Was tun, wenn alle Beete schon zu voll sind für Sommerblumen? Da heißt es dann, die Pflanzen einfach aufzubocken und auf der Terrasse weiter zu gärtnern. Die Idee kam mir dazu, nachdem ich zwei Samentütchen voll mit Bienenpflanzen bekommen hatte, doch leider gibt es die Saat nie mit einem Instant-Quadratmeter Garten inklusive.
Auf dem Wochenmarkt entdeckte ich dann eine wunderschön bedruckte Obstkiste mit einem roten Flugzeug und blauem Schriftzug. Sollte die Reise dieser Transportbox etwa in der Bielefelder Müllverbrennungsanlage enden? Das kam ja wohl gar nicht in Frage, stattdessen fragte ich schnell den Besitzer des Marktstandes, ob er die Kiste noch bräuchte. Tat er nicht, ich durfte sie mitnehmen. Dazu noch eine kleinere Kiste als Untersetzer, damit Der Flieger keinen unschönen Abdruck auf der Terrasse hinterlässt - ein Minihochbeet auf Stelzen sollte das werden, das allerkleinste auf der Welt.
Für die Kisten ging es zwar nicht fliegend nach Hause, aber auf dem Fahrradgepäckträger dann doch wie im Flug.
Als erstes musste die große abgedichtet werden mit Folie, die lag sowieso gerade rum. Ich habe sie einfach nur reingelegt, ohne sie zu befestigen, die Erde hält sie schon aufrecht. Apropos Erde: Die ist aus den Tomatenkübeln vom letzten Jahr, schön mager also, wie Einjährige das gut vertragen.
Nun konnte endlich ausgesät werden - Sonnenblumen und die Bienenmischung, die keine Artenliste dabei hatte. Erkennen konnte man an der Form der Samen aber schon einmal Lein, Kornblume und Borretsch.

Wie sich das für diese Anfängerpflanzen gehört, keimten auch alle ganz fleißig. Obwohl sie aber in einer aufgebockten Kiste hockten, wurden sie als Schneckenfutter entdeckt. Weg waren alle Sonnenblumen und die Kornblumen. Zurück blieben nur die unbeliebten, wenig schmackhaften Arten: Lein und Borretsch. Naja, besser als nichts.
Es lohnt sich also immer, auf dem Wochenmarkt nach kostenlosen Pflanzenwohnungen Ausschau zu halten!