für das Tränende Herz. Auch sollte man Lust haben, antike Sagen zu den näher vorgestellten Pflanzen, etwa Narzissen, zu erfahren.
Am Schluss wird noch mit ein paar Gartenirrtümern aufgeräumt - der Maulwurf ist nämlich kein Schädling und auch das Staudenbeet muss im Herbst nicht "winterfest" gemacht werden, um nur ein paar zu nennen.
Die Aufmachung des Buches ist jedenfalls gelungen, gewünscht hätte ich mir noch ein Literaturverzeichnis zum Vertiefen der behandelten Themen.